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100-jähriges Jubiläum: Warum die Firma Renner Lauingen treu bleibt
Interview

100-jähriges Jubiläum: Warum die Firma Renner Lauingen treu bleibt

Das Führungsteam der Firma Renner aus Lauingen.
Das Führungsteam der Firma Renner aus Lauingen. Foto: Renner

1922 gründete der Großvater von Andreas Renner das Unternehmen. Bis heute hat die Firma Renner Krisen standgehalten und sich neuen Herausforderungen gestellt. Weshalb Lauingen immer der richtige Standort geblieben ist und wie sich das Unternehmen schon rechtzeitig auf die Energiekrise eingestellt hat, erklärt Geschäftsführer Andreas Renner im Interview.

B4BSCHWABEN.de: Eine einhundertjährige Firmengeschichte ist eine beeindruckende Zeitspanne, in der sich politisch und wirtschaftlich viel in der Region getan hat. Zoomen wir einmal ganz nah ran: Welche Veränderungen haben Sie in Ihrer Branche in den vergangenen Jahren beobachtet?

Andreas Renner: Ich denke, die größten Veränderungen für unser Unternehmen waren technischer Art. Mein Großvater hat die ersten für die damalige Zeit modernen Heizungsanlagen in der Region Dillingen a.d.Donau verbaut. Damals wurde mit Kohle geheizt – heute sind Wärmepumpen am gefragtesten.

Gerade jetzt – Stichwort Energiekrise – wird sich die Situation nochmals gewandelt haben.

Steigende Energiepreise sind weiter in den Fokus gerückt. Deshalb versuchen viele unserer Kunden weg von Öl und Gas zu kommen und bevorzugen zum Beispiel Pellet-Heizungen. Generell war aber schon vor der Krise eine Bewegung in Richtung „regenerative Heizsysteme“ zu beobachten. Hier haben wir schon rechtzeitig einen Fokuspunkt gesetzt, sodass wir jetzt schnell reagieren können.

Was in den vergangenen 100 Jahren jedoch gleich geblieben ist, ist der Standort in Lauingen. Weshalb?

Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten. Denn die Anforderungen der Kunden an unser Unternehmen haben sich – abgesehen von der Technik – kaum verändert. Privat- und Industriekunden aus der Region um Lauingen fragen nach individuellen Heizsystemen. Die liefert die Firma Renner – deshalb ist ein Standortwechsel nie zur Debatte gestanden. Das Unternehmen hat 1958 einen Großauftrag in Rain bekommen, weshalb sich die Geschäftsführung damals dazu entschieden hat, dort einen zweiten Standort zu eröffnen. Dieser wird heute als ein selbständiger Schwesterbetrieb unter dem Firmennamen Alexander Renner GmbH & Co. KG geführt.

Sind Ihre Mitarbeiter der Firma Renner ebenso treu, wie Sie dem Standort Lauingen?

Das kann man so sagen. Zu unserer Jubiläumsfeier haben wir in diesem Jahr unsere langjährigen Mitarbeiter geehrt. Unser Rekordhalter ist bereits seit 60 Jahren im Betrieb. Einige Mitarbeiter engagieren sich auch noch in ihrer Rente für das Unternehmen.

Das spricht für einen guten Arbeitgeber. Heißt das dann aber auch, dass viele junge Menschen bei Ihnen ihre Karriere starten?

Hier ist die Situation leider nicht ganz so einfach. In Lauingen beschäftigen wir derzeit rund 100 Mitarbeiter und haben auch in diesem Jahr wieder neue Auszubildende in unserem Team begrüßen dürfen. Allerdings hätten wir noch Kapazitäten für mehr Lehrlinge gehabt. Denn die Nachfrage ach den Produkten unserer Branche ist groß – und mit mehr Mitarbeitern und Fachkräften könnten wir noch weiter wachsen.

Wie können Sie mehr Azubis in Ihr Unternehmen locken?

Ganz grundsätzlich sind gute Arbeitsbedingungen, die wir bereits umsetzen, ein wichtiger Punkt. Allerdings geht es auch um das generelle Verständnis, welche Rolle das Handwerk spielt. Viele junge Menschen entscheiden sich für eine Karriere in der Industrie oder eine akademische Laufbahn. Dadurch entsteht bei vielen das Bild, dass das Handwerk „minderwertig“ sei. Dies ist aber nicht der Fall. Denn das Handwerk bietet hervorragende Karrierechancen – und es ist die Basis unserer Wirtschaft.

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