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150 Jahre Gartner: Vom Kleinst-Betrieb zum Weltmarktführer
Jubiläum in Gundelfingen

150 Jahre Gartner: Vom Kleinst-Betrieb zum Weltmarktführer

Jürgen Wax, Klaus Lother, Fritz Gartner und Leo Bunk bei der 150-Jahre Jubiläumsfeier. Foto: Gartner
Jürgen Wax, Klaus Lother, Fritz Gartner und Leo Bunk bei der 150-Jahre Jubiläumsfeier. Foto: Gartner

Was als kleine Schlosserei begann, hat sich über die Jahre zum Weltmarktführer im Fassadenbau entwickelt. Heute beschäftigt das Unternehmen mehr als 1.500 Mitarbeiter.

1868 gründete Josef Gartner eine kleine Schlosserei am Marktplatz in Gundelfingen an der Donau und legte damit den Grundstein für die 150-jährige Unternehmensgeschichte. Der erste Großauftrag war 1897 eine Brücke über der Brenz im gleichnamigen Ort Brenz. Kurze Zeit später ging es von Gundelfingen in die Welt: Josef Gartner fertigte Bauteile für die Straßenbahn in Santiago de Chile. Nach der Unternehmens-Übergabe an seinen Sohn, Josef der Zweite, startet Gartner mit der Ausbildung von Lehrlingen. „Mein Großvater hat, wie es der klassische Handwerker auch gemacht hat, Nachwuchs ausgebildet. Und das war ziemlich einmalig in Deutschland“, erzählt Fritz Gartner, Urenkel des Gründers und Aufsichtratsvorsitzender der heutigen Josef Gartner GmbH. Heute sind etwa 100 Auszubildende, Trainees und Duale Studenten bei Gartner beschäftigt.

Lehrlinge sind das Erfolgsgeheimnis

Auch der Vater von Fritz Gartner legte Wert auf die Ausbildung von Lehrlingen. Heute sind etwa 100 junge Auszubildende, Trainees und Duale Studenten bei Gartner beschäftig. „Eine Aussage meines Vaters ist mir in Erinnerung geblieben: Die schwierigen Dinge mache ich mit den Lehrlingen. Das dauert länger, aber sie lernen etwas dabei und vor allem entwickeln sie den Ehrgeiz, die Sachen gut zu machen. Und deswegen ist es ein Erfolgsgeheimnis, schwere Dinge, mit Lehrlingen zu machen“, so Gartner. Unter der Führung von Fritz Gartners Vater hat sich Gartner schließlich zum Fassadenbauspezialisten entwickelt. Nach dem ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise erfand sich das Unternehmen neu und  fertigte zum ersten Mal Fassaden.

Der Weg zum Fassadenbauspezialisten

Großen Einfluss auf das Unternehmen hatte eine Reise von Josef Gartner, dem Dritten, 1953 in die USA. „Mein Vater hat damals die ersten Bauwerke mit großen Fassaden gesehen. Als er dann ein halbes Jahr später zurückkam, hat er dann hier eine Anfrage bekommen. Daraus entstand der damals größte Auftrag mit einer Fassade für die Kaufhaus Hauptverwaltung in Köln“, so Fritz Gartner. 1968 folgte ein weiterer Meilenstein: Auf der Fachmesse Bau in München wurde der Gartner Pavillon vorgestellt. Mit ihm das Patent der integrierten Fassade. Das Prinzip war eine Revolution: Durch die Rahmen-Komponenten der Fassade strömt Wasser zur Beheizung oder Kühlung der Räume. Weitere Innovationen folgten. Von den 70ern an bis in die späten 90er Jahre übernahm dann Fritz Gartner die Geschäftsführung.

Gartner kleidet den höchsten Wolkenkratzer Europas ein: Laktha Center in St.Petersburg. Foto: Gartner
Gartner kleidet den höchsten Wolkenkratzer Europas ein: Laktha Center in St.Petersburg. Foto: Gartner

Josef Gartner ist kein Familienunternehmen mehr

Seit 2001 ist Gartner kein Familienunternehmen mehr, sondern Teil der Permasteelisa-Gruppe. Damit gehört die Firma zu den größten Fassadenherstellern der Welt. Heute ist die Josef Gartner GmbH mit Hauptsitz in Gundelfingen Technologieführer im Fassadenbau und realisiert weltweit Großprojekte wie jüngst die Elbphilharmonie in Hamburg, das höchste Gebäude Europas, das „Lakhta Center“ in St. Petersburg, Apples Firmensitz in Kalifornien oder Googles neues Hauptquartier in London. Die wichtigsten Repräsentanzen und Tochtergesellschaften betreibt Gartner in Großbritannien, der Schweiz, den USA, Russland und Hongkong.

Schwäbische Art punktet in der Welt

„Wir haben keinen Katalog, aus dem man was bestellen kann. Wir fangen jedes Mal mehr oder weniger auf einem weißen Blatt Papier an zu konstruieren, zu entwickeln und zu testen“, erklärt Jürgen Wax, Geschäftsführer von Gartner. „Unsere schwäbische, mittelständische Art hilft uns letztendlich erfolgreich in die Welt zu gehen, weil bei uns die Kunden natürlich das finden, was sie vielleicht vor Ort oder auch beim Wettbewerb im Markt nicht finden. Und wir können mit unserer Art dann auch punkten“, so Klaus Lother CEO Permasteelisa Group.

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