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Ist Wasserstoff das neue Erdgas? Mit dieser Frage begrüßte Florian Möckel, Präsident des Marketing Club Augsburg, die zahlreichen Gäste seiner Veranstaltung zum Thema „Zukunft Wasserstoff“ am Dienstag im Medienfoyer der Augsburger Allgemeinen. im Anschluss an die Begrüßung diskutierten auf der Bühne Verteter aus der regionalen Wirtschaft und Wissenschaft zusammen mit Ehrengast Hubert Aiwanger zu den Fragen: Wie kann der Übergang zu einer wasserstoffbasierten Gesellschaft gelingen? Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich für die Unternehmen in Augsburg und Umgebung? Und welche Rolle spielen dabei Wissenschaft und Politik?
Für Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ist Wasserstoff der Energieträger der Zukunft und der einzige Weg zur Klimaneutralität und Defossilisierung. Wer weiterhin den Einsatz von Wasserstoff verhindere, der nehme die schleichende Deindustrialisierung von Bayern und Deutschland in Kauf und habe eine „geistige Blockade“. „Wir hoffen alle, dass diese schöne Zukunft, die Herr Aiwanger da beschreibt, auch so kommt", sagt Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl, Sprecher des Kernkompetenzzentrums FIM und Institutsteil Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT. Es sei aber noch ein weiter Weg. Auf diesem müsse man die Industrie wettbewerbsfähig halten, aber mit „Intelligenz und nicht mit dummen Subventionen".
Im Moment bestehe aufgrund der hohen Energiepreise die Gefahr, dass Unternehmen abwandern. Stefan Gorkenant, Geschäftsführer von AdvanTec GmbH, einem Spezialisten für Brennstoffzellen-Systeme für Flugfahrzeuge, wünscht sich von der Politik „mehr Mut und Kreativität“. Nur so könne Deutschland Vorreiter sein.
Es gebe auch viel zu viele bürokratische „Hemmschuhe“. Dem stimmt René-Christopher Wollmann, Vorstand Quantron AG, einem Unternehmen, das sich auf die Umrüstung von Nutzfahrzeugen auf Wasserstoff- und Elektroantrieb spezialisiert hat, zu. Er kritisiert, dass Wasserstoff-Lkws zwar gefördert, aber die Anträge nicht bearbeitet werden. So entscheide sich mancher Kunde dann doch wieder für einen Diesel-Lkw. Aiwanger erwidert6 darauf: „Ich habe Bundesminister Volker Wissing per Brief und in einem persönlichen Gespräch auf die massive Problematik hingewiesen.“
Neben Quantron sind auch zwei weitere Unternehmen aus der Region Augsburg wichtige Player im Bereich Wasserstoff: MAN Energy Solutions und seine Tochter H-Tec Systems. MAN will mit neuen Technologien dazu beitragen, die weltweiten CO₂-Emissionen zu verringernm. Ein Beispiel dafür sind neue Schiffsmotoren, die mit synthetischem Gas fahren können, erklärt Prof. Dr. Gunnar Stiesch, Leiter des Bereichs Forschung & Entwicklung bei MAN. Das Unternehmen investiert auch massiv in sein Tohterunternehmen. „Unser Ziel, erneuerbare Energien durch den Einsatz führender PEM-Elektrolysetechnologie in grünen Wasserstoff umzuwandeln“, erklärt Robin von Plettenberg, CEO / CSO von H-Tec Systems GmbH.
„Es ist eine ideale Situation in Augsburg, da hier alle Kompetenzen vereint sind“, sagt Aiwanger zu den Podiumsdisskusionsteilnehmern aus der Wirtschaft. „Augsburg ist eine Premium-Region“, ist er überzeugt.