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von Kathrin Buchenroth, Online Redaktion
Die geplante Schließung des Nördlinger Kathrein-Werkes hat den Wirtschaftsstandort Donau-Ries erschüttert. Wirtschaft und Politik haben bereits angekündigt: Den rund 700 Mitarbeitern von Kathrein, die ab Ende April 2016 ohne Job dastehen, soll geholfen werden.Auch die Gewerkschaft IG Metall meldet sich zu der Werkschließlung zu Wort: "Wir sind schockiert über die geplante Betriebsschließung des Nördlinger Standorts durch Kathrein", so Michael Leppek, Geschäftsführer der IG Metall Augsburg. "Wir fordern von Kathrein Perspektiven für die Betroffenen."
IG Metall Augsburg kritisiert: "Fehlende Informationen für Betroffene des Nördlinger Kathrein Werks"
Zuerst einmal müsse geprüft werden, ob es keine Möglichkeit der Fortführung des Betriebes in Nördlingen gebe. Hier müssten alle Akteure, auch die Politik und die Wirtschaftsförderung, an einen Tisch, fordert die Gewerkschaft. Leppek kritisiert auch die fehlende Information der Betroffenen und den Hinweis von Kathrein auf die offensichtliche Alternativlosigkeit der Schließung. Dafür findet er drastische Worte: "Wenn Beschäftigte aus dem Radio von der Schließung erfahren und offensichtlich nicht einmal der Versuch von Kathrein unternommen wird, den Standort zu erhalten, dann sei das erbärmlich und verantwortungslos gegenüber den Hunderten von Beschäftigten.
Nach Angaben der IG Metall Augsburg gäbe es bei Kathrein in Nördlingen weder einen Betriebsrat noch einen Tarifvertrag. "Es herrschte ein Klima der Angst, wenn es um die Gründung eines Betriebsrates ging", so Leppek. Deshalb gäbe es bis zum jetzigen Zeitpunkt leider keinen Betriebsrat und damit auch keinen Anspruch auf Verhandlungen über einen Sozialplan, der Abfindungen enthält. Die IG Metall Augsburg fordert nun, dass Kathrein Verantwortung übernimmt, Alternativen prüft und sich einer Diskussion stellt.
IG Metall Augsburg: Betriebsrat hätte Kathrein Nördlingen vor der Krise schützen können
Die IG Metall Augsburg fordert von den Menschen und den politisch Verantwortlichen aus dem Vorgehen von Kathrein zu lernen: " Es zeigt sich, dass ein Verzicht auf Mitbestimmung und Tarifvertrag keine Arbeitsplätze rettet" so Leppek. Gerade die betriebliche Mitbestimmung hilft nach Meinung der IG Metall, Krisen frühzeitig zu erkennen und diesen gegenzusteuern. Auch gibt es nur mit Betriebsrat überhaupt einen Anspruch auf Verhandlungen auf Abfindung, in Verbindung mit einer Transfergesellschaft. Die IG Metall fordert für die Region eine breit getragene Positionierung aller Beteiligten "Besser mit Betriebsrat und Tarif". Diese hilft, solche dramatischen Situationen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.