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Grund dafür ist die Vergabe des letzten großen Rohbauabschnitts. Nur ein Unternehmen, ein Konsortium um die Neumarkter Firma Max Bögl, konnte ein geeignetes Angebot abgeben. Die angebotenen Kosten seien konjunkturbedingt deutlich höher als bei den letzten Kostenberechnungen kalkuliert. Statt der angesetzten 28 Millionen Euro für diesen Bauabschnitt beläuft es sich auf 52 Millionen Euro.
swa trifft nicht die volle Kostensteigerung
Aber diese Kostensteigerung trifft die Stadtwerke Augsburg (swa) nur mit rund 4,5 Millionen Euro, während die Stadt Augsburg keine Kostensteigerung trifft. Denn das Projekt Mobilitätsdrehscheibe Augsburg Hauptbahnhof wird mit dem Höchstsatz von 83 Prozent der förderfähigen Kosten von Bund und Land bezuschusst.
Zeitliche und finanzielle Risiken abgewendet
„Die Kostensteigerung ist zwar erheblich, es konnten mit der Vergabe jedoch unabsehbare zeitliche und finanzielle Risiken abgewendet werden“, erklärt swa-Geschäftsführer Dr. Walter Casazza. Hätten die swa den Auftrag nicht jetzt vergeben, hätte das einen Baustopp bedeutet und zu Verzögerungen von mindestens zwei bis drei Jahren geführt.
Solange vorher müssen Sperrpausen für Gleise bei der DB angemeldet werden. Bei dem Bau im Bereich der Personenbahnsteige müssen in den kommenden vier Jahren jeweils zwei Gleise parallel gesperrt werden. Eine zeitliche Verzögerung hätte auch zu deutlich höheren und unkalkulierbaren Kosten, sowie Schadenersatzforderungen geführt. Dass eine spätere erneute Ausschreibung mehr und günstigere Angebote ergibt, sei angesichts der boomenden Baukonjunktur unwahrscheinlich.
Preissteigerung hat keiner vorhergesehen
2014 haben die swa alle Kosten und den Zeitplan für das Projekt Hauptbahnhof nochmals auf den Prüfstand gestellt und seitdem mit einem Monitoring kontinuierlich überprüft. Damals lag eine Kostenberechnung für das Gesamtprojekt im Jahr 2023 bei 193,75 Millionen Euro. Diese ergaben sich aus Bau- und Planungskosten von 143,5 Millionen Euro in 2014 zuzüglich fünf Millionen Euro Kostenpuffer und einer allgemeinen Baupreissteigerung von jährlich drei Prozent. „Die drei Prozent Baupreisindex waren damals sogar eher hoch angesetzt“, so Casazza. Dass sich die Baukonjunktur in den vergangenen Monaten so überhitzt, habe damals kaum jemand voraussehen können.
Letzte Ausschreibung erfolgt in zwei Jahren
Mit der jetzigen Kostensteigerung liegen die kalkulierten Plan- und Baukosten zur Fertigstellung 2023 insgesamt bei rund 210 Millionen Euro. Darin enthalten sind auch die bisher kalkulierten 35 Millionen Euro für die letzte große Ausschreibung in zwei Jahren. Dann geht es um die technische Ausrüstung, Elektro, Lüftung, Brandmelde- und Entrauchungsanlage oder Signalsteuerung.
Milliarden-Projekte treiben Preise in die Höhe
Durch Bahnprojekte wie Stuttgart 21, die Münchner Stammstrecke und große Bauvorhaben der Deutschen Bahn sind Baufirmen des Spezialtiefbaus, die zudem für Arbeiten im Gleisbereich durch die DB zertifiziert sind, in deutlich größeren Projekten als der Augsburger Mobilitätsdrehscheibe engagiert. „Die großen Milliarden-Projekte saugen Ressourcen weg und treiben die Preise in die Höhe. Das merken alle, nicht nur wir in Augsburg“, so Casazza.
Nur ein einziges wertbares Angebot
Für das sogenannte Stationsbauwerk, die Straßenbahnhaltestelle und Verteilerebene unter den Personenbahnsteigen und Gleisen der Deutschen Bahn am Hauptbahnhof hat in dem Vergabeverfahren bis Mai kein geeignetes Unternehmen ein Angebot abgegeben. In dem anschließenden Verhandlungsverfahren wurden fünf potenzielle Spezialtiefbau- oder Ingenieurbau Firmen direkt angefragt und um die Abgabe eines Angebotes gebeten. Die einzige wertbare Abgabe erfolgte von dem jetzt beauftragten Konsortium.