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B4BSCHWABEN.de: Nachhaltigkeit ist im Fußball nur Nebensache. Für ZamBam Sports ein klares Foul?
Luisa Bliesze: Ja, auf jeden Fall. Nachhaltigkeit sollte bei den heutigen Entwicklungen unserer Erde und dem Klimawandel in allen Bereichen des Lebens eine Rolle finden. Darüber hinaus wird leider auch oft vergessen, dass Nachhaltigkeit noch viel mehr als nur Umweltschutz ist. Dem möchten wir mit gutem Beispiel gegenüberstehen.
Mit welcher Vision geht ihr das an?
Langfristig möchten wir Sportartikel aus verschiedenen nachhaltigen Materialien und für verschiedene Sportarten anbieten. Dazu gehören zum Beispiel Schutzausrüstung, Bekleidung aber auch Trainingsmaterialien wie Fußballtore oder Hütchen. Unser erster Schritt dazu sind nun die Bambusschienbeinschoner mit der wir „fairen Fußball für alle“ ermöglichen möchten.
Wir produzieren in Sambia, unserem Ideenland. Dort bauen wir gerade die Produktionsstätte fertig und haben zusätzliche Maschinen gekauft. Die Schoner werden mittels eines einfachen 3-Stufen-Prozesses und aus lokalem, sambischem Bambus hergestellt. Da Bambus die Eigenschaft hat, sehr viel CO2 zu binden und wir zudem nicht viel maschinelle Beteiligung benötigen, ist unsere Produktion klimaneutral.
Aber sind denn herkömmliche Schienbeinschoner viel umweltschädlicher?
Das kommt darauf an, was man alles in die Berechnung einbezieht. Rein produktionstechnisch sparen wir von ZamBam im Vergleich pro Paar circa 0,8 Kilogramm CO2 ein. Berechnet man auch die Verpackungsmaterialien und den Transport, dann kann das aber auch noch einen deutlich größeren Unterschied machen. Da wir derzeit aber selbst auch an diesen beiden Aspekten noch arbeiten, haben wir dazu noch keine festen Zahlen.
Kostet Fußballspielern die Nachhaltigkeit aber auch entsprechend mehr?
Nein, eigentlich nicht. Denn uns ist es insbesondere wichtig, dass Nachhaltigkeit nicht exklusiv ist. Daher heißt unsere Mission auch fairen Fußball „für alle“, da wir von Amateurvereinen über Hobbykicker bis hin zu Profivereinen allen unsere Produkte zu einem angemessenen Preis anbieten möchten. Denn auch nur wenn so viele wie möglich unsere Schienbeinschoner verwenden, können wir unseren Impact in der Sportindustrie langfristig vergrößern.
Wir finanzieren uns derzeit über Wettbewerbe und Inkubator Programme. Das Buy-1-Sponsor-1-Modell ist eigentlich genau umgekehrt: für jedes Paar, das wir in Deutschland an den Endkunden verkaufen werden, spenden wir als ZamBam Sports ein Paar für einen jungen Menschen in der sambischen Fußballjugendliga.
Welche monetären Ziele habt ihr für eure Crowdfunding-Kampagne festgelegt?
Wir sind hier mehr nach Projektzielen und -fortschritten vorgegangen, die wir dann an die finanziellen Mittel geknüpft haben. Wichtig war uns, dass wir mit dem Geld unsere Produktionsstätte fertigstellen können. Da hat uns das eingenommene Geld (etwa 5.000 Euro) schon ein ganzes Stück nähergebracht.
Und wie sorgt ihr für faire Arbeitsbedingungen vor Ort?
Dafür ist unser Partner vor Ort, Edward, zuständig. Er ist unser Manager in Sambia und baut das Unternehmen dort auf. Dazu gehört auch die Ausstattung mit Sicherheitsausrüstung für die Arbeiter, aber ebenso langfristige Arbeitsverträge mit einem fairen Lohn, denn das ist in Sambia leider nach wie vor eher selten.
Ein Aspekt ist sicherlich das Stadionessen: viel Plastikmüll und Nahrungsmittel aus nicht nachhaltiger Herstellung. Neben der Mobilität zum Spiel, egal ob als Zuschauer oder im Amateurbereich, ist auch das allgemeine Bewusstsein für Nachhaltigkeit ein großes Manko.
Wem oder was davon wollt ihr in Zukunft auch die Rote Karte zeigen?
Wir wollen weitere, langlebige Produkte auf den Markt bringen, aber auch neue Formen des Gebrauchs entwickeln. Denn die Nutzung von Sportmaterialien kann viel effizienter und damit auch günstiger gestaltet werden. Damit möchten wir ein Umdenken im Sport auch auf andere Bereiche des Lebens übertragen und somit den Sport als Vorreiter nutzen.