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Ein Gutachten bescheinigt den aktuellen Krankenhäusern im Landkreis Augsburg keine Zukunftsfähigkeit. Warum ein Neubau der Wertachkliniken unabdingbar sein soll.
Die Krankenhausberatung Oberender AG wurde 2021 mit dem Strategiekonzept für die Zukunft der Wertachkliniken beauftragt. Deren Vorstand, Jan Hacker, stellte die Ergebnisse des Gutachtens nun in einer offiziellen Sitzung vor. An ihr nahmen auch die beiden Stadtratsgremien aus Schwabmünchen und Bobingen sowie des Augsburger Kreistags teil. In der Präsentation wurde Hacker klar, dass die Zukunftsfähigkeit der aktuellen Krankenhausstrukturen aus mehreren Gründen nicht gegeben sei.
Die aktuellen Doppelvorhaltungen könnten aufgrund des Personalmangels nicht aufrechterhalten werden. Der Fachkräftemangel mache moderne Arbeitsstrukturen zwingend notwendig und damit effiziente Abläufe, gute Weiterbildungsmöglichkeiten sowie ein attraktives Umfeld. Die geringe Größe der Standorte in Bobingen und Schwabmünchen hemme die Entwicklung. Diese und weitere Argumente führen zu der Empfehlung, einen Klinikneubau an einem neuen Standort im Bereich der B17 im südlichen Landkreis zu errichten. Hier würde eine zentralisierte stationäre Versorgung nach Oberender-Berechnungen ein Krankenhaus mit bis zu 245 Betten sehr gut auslasten. Die Chancen für eine umfassende Investitionsförderung durch den Freistaat Bayern stehen laut der Krankenhausberatung sehr gut.
Für Klinikvorstand Martin Gösele kommt dieses Ergebnis nicht überraschend, wohl aber in einer schwierigen Zeit: „Die aktuelle Situation auf dem Gesundheitsmarkt macht dem gesamten Klinikpersonal derzeit große Sorgen, deshalb möchten wir so sensibel wie möglich mit diesem herausfordernden Thema umgehen, ohne jedoch die nötige Klarheit zu vernachlässigen. Wir haben akuten Handlungsbedarf.“ Gleichzeitig betont Gösele, dass eine solche Veränderung nicht über Nacht käme. Er geht von einem Zeithorizont von rund sieben bis zehn Jahren aus.
Durch ein neues modernes Klinikum solle die Attraktivität, insbesondere der medizinischen Arbeitsplätze, ein Top-Niveau erreichen. Den Beschäftigten werde dies eine langfristige Perspektive geben, aber auch neues medizinisches Personal gewonnen werden. Ganz konkret möchte der Vorstand bei der Ausgestaltung eines Neubaus sowohl die Beschäftigten als auch neu dazugewonnene Mitarbeitende einbinden. So sollen bestmögliche Arbeitsbedingungen erreichet werden. Ein solches Projekt solle zukünftigen Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Doppelstrukturen, Spezialisierung in großen Zentren und Ambulantisierung entgegenwirken. In den momentanen Strukturen seien für dieses Vorhaben klare Grenzen gesetzt.
Vorangehend solle insbesondere das derzeitige und zukünftige Personal deutlich entlastet werden. Darunter fällt auch der anvisierte Abbau von Doppelstrukturen und die Optimierung von bestehenden Abläufen. Die Oberender AG verspreche sich von einem Neubau eine bessere Zusammenarbeit der Abteilungen. Doch auch die versorgten Patienten würden laut der Krankenhausberatung dann profitieren. Ihnen sei ein höheres Maß an Komfort und Sicherheit mit einem solchen Projekt in Aussicht zu stellen. Für diese Aspekte gab es zahlreichen Zuspruch der politischen Vertreter.
Trotz der gewaltigen Aufgabe zeigte sich Landrat Martin Sailer anschließend kämpferisch: „Genau wie wir vor 16 Jahren die Wertachkliniken für die Zukunft verantwortungsvoll gestaltet haben, ist es nun unsere Pflicht, dies auch für die kommenden Jahrzehnte zu tun. Wo sich andere Landkreise aus der Verantwortung zurückziehen, Krankenhäuser stilllegen oder privatisieren, wollen wir gemeinsam mit unseren Kommunen ein zukunftsfähiges Krankenhaus errichten, das den Ansprüchen unserer Bürger sowie aller Mitarbeitenden gerecht werden kann. Im Idealfall gelingt es uns, an diesem Standort die Krankenversorgung, die Krankenpflegeausbildung und die Kurzzeitpflege für unseren Landkreis auf einem Campus zu vereinigen.“