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„Eine Altersgrenze für Neugierde gibt es nicht“, mit diesen Worten kommentierte Prof. Hans-Peter Richter sein Interesse an fremden Kulturen und weiten Ländern. Schon in seiner Kindheit zog es den heute 70 jährigen Neurochirurgen immer wieder in die Ferne. Aber nicht nur Neugierde allein zieht Richter immer wieder in Krisengebiete. Es ist der Wille zu helfen und medizinische Hilfe zu leisten, der ihn antreibt. Für seinen kontinuierlichen und selbstlosen Einsatz für die Deutsche Entwicklungshilfe seit 1970 erhielt Richter nun das Bundesverdienstkreuz.
Von Jemen bis nach Turkmenistan
Der frühere Ärztliche Direktor der Neurochirurgischen Klinik des Bezirkskrankenhauses Günzburg/Universität Ulm, verbrachte von 1970 bis 1972 den Beginn seiner ärztlichen Laufbahn im westafrikanischen Staat Dahomey, dem heutigen Benin. Nach seiner Zeit dort brachte Richter immer wieder humanitäre Aktionen auf den weg, wie beispielsweise zur Versorgung von kriegsverletzten Menschen aus Bosnien. Hier könnten durch Spenden über 220 Krankenhausaufenthalte finanziert und 115 kostenlos operiert werden. Außerdem wurden Menschen aus Kriesengebieten wie Ruanda, Eritrea, Gambia, Afghanistan im Bezirkskrankenhaus Günzburg behandelt, darunter auch viele Kinder. Ärzten aus verschiedenen Entwicklungsländern wurde auch die Möglichkeit gegeben, sich neues Wissen während eines mehrmonatigen Aufenthaltes in Günzburg anzueignen. Richter selbst verwendete jedes Jahr zwei Wochen seines Urlaubs, um in Benin sein Fachwissen weiterzugeben.
Auch nach dem Ruhestand immer noch höchst Aktiv
Nach seiner Emeritierung 2008 hat Richter nun sogar noch mehr Zeit, sich für humanitäre Hilfe zu engagieren. Seit seinem, in seinen eigenen Worten, „altersbedingten Zwangsruhestand“ folgten eine Gastprofessuren in Nepal, ein Einsatz als Allgemein-Chirurg im Kongo und Afghanistan sowie als Neurochirurg im Jemen, in Kirgistan und Turkmenistan. Oberbürgermeister Ivo Gönner und Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert von Bezirk Schwaben würdigten das Lebenswerk des Professors. Die Verleihung fand im Rathaus in Ulm statt. „Professor Richter hat sich nicht nur herausragende Verdienste in der Entwicklung des Klinikstandortes Günzburg zu einer der hervorragendsten Neurochirurgen bundesweit erworben – auch seinem Einsatz für die Ärmsten der Armen gebührt höchster Respekt“, so Reichert. Richter selbst ist dankbar für alles, was er erleben durfte: „Ich habe viele neue Menschen und für mich neue Kulturen kennen gelernt. Ich bin dem Herrgott dankbar, dass ich psychisch und physisch in der Lage bin, nicht nur dieses Geschenk zu schätzen, sondern auch noch etwas Sinnvolles zu tun.“