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Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) plant, finanziert und kontrolliert den Schienen-Personen-Nahverkehr im Raum Augsburg. Nun gibt es eine europaweite Ausschreibung. Ziel ist es, die Infrastruktur weiter zu verbessern. Im Fokus stehen dabei der dichte Takt im stadtnahen Bereich Augsburgs sowie ganztägige, halbstündige Verbindungen zwischen Augsburg und München.
Leistungsvolumen: 10,3 Millionen Zugkilometer pro Jahr
Die bisherigen Netze E-Netz Augsburg und D-Netz Augsburg II werden auf zwei Lose aufgeteilt. Damit können diese Bereiche später unabhängig voneinander betrieben werden. Das Los 1 schreibt die BEG gemeinsam mit dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg aus. Denn die betroffenen Strecken werden bis nach Ulm und Aalen reichen. Das Los 2 hingegen befindet sich ausschließlich in Bayern. Hier wird die BEG alleiniger Auftraggeber sein. Die Vertragslaufzeiten betragen neun (Los 2) beziehungsweise zwölf Jahren (Los 1). Das Leistungsvolumen liegt bei rund 10,3 Millionen Zugkilometer pro Jahr und besteht aus folgenden Linien:
Los 1: Durchgehend elektrifizierte Strecken
· Ulm Hbf – Augsburg Hbf – München Hbf
· Würzburg – Treuchtlingen – /Aalen – Donauwörth – Augsburg Hbf – München Hbf
Los 2: Teilweise elektrifizierte Strecken
· Schongau – Weilheim – Geltendorf – Augsburg-Oberhausen
· Ingolstadt Hbf – Augsburg-Oberhausen
· Eichstätt Stadt – Eichstätt Bf (– Ingolstadt Hbf)
· Langenneufnach – Gessertshausen (– Augsburg Hbf): Diese zur Reaktivierung vorgesehene Strecke kommt neu dazu.
Drei Betriebsstufen
Der Startschuss fällt Ende 2021, wenn die Staudenbahn reaktiviert wird. Im zweiten Schritt werden die sogenannte Mobilitätsdrehscheibe am Augsburger Hauptbahnhof in Betrieb genommen sowie die Neubaustrecke Stuttgart – Ulm und das Projekt Stuttgart 21. Die dritte Betriebsstufe beginnt voraussichtlich Ende 2026, wenn die zweite S-Bahn-Stammstrecke in München fertiggestellt wurde.
Veränderungen im Schienen-Personen-Verkehr
Unter anderem wird es künftig eine zweistündliche, umsteigefreie Verbindung von München und Augsburg Richtung Ansbach und Würzburg geben. Umsteigefreie Fahrten im Zwei-Stunden-Takt sind auch auf der Strecke München – Augsburg – Nördlingen – Aalen geplant und von München nach Ulm. Zusammen mit zweistündlichen Umsteige-Verbindungen bleibt die stündliche Fahrmöglichkeit erhalten. Stündlich bedient werden wird auch die reaktivierte Staudenbahn auf der Strecke Gessertshausen – Langenneufnach. Im Berufs- und Schülerverkehr gibt es nach Augsburg durchgehende Fahrten sowie zusätzliche Züge.
Verlangsamt der Fernverkehr den Regionalverkehr?
Verlängerte Fahrzeiten im Regionalverkehr sind dabei nicht ausgeschlossen. Dies könnte vor allem in Betriebsstufe zwei der Fall sein. Denn aufgrund der deutlich verkürzten Fahrzeiten wird erwartet, dass das Fernverkehrs-Angebot zwischen Stuttgart und München deutlich ausgebaut wird. Dies wirkt sich wiederum auf den Regionalverkehr aus.
Neues Wendegleis Augsburg-Oberhausen
Im gleichen Schritt ist jedoch das neue Wendegleis in Augsburg-Oberhausen berücksichtigt. Dieses ermöglicht umsteigefreie Fahrten von Ingolstadt über Schrobenhausen, Aichach und Friedberg bis Augsburg-Oberhausen mit Verknüpfungen zur Straßenbahn. An Werktagen verkehren die Züge alle 15 Minuten von Friedberg bis Oberhausen. Damit wird ein weiterer wichtiger Baustein des Regio-Schienen-Takts umgesetzt. Denkbar ist auch ein ganztägiger 30-Minuten-Takt an Samstagen von Augsburg nach Dinkelscherben und Aichach. Ob dieses Konzept umgesetzt wird, hängt aber vom Preisangebot der Bieter und den finanziellen Möglichkeiten der BEG ab.
Züge sollen pünktlicher werden
Die Fahrzeuge im Los 1 der Augsburger Netze müssen für mindestens 160 und die im Los 2 für mindestens 120 Stundenkilometer zugelassen sein. Insgesamt soll der Fahrkomfort erhöht werden: Gefordert werden beispielsweise größere Sitzabstände, klappsitzfreie Durchgänge und Gepäckracks. Auch auf die Barrierefreiheit legt die BEG besonderen Wert. Darüberhinaus werden sogenannte Mindest-Wendezeiten vorgegeben. So darf beispielsweise ein Zug, der in München ankommt, frühestens nach 20 Minuten zurück Richtung Augsburg fahren. Damit wird vermieden, dass sich die Verspätung eines angekommenen Zugs auf Gegenzüge überträgt.