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Stromtrasse: Landräte wenden sich an Ministerpräsident Seehofer
Landratsamt Dillingen a.d.Donau

Stromtrasse: Landräte wenden sich an Ministerpräsident Seehofer

Dillingen und Donau-Ries wenden sich an Ministerpräsident Horst Seehofer. Foto: Sean Gallup / Getty Images News/ thinkstock
Dillingen und Donau-Ries wenden sich an Ministerpräsident Horst Seehofer. Foto: Sean Gallup / Getty Images News/ thinkstock

Der Verlauf einer Gleichstrompassage Süd-Ost durch die Landkreise Dillingen und Donau-Ries wird weiterhin geplant. Die Landräte Leo Schrell und Stefan Rößle sind gegen diese Gleichstrompassage. Sie wandten sich hilfesuchend an Horst Seehofer und Ilse Aigner.

von Alexandra Hetmann, Online-Redaktion

Für die Landkreise Dillingen und Donau-Ries soll eine Veränderung anstehen: Geplant ist eine Gleichstrompassage Süd-Ost quer durch die beiden Regionen. Landrat Leo Schrell aus Dillingen ist gegen dieses Vorhaben. Landrat Stefan Rößle aus dem Donau-Ries teilt Schrells Meinung. Zur Unterstützung des Widerstands wollten sie sich Zuspruch von Bayerns hohen Politikern einholen.

Schrell und Rößle bitten Aigner und Seehofer um Unterstützung

Die beiden Landräte aus Dillingen und dem Donau-Ries hatten sich zu Beginn des Jahres vor dem Hintergrund des laufenden Energiedialogs an den Ministerpräsidenten Bayerns und an die bayerische Wirtschaftsministerin gewandt. Sie haben Horst Seehofer und Ilse Aigner gebeten, sie beim Widerstand gegen den geplanten Verlauf der Gleichstrompassage Süd-Ost zu unterstützen.

Warum wollen die Landräte die Gleichstrompassage Süd-Ost nicht?

Die beiden Landräte begründeten ihre ablehnende Haltung damit: Vor mehr als drei Jahrzehnten sei der Bau der Bundesautobahn A 7 durch Teile der beiden Landkreise unter anderem an stichhaltigen Belangen des Natur- und Landschaftsschutzes gescheitert. „Der Bau einer Stromtrasse durch hochsensible Landschaftsteile würde wertvollste zusammenhängende Ökosysteme durchschneiden und zu schweren Eingriffen führen, die nicht ausgeglichen werden könnten“, betonen Schrell und Rößle übereinstimmend. Beide sprechen sich auch nach dem Energiedialog eindeutig gegen den Verlauf der Stromtrasse durch Nordschwaben aus. Sie fordern – falls sich die Notwendigkeit weiterer Trassen in den laufenden Konsultationen überhaupt bestätigen sollte – eine Bündelung mit vorhandener Infrastruktur. Zudem sollte die Nutzung bestehender Stromtrassen sowie die Erdverkabelung einer vertieften Prüfung unterzogen werden.

Ministerpräsident Horst Seehofer sendete ein Antwortschreiben

Ministerpräsident Horst Seehofer antwortete den beiden Landräten Leo Schrell und Stefan Rößle. Ohne ein zukunftsfähiges und mit den Zielen der deutschen Energiepolitik kompatibles Konzept für die konventionelle Stromerzeugung in Deutschland und Bayern kann über Stromnetze nicht entschieden werden. Das ist der Fall, da der Bedarf an neuen Leitungen ganz entscheidend davon abhängt, wo Strom produziert wird. Dies hat der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer in einem Antwortschreiben an die beiden Landräte aus Dillingen und dem Donau-Ries zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig fügte Seehofer hinzu: Bayern werde beim Bund darauf pochen, dass alle Entscheidungen im Gesamtzusammenhang verhandelt und entschieden werden.

Schrell und Rößle bekommen teilweise Zuspruch

Auch Ministerpräsident Horst Seehofer sieht in neuen Stromtrassen einen empfindlichen Eingriff in Landschaft und Lebensumfeld der Menschen. In seinem Schreiben an die beiden Landräte führt er aus: „Zu Recht weisen Sie auf den hohen Wert des nordschwäbischen Kultur- und Naturraumes hin. Derartige Belastungen sind nur vertretbar, wenn ihre unbedingte Notwendigkeit erwiesen ist“. Seehofer hat Schrell und Rößle zudem versichert: Die Staatsregierung in Berlin werde sich mit Nachdruck in diesem Sinne einsetzen und eine Verständigung mit dem Bund im Laufe des Jahres anstreben. Dabei ist für Seehofer die entscheidende Frage, wie in Deutschland nach Abschalten der Kernkraftwerke im Jahr 2022 die konventionelle Energieerzeugung sichergestellt werden kann.

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