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Die Praktikanten stehen kurz vor dem Examen. Ziel ist es, möglichst vielen von ihnen ab Herbst 2022 einen Arbeitsplatz in der Fachklinik für Neurologische Rehabilitation anzubieten und sie mit einem Arbeitsvertrag auszustatten. „Wenn wir so sieben bis acht Fachkräfte für die Pflege gewinnen, wäre das super“, meint Pflegedienstleister Peter Miller.
Das Therapiezentrum strebt an, seine Zahl der Mitarbeitenden von derzeit 500 mittelfristig auf 550 zu erhöhen. Zum einen, erklärt der Geschäftsführer Stefan Graf, will die Klinik Kapazitäten erweitern, zum anderen offene Stellen wieder besetzen. Aus diesem Grund wurde schon vor der Corona-Pandemie eine Joborder von bis zu 75 neuen Pflegekräften aus Drittländern auf den Weg gebracht. Dazu wurden mehrere Agenturen eingeschaltet. Einige Frauen und Männer, insbesondere von den Philippinen, arbeiten bereits auf den Stationen der neurologischen Fachklinik. Manche von ihnen sind schon seit einem Jahr dabei. Die Erfahrungen, die man mit ihnen bisher gemacht hat, seien sehr gut, informiert Miller. Nun möchte das Therapiezentrum in Rumänien Ausschau halten.
Mit Hilfe von „EUContact – at home in Europa“, einem nach eigenen Angaben nicht-kommerziellen Sozial- und Bildungsunternehmen mit Sitz in Irland, wurde eine Kooperation mit einer Schule in der Pflegeausbildung aus Rumänien koordiniert und umgesetzt. Das EU-Programm Erasmus+ fördert dieses Projekt, das den Namen „EUMatching“ trägt und von „EUContact“ entwickelt wurde. Das Projekt unterstützt die berufliche Mobilität und die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen mit einer beruflichen Ausbildung. Das „EUMatching Projekt“ ist auf zwei Jahre ausgelegt. Im Sommer nächsten Jahres wird ein zweites 14-tägiges Bewerbungspraktikum von Nachwuchs-Pflegekräften aus Rumänien am Therapiezentrum stattfinden.
„Die Frauen und Männer kommen aus dem Gebiet um Baia Mare im Norden Rumäniens. Sie studieren alle Krankenpflege. Dort gibt es allerdings nicht genügend Arbeitsplätze für sie, weswegen sie sich in Richtung Deutschland orientieren“, berichtet Miller. Er betreut gemeinsam mit Gabriela Fischer, Integrationsbeauftragte für Pflegekräfte am Therapiezentrum, die Neuankömmlinge. Miller und Fischer kümmern sich darum, dass sie genauso wie jene Fachkräften, die schon vor einigen Monaten aus dem Ausland nach Burgau gekommen sind, sich wohlfühlen und gerne zur Arbeit erscheinen. Dazu werden nach Dienstschluss zum Beispiel Grillabende, ein Stadtrundgang oder Stand-up-Paddeln auf dem Silbersee angeboten. „Wir haben allen ein Neun-Euro-Ticket gekauft, mit dem sie auch mal mit der Bahn nach Günzburg, Ulm oder Augsburg fahren können“, erläutert Miller.
Ziel des 14-tägigen Praktikums der rumänischen Gäste in der Fachklinik ist es, sich gegenseitig kennenzulernen: Passt der Kandidat zur Klinik und umgekehrt? Begleitet werden die Praktikanten von zwei Lehrkräften. Am ersten Tag waren auch Michael Zehner und Rita Taran von „EUContact“ dabei. Die Organisation übernimmt das Verwaltungsverfahren und organisiert die Sprachkurse. „Wir haben die Delegation vom Memminger Flughafen abgeholt und sie nach Burgau gebracht. In unmittelbarer Nachbarschaft zu unserer Klinik haben wir ein Haus angemietet, wo wir die Gäste untergebracht haben“, informiert Miller. Das Therapiezentrum übernimmt die Kosten für Unterkunft und Verpflegung.
Bis Ende August wollen alle rumänischen Pflegeschüler ihr Examen abgeschlossen haben. Die Ausbildung in Rumänien hat einen medizinischen Schwerpunkt. „Bei uns in Deutschland müssen sie vor allem noch den Bereich der allgemeinen Grundpflege bei den Patienten erlernen“, erklärt Miller. Die 15 Praktikanten stammen von zwei Klassen aus rumänischen Pflegeschulen. Die Klinik wird mit allen Interessenten nach dem Praktikum in Kontakt bleiben. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, wie den Abschluss des Examens, Deutschkenntnisse auf B2-Niveau und die Vollständigkeit aller Impfungen, können sie als examinierte Fachpflegekräfte eingestellt werden. Ohne die Erfüllung dieser Vorgaben werden sie so lange als Pflegehelfer eingestuft.