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Um das bayerische Klimaziel von weniger als zwei Tonnen Treibhausgas-Emissionen pro Einwohner und Jahr bis 2050 zu erreichen, sind viele Schritte notwendig. Im Dattenhauser Ried startete deshalb der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber gemeinsam mit Landrat Leo Schrell und dem 1. Vorsitzenden des Zweckverbandes, Bürgermeister Thomas Baumann, ein zentrales Modellprojekt für den Erhalt von Niedermoorflächen. Der Titel dieses Projektes: „Klimamoor Dattenhauser Ried – Innovativer Klimaschutz in Bayern“. Denn die Aktivitäten im Moorschutz sollen weiter verstärkt werden. Hierzu wurde der Masterplan Moore in Bayern verabschiedet, in dem die Eckpunkte dargelegt sind. Wesentlich für die Umsetzung dieses Planes sind Modellvorhaben wie das Renaturierungs-Projekt Dattenhauser Ried.
Freistaat Bayernstellt 2 Millionen Euro
Der Freistaat Bayern stellt in den nächsten fünf Jahren rund 2 Millionen Euro für Renaturierungsmaßnahmen im Dattenhauser Ried im Landkreis Dillingen zur Verfügung. Kofinanziert wird das Projekt mit Mitteln aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE). Zur Wiedervernässung sollen Gräben eingestaut und Spundwände errichtet werden, um das Gebietswasser auf 70 Hektar im Moor zurückzuhalten.
50.000 Tonnen Treibhausgas soll eingespart werden
„Das Dattennhauser Ried ist ein Leuchtturmprojekt für den Moorschutz. Die innovativen Maßnahmen dienen dem Klimaschutz und tragen zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Gleichzeitig wird eine landwirtschaftliche Nutzung ermöglicht“, betonte der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber beim Startschuss. Der Projektträger, die Regierung von Schwaben, rechnet mit einer Einsparung von über 50.000 Tonnen Treibhausgasen durch das Projekt. Für Landrat und Donautal-Aktiv-Vorsitzenden Leo Schrell stellt dieser erneute Eingriff des Menschen in das Moor mit wechselvoller Geschichte einen Meilenstein im Naturschutz der Region dar. „Damit werden in absehbarer Zeit wichtige Ziele sowohl in der Arbeit des Zweckverbandes Dattenhauser Ried als auch des Landschaftspflegeverbandes bei Donautal-Aktiv erreicht“, waren sich der Vorsitzende des Zweckverbandes Thomas Baumann und Leo Schrell einig.
Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit vereint
Innovativ ist der Plan, den Wasserstand auf gut der Hälfte der Flächen gezielt zu regulieren, damit eine nachhaltige klimaschonende Nutzung möglich wird. Die örtlichen Landwirte sollen die Wiesenflächen weiter bewirtschaften können, indem der Wasserstand vor der Mahd abgesenkt wird. Dazu wird ein detailliertes Nutzungskonzept zusammen mit den Landnutzern entwickelt. Ziel ist es, hier wieder Lebensraum für die selten gewordenen Wiesenbrüter Kiebitz, Bekassine und Brachvogel zu schaffen.
Die Besitzverhältnisse mussten geändert werden
Möglich wurde das Vorhaben erst durch eine vorgeschaltete Flurneuordnung, die den Grundbesitz in die öffentliche Hand brachte. Der Landkreis Dillingen hat in diesem Rahmen mit circa 100 Hektar den größeren Anteil der Flächen mit Fördermitteln aus dem Klimaschutzprogramm 2050 des Freistaats erworben. Daneben sind die umliegenden Kommunen Ziertheim, Bachhagel und Syrgenstein Grundeigentümer. Auch der Naturschutzbund Baden-Württemberg und der Bund Naturschutz Dillingen waren am Erwerb beteiligt. Insgesamt hat der Freistaat bisher rund 1 Millionen Euro im Gebiet investiert. Eine Gesamtplanung für das Gebiet wurde bereits erstellt und ein erster Vernässungsabschnitt von 80 Hektar konnte in den vergangenen Jahren erfolgreich angegangen werden. Jetzt soll dieses Gesamtvorhaben durch das neue Projekt komplettiert werden.