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Gundremmingen gilt als einer der reichsten Gemeinden in ganz Bayern. Seinen Wohlstand hat Gundremmingen seiner Vorzeige-Wirtschaft zu verdanken: Der Kernenergie. In Nürnberg und in Bertoldsheim an der Donau lehnte man den Bau eines Atomkraftwerkes kategorisch ab. In Gundremmingen hingegen freute man sich damals darüber, dass ein Kernkraftwerk entstehen soll. Bereits seit 1966 wird in der Gemeinde Gundremmingen Kernenergie gewonnen.
Keine Angst vor dem GAU
Angst vor einer Katastrophe hat man in Gundremmingen nicht. Hatte man nicht nach Tschernobyl und hat man auch jetzt nach Fukushima nicht. Ein einzelner Mann demonstriert tapfer vor dem Kernkraftwerk gegen Atomenergie. Ernst nimmt ihn aber kaum jemand in Gundremmingen. Seine Anti-Atomkraft-Haltung sorgt unter den Gundremmingern eher für Verwirrung. „Wir haben keine Angst vor einem GAU," bestätigen Gundremminger gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Viele teilen die Ansicht, dass es wahrscheinlicher sei, von einem Auto überfahren zu werden.
Vertrauen in das Kernkraftwerk
Auch Zwischenfälle aus der Vergangenheit konnten scheinbar an dem Sicherheitsgefühl in Gundremmingen nichts ändern. Nicht einmal der große Unfall im Januar 1977, nach welchen der erste Reaktor stillgelegt werden musste. Die allgemeine Begründung für das Sicherheitsgefühl ist einfach. In Gundremmingen gehe man davon aus, dass jeder im Kraftwerk sein Bestes gibt, um die Sicherheit aller zu gewährleisten. „Die Leute, die im Kraftwerk arbeiten, wollen schließlich auch nicht in die Luft fliegen."
Keine Angst vor dem Ende der Kern-Energie
Angst vor dem Ende der Kernkraftwerke in Deutschland hat man auch noch nicht. Grund ist hierfür der enorme Reichtum der Gemeinde Gundremmingen. 24 Millionen Euro hätte man derzeit in Gundremmingen angespart. Zehn Millionen davon gelten als eiserne Reserve. „Anfangs wussten wir gar nicht, wofür wir die ganzen Einnahmen ausgeben sollten", erklärt Bürgermeister Wolfgang Mayer gegenüber der AZ. Kein Wunder – in Gundremmingen stehen die leistungsstärksten Meiler Deutschlands.
Gundremmingen rüstet sich für 2022
Ganz besonnen entsprechend der schwäbischen Sparsamkeit gab man in Gundremmingen das eingenommene Geld nicht sofort wieder mit vollen Händen aus. „Uns war bereits in den 80er Jahren klar, dass es mit der Kernkraft nicht ewig weitergehen wird", erklärt Mayer. Einnahmen wurden angelegt, unter anderem in Immobilien. Dem Kernkraftwerk gehören deshalb inzwischen ganze Wohnblöcke in Schwabing, Grünwald und Sendling und natürlich im Landkreis Günzburg. Die Mieteinnahmen sind enorm. Der Haushalt der Gemeinde Gundremmingen wird bereits zu einem Drittel aus den Mieteinnahmen gespeist.
Gundremmingens Pläne für die Zukunft
Der Rest wird aus den Steuern des Atomkraftwerks und aus dem Restgewerbe finanziert. „Die Zukunft kann ruhig kommen, hier ist alles gerichtet", sagte Mayer der AZ in Bezug auf die Abschaltung aller Atommeiler bis 2022. Bedauert wird das Ende der Kernkraftwerke in Gundremmingen dennoch. Allerdings hofft man auf lukrative Geschäfte mit Energie-Konzernen. Immerhin biete Gundremmingen eine ideale Infrastruktur.