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B4BSCHWABEN.de: Momentan suchen praktisch alle Unternehmen in der Region händeringend nach neuen Auszubildenden. Viele Firmen können zum Start der Ausbildungsjahre nicht alle Stellen besetzen. Wie ist die Lage bei Eberle?
Gernot Egretzberger: Zum Start des aktuellen Ausbildungsjahres konnten wir alle Stellen besetzen. Aber die Suche nach neuen Azubis ist in der Tat viel anstrengender geworden. Unternehmen müssen viel mehr bieten, um Auszubildende zu überzeugen, als früher. Dennoch gibt es Berufszweige, die nach wie vor gut gefragt sind. Was Industriekaufmänner angeht sind wir zum Beispiel traditionell bestens aufgestellt. Bei Elektrotechnikern würde ich mir dagegen noch mehr Bewerber wünschen.
Wie viele Auszubildende lernen ihren Beruf derzeit bei Eberle?
Derzeit beschäftigen wir 17 Azubis bei Eberle: Fünf Industriekaufleute, neun Industriemechaniker und drei Elektroniker für Betriebstechnik. Pro Jahr werden fünf bis sechs neue Azubis eingestellt.
Meiner Meinung nach ist der Beruf beliebt, da Industriekaufleute verschiedenste Bereiche der Verwaltung durchlaufen können. Das macht eine gute Spezialisierung möglich. Industriekaufleute werden im Einkauf, Vertrieb, Buchhaltung und in der Personalabteilung ausgebildet. Das kommt gut an.
Trotz der Beliebtheit einzelner Berufsbilder bleibt es eine große Herausforderung für Unternehmen, sich für potentielle neue Azubis als der attraktivste Arbeitgeber zu präsentieren. Wie meistern Sie diese Herausforderung?
Das Stichwort ist „New Work“. Steile Hierarchien sind nicht mehr gefragt. Attraktive Unternehmen kommunizieren offen und sind flexibel. Und das fördere ich bei Eberle nach Kräften genauso wie mein Führungsteam.
Man muss den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich zu beteiligen. Mitarbeiter arbeiten nicht „einfach so“. Es geht darum, die Frage nach dem Purpose zu beantworten. Warum arbeite ich? Und für was arbeite ich?
Und wofür arbeiten Eberle-Mitarbeiter?
Um diese Frage zu beantworten, geht es zunächst um das „wie“. Wir setzen ein agiles Projektmanagement um. Alle Mitarbeiter werden in unserer Firmenkultur und Kommunikationsstrategie geschult. Damit nehmen wir alle mit und fördern ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir fühlen uns als Teil der Eberle Familie, die auch in schwierigen Zeiten wie bei Corona oder der Finanzkrise zueinanderstehen. Wir haben unsere Arbeitsplätze gesichert und weitere Jobs geschaffen. Und genau das zeichnet uns auch im Umgang mit unseren Kunden und Zulieferern aus - Zwischenmenschlichkeit, Zuverlässigkeit und Freude und Stolz auf unsere Produkte Made in Germany.
Ich erlebe die Kommunikation hier als offen und wertschätzend. Alles wird im Team entschieden. Das gilt auch für mich selbst in der Geschäftsführung. Ich arbeite zum Beispiel mit einem eigenen Managementteam, die mich mit deren Einschätzungen und Kompetenzen unterstützen. Mir ist es wichtig, dass möglichst viele Entscheidungen gemeinsam als Team getroffen werden.
Und was macht einen guten Geschäftsführer aus?
Zuhören ist klassischerweise das Wichtigste – auch wenn es banal klingt. Dazu kommt, mit gutem Vertrauen in ein Team zu starten. Zuletzt denke ich, ist es wichtig, jeden Mitarbeiter als Individuum zu begreifen. Es gibt Kollegen, die am besten Arbeiten können, wenn sie klare Ziele formuliert bekommen. Andere fühlen sich dadurch aber eher eingeengt. Menschen sind unterschiedlich. Deshalb muss man Menschen auch unterschiedlichen führen. Und um den Bogen zum Thema Wertschätzung zu schlagen: Ein guter Geschäftsführer respektiert jeden Mitarbeiter und jede Persönlichkeit.