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Wie entwickelt sich das schwäbisch-chinesische Verhältnis weiter?
Einschätzung

Wie entwickelt sich das schwäbisch-chinesische Verhältnis weiter?

Symbolbild. Das Eingangsportal zur Verbotenen Stadt in der chinesischen Hauptstadt Peking.
Symbolbild. Das Eingangsportal zur Verbotenen Stadt in der chinesischen Hauptstadt Peking. Foto: Torsten Weidemann / pixelio.de

China machte jüngst durch den Ankauf von Teilen des Hamburger Hafens von sich reden. Aber wie vernetzt ist das Verhältnis zwischen der regionalen Wirtschaft und China wirklich? Eine Einschätzung dazu gibt Zoll- und Außenwirtschaftsrechts-Experte Axel Sir ab.

Bei der IHK Schwaben ist Axel Sir der Leiter des Geschäftsfelds Zoll und Außenwirtschaftsrecht. Zu der aktuellen Beziehung der Volksrepublik China mit der schwäbischen Wirtschaft wirft er zunächst einen Blick in die vergangenen zwanzig Jahre: „Seit dem Beitritt der Volksrepublik China zur Welthandelsorganisation WTO im Jahr 2001 ist der chinesische Anteil am weltweiten Güterhandel kontinuierlich angestiegen. Chinas Aufstieg im internationalen Handel spiegelt sich auch in den Wirtschaftsbeziehungen zu Bayern wider. Allein aus Bayerisch-Schwaben sind über 500 Unternehmen dort aktiv. China ist der nach der EU der größte Wirtschaftspartner Bayerns.“

Diese Branchen sind mit China besonders eng vernetzt 

„Besonders wichtig ist China als Absatzmarkt bayerischer Produkte und als Zulieferer von Vorleistungen. Vor allem die Automobilindustrie, das Textilgewerbe, der Maschinenbau und die pharmazeutische Industrie bezieht in hohem Maße Leistungen aus China“, sagt Sir. Außerdem ergänzt er: „Für die bayerische Wirtschaft ebenfalls besonders wichtig sind die importierten Rohstoffe aus China, die als Input für Schlüsseltechnologien wie Elektromotoren, Windturbinen und Digitaltechnologien verwendet werden. Auch bei Seltenen Erden gibt es eine Dominanz von China als Exporteur.“ 

Ist China der einzige Player für Schwaben? 

Diese Frage kann Axel Sir nicht mit einem eindeutigen Ja beantworten. Denn das Verhältnis zu chinesischen Produkten sei gespalten: „Wir wissen aus Umfragen und unseren Beratungen, dass die Importe aus China bei vielen Unternehmen aus dem Mittelstand derzeit auf dem Prüfstand stehen. Betriebe aus Produktion und Handel wollen die Zahl der chinesischen Importe reduzieren. Das Ziel der meisten Unternehmen ist eine Diversifizierung ihrer Lieferketten.“ Dennoch gesteht er China nach wie vor eine wichtige Position im Handelsnetz der regionalen Unternehmen zu und erläutert hierzu: „Auch wenn vieles in den Wirtschaftsbeziehungen schwierig ist, wollen die Unternehmen diesen Markt jedoch nicht komplett aufgeben. Ein abruptes Ende hätte angesichts der derzeitigen intensiven Wirtschaftsverflechtungen immense Schäden zur Folge.

Wichtig ist daher, dass wir uns mit China auf klare Handels- und Investitionsregeln einigen, am besten über die Welthandelsorganisation WTO. Gleichzeitig sollte Deutschland im Rahmen der EU die Handelsbeziehungen zu anderen Ländern intensivieren, um die Lieferketten gerade bei kritischen Rohstoffen und Importen für Schlüsseltechnologien diversifizieren zu können.“

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