B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

B4B Schwaben
 / 
B4B Nachrichten  / 
Augsburg  / 
Wie steht es um die Zukunft des Augsburger Einzelhandels?
Fachdialog

Wie steht es um die Zukunft des Augsburger Einzelhandels?

Der A³-Wirtschaftsdialog Immobilien und Einzelhandel diskutiert grundlegende Fragen über die Zukunft des Einzelhandels Quelle: R
Der A³-Wirtschaftsdialog Immobilien und Einzelhandel diskutiert grundlegende Fragen über die Zukunft des Einzelhandels Quelle: Regio Augsburg Wirtschaft GmbH

Vergangenen Monat fand der A³-Wirtschaftsdialog Immobilien und Einzelhandel in der neuen Lidl Filiale im Augsburger Textilviertel statt. Wie die Zukunft des Einzelhandels aussieht und was Augsburg besonders macht.

Am A³-wirtschaftsdialog nahmen rund 60 Teilnehmer aus der regionalen Immobilienbranche teil und nutzen den Raum, um sich fachlich auszutauschen und zu vernetzen. Höhepunkt der Veranstaltung war neben der Besichtigung der neuen Lidl-Filiale im Augsburger Textilviertel auch die drei Impulsvorträge mit dem Fokus auf die aktuelle Lage im Einzelhandel in Augsburg, sowie dadurch beeinflusste Entwicklungen und Trends.

Effiziente Wärmespeicherung in neuer Lidl-Filiale

Die Besichtigung der neuen Immobilie des Gastgebers bildete den Auftakt des Dialogs. Während des Rundgangs wurde auch ein Blick hinter die Kulissen ermöglicht, der sowohl die hauseigene Photovoltaikanlage und den Backautomaten als auch die drei vorgesehenen Stellplätze und Ladestationen für Elektroautos beinhaltete. Außerdem wird im Zuge dessen auf eine effiziente Wärmespeicherung geachtet. Während des Rundgangs waren die Bauarbeiten noch in vollem Gange, die Filiale soll jedoch planmäßig am 14. Dezember für Kunden öffnen.

Zeitgemäße Lösungen für den Einzelhandel bieten Chancen

Großstädte orientieren sich an den Zielen, den Stadtkern attraktiv zu gestalten und die Nahversorgung in den Stadtteilen zu garantieren. Auf die drängenden Fragen hinsichtlich des Einzelhandels ging Stephan Mayr von der Augsburger Wirtschaftsförderung im erste Impulsvortrag ein. In Augsburg gäbe es weniger Leerstand in bester Lage als in anderen deutschen Städten. Die Ladenmieten in bester Lage in der Stadt seien seit 2018 um gut 20 Prozent gesunken. Neben veränderten Kundenfrequenzen und Kaufverhalten spielen auch kürzere Mietvertragslaufzeiten, eine Höhere Fluktuation und Zwischennutzung wie beim städtischen Projekt Zwischenzeit eine Rolle.

Es besteht aber auch Potential für neue Entwicklungen. Gerade junge Unternehmer entdecken den stationären Handel für sich. Innovative Verkaufskonzepte, die auch über die Grenzen der physischen Länden hinaus gehen, wie beispielsweise über Social Media gewinnen an Bedeutung. Auch Nutzungsansätze wie Pop-up-stores oder saisonale Nutzung bieten zeitgemäße Lösungen und Chancen für die Städte von morgen. Die Möglichkeit zur wirtschaftlichen Belebung in einzelnen Stadtteilen kann durch das Ansiedeln des Einzelhandels und einer umfangreichen Lebensmittelversorgung realisiert werden.

Standortfaktoren für Rentabilität

Der Lidl-Portfoliomanager Fabian Schrom und seine Kollegin Jasmin Thomma thematisierten im zweiten Fachvortrag des Dialogs die Eignung von Lidl als vollwertiger Nahversorger. Aus Sicht der Lebensmittelhändler müssen Immobilien grundlegende Eigenschaften aufweisen, um rentabel zu sein. Um für Kunden attraktiv zu wirklich, zählen große, übersichtliche Filialen mit einem vielseitigen Produktangebot und guter Erreichbarkeit zu de Voraussetzungen. Eine helle, freundliche Innengestaltung der Filialen soll dem Kunden eine angenehme Einkaufsatmosphäre bieten und ein gutes Gefühl vermitteln. Auch Nachhaltigkeit in Form von Recycelbarkeit, Nutzung erneuerbarer Energien und eine energiesparende, möglichst autarke Wärmenutzung ist ein Faktor.

Augsburg als Standort mit Potential

Die Stadt Augsburg besitze vier Alleinstellungsmerkmale, die die Stadt zu einem Wirtschaftsstandort machen, erklärt Markus Wotruba von der Münchner BBE Handelsberatung GmbH. Die Herausforderungen für den Handel und die Innenstädte seien bundesweit vielfältig, die Region Augsburg verfüge jedoch über ein besonders hohes Potential, so Wotruba weiter. Ergänzt werden die positive Bevölkerungsentwicklung und die touristische Attraktivität durch die landesplanerische Aufstufung zur Metropole und die Ansiedlung der Universitätsmedizin. „Das ist Rückenwind für eine vergleichsweise gute Entwicklung im Einzelhandel, der eine wichtige Bedeutung für die Gesamtattraktivität der Region hat.“

Wotruba verwies jedoch auf den allgemeinen Trend der ständig abnehmenden Anzahl an Einzelhandelsunternehmen, der vor allem auf den Onlinehandel und Fachkräftemangel zurückzuführen ist. Besonders in kleinen und mittelgroßen Städten wie Augsburg bricht der Einzelhandels-Mittelstand zunehmend weg. Große Kaufhäuser mit ausschließlich materiellen Waren seien oftmals nicht mehr lukrativ und müssen anderweitig genutzt werden.

Täglicher Bedarf in einem Radium von 15 Minuten?

Wotruba sieht die Zukunft der Region A³ in der so genannten 15-Minuten-Stadt, in der alles das für den tägliche Bedarf benötigt wird in einem Radius von 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Rad zu finden sein wird. Weiter liegt für Wotruba die Zukunft darin, Mixed-Use-Immobilien zu entwickeln die divers genutzt werden und ganz im Sinne der Nachhaltigkeit die Nach- und Umnutzung von Bestandimmobilien zu forcieren.

Artikel zum gleichen Thema