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von Christine Weigl, Online-Redaktion
„Ich bin gern ein Arbeitgeber, der Menschen mit Behinderung eine Chance gibt“, sagt Hans-Joachim Meinert, Geschäftsführer von Frankenraster. „Der Integrationsfachdienst ist dabei extrem wichtig für Unternehmer. Zum Beispiel um zu erfahren, wo kriege ich Fördermittel her, um den Arbeitsplatz so zu gestalten, damit der Arbeitnehmer mit Behinderung gut arbeiten kann.“ Die mittelständische Firma Frankenraster ist ein Informations- und Dokumentenlogistiker, der alle Arten von Dokumenten, Bilder, Aktenordner und Mikrofilme archiviert, scannt und digitalisiert. Auf Vermittlung der Agentur für Arbeit in Donauwörth und des ifd-Schwaben fanden bei Frankenraster bereits mehrere Menschen mit körperlichen, psychischen oder Sinnesbehinderungen eine neue Beschäftigung.
Individuelle Förderung für Menschen mit Handicap
Einer von ihnen ist Udo Ottmann. Der 47-jährige studierte Diplom-Chemiker war zuvor viele Jahre in einer Pharma-Firma tätig und entwickelte dort spezielle EDV-Programme. An seiner früheren Arbeitsstelle stand er unter enormen Druck. Auch diesem Umstand schreibt er zu, dass er wegen einer akuten psychischen Erkrankung einige Zeit ins Krankenhaus musste. Danach wurde seine Schwerbehinderung anerkannt und er meldete sich bei der Agentur für Arbeit in Donauwörth arbeitslos. Dort entschied man, ihn im Rahmen der „Eingliederung schwerbehinderter Menschen“ (ESB) an den ifd-Schwaben zu vermitteln. „Diese Maßnahme gibt es in dieser Form eigentlich nur für das Einzugsgebiet der Agentur für Arbeit in Donauwörth“, erklärt Ulrich Schneid, Teamleiter berufliche Reha bei der Agentur für Arbeit Donauwörth. „Es ist Teil unserer Konzeption, dass die Menschen mit Handicap statt einer Grufppenmaßnahme eine individuelle Unterstützung erhalten.“
Unternehmen und Arbeitssuchender – beide profitieren
„Herr Ottmann war für uns deshalb ein besonderer Fall, weil er so hoch qualifiziert ist“, berichtet Katja Zeh, Leiterin der Region Nordschwaben beim ifd-Schwaben. Als sie wegen anderer Mitarbeiter mit Behinderungen mit der Firma Frankenraster Kontakt hatte, erzählte man ihr dort, dass man nach einem Software-Entwickler suche, der ein speziell für die Firma passendendes Programm mit aufbauen sollte. Katja Zeh dachte sofort an Ottmann. Bereits beim ersten Treffen mit den Verantwortlichen der Firma Frankenraster war Udo Ottmann trotz vorheriger Zweifel klar, dass er die neue Aufgabe stemmen kann. Nach drei Tagen Einarbeitung konnte er loslegen. Inzwischen ist der 47-Jährige seit einem knappen Jahr bei Frankenraster, arbeitet dort Teilzeit 20 Stunden pro Woche. Sein Chef, Hans-Joachim Meinert, ist voll des Lobes: „Er hat ein wahnsinniges Know-how. Wir haben genau die Lösung bekommen, die wir wollten.“
ifd leistet mehr als Arbeitsvermittlung
Und auch Ottmann fühlt sich wohl: „Der Teamgedanke wird hier wirklich gelebt, es begegnen sich alle auf Augenhöhe“, berichtet er. Außerdem erzählt er, dass man hier mit seiner Behinderung umgehen kann und Kollegen immer wieder nachfragen, wie es im geht und ob der Druck zu groß werde. „Ich kannte den ifd vorher nicht. Wenn diese Unterstützung nicht gewesen wäre, hätte ich mich sehr schwer getan, wieder in den Arbeitsmarkt zu kommen. Die Gespräche mit dem ifd hatten einen stabilisierenden Aspekt. Die Mitarbeiter konnten nachvollziehen, wie es mir geht. Es ging nicht nur um die reine Jobsuche.“
Schwierige Suche nach Stellenangeboten
„Das macht den Unterschied zwischen einer standardisierten Vermittlung und der Arbeit des Integrationsfachdienstes, dessen Mitarbeiter zweimal die Woche Zeit für einen individuellen Kontakt haben“, erklärt Schneid von der Agentur für Arbeit. Und auch vom sozialen Engagement der Firma Frankenraster ist Schneid begeistert: „Hier ist man für alle Versuche bereit und sucht nicht nach Gründen, warum es nicht geht, man arbeitet hier nicht an Verhinderungen.“ Gerade im Bürobereich sei es laut Schneid schwierig, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu finden. Ganz anders bei Frankenraster: Bereits bei den Planungen für das neu gebaute Firmengebäude in Buchdorf, wo die Firma seit 2007 ansässig ist, wurde zum Beispiel auf Barriere-Freiheit geachtet. „Diese Firma hat ein Herz für Menschen mit Behinderung“, sagt Schneid.
Beratungsangebote des ifd
Im Rahmen unterschiedlicher Aufgaben berät der Integrationsfachdienst Schwaben Schulabgänger mit Behinderung beim Übergang ins Berufsleben. Außerdem begleitet er berufstätige und arbeitslose Menschen mit Behinderung, die an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz nicht mehr oder nicht mehr vollständig zurückkehren können. Desweiteren werden auch die Arbeitgeber beraten und zum Beispiel über die Besonderheiten der jeweiligen Behinderung ihres Mitarbeiters und über Fördermöglichkeiten aufgeklärt.