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Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) will, dass geflüchtete Menschen mit Bleibeperspektive besser in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt integriert werden. Dadurch sollen die Menschen noch besser in die Gesellschaft eingebunden werden. Das fordert sie zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni.
Für vbw-Geschäftsführer Bertram Brossardt ist eine berufliche Tätigkeit ein bedeutender Bestandteil für die Integration. „Sie fördert das Erlernen der deutschen Sprache, bietet Struktur und Sinnhaftigkeit und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe“, sagt Brossardt.
Laut der Agentur für Arbeit arbeiten in Bayern 51,2 Prozent der Geflüchteten, die aus den acht häufigsten Asylherkunftsländern kommen. Diese sind Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien. Unter den Geflüchteten aus der Ukraine haben 38,7 Prozent eine Arbeit. Auch wenn Bayern damit über dem bundesweiten Durchschnitt liege, ist für die vbw hier noch Luft nach oben.
Deutschlandweit zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dass im Jahr 2022 64 Prozent der 2015 zugezogenen geflüchteten Menschen erwerbstätig waren. Die Erwerbstätigenquote steige mit der Aufenthaltsdauer. So ist laut IAB nach acht und mehr Jahren die Erwerbstätigenquote geflüchteter Männer mit 86 Prozent höher als die der durchschnittlichen männlichen Bevölkerung in Deutschland (81 Prozent).
Die vbw sieht für Unternehmen, die Geflüchtete beschäftigen, Chancen aber auch Herausforderungen – etwa fehlende Sprachkenntnisse, intensivere Betreuung. Aber auch gesetzliche Regelungen erschweren es Unternehmen, geflüchtete Menschen anzustellen oder sie auszubilden.
Eine generelle Arbeitserlaubnis können Asylbewerbende und Geduldete, die nicht in einer Aufnahmeeinrichtung wohnen müssen, nach drei Monaten bekommen. Müssen sie in einer Aufnahmeeinrichtung wohnen, dauert es sechs Monate. Sollte klar sein, dass Geduldete abgeschoben werden oder ausreisen müssen, dürfen sie nicht arbeiten.
Doch auch die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen ist oft ein Problem. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft sind hier ein zentrales Problem bürokratische Hürden und lange Verfahrenszeiten. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen stoßen immer wieder auf Hürden. Ihnen fehle oft das Fachwissen und die Kapazitäten, um die komplexen Anforderungen zu bewältigen.
Damit Geflüchtete mit Bleibeperspektive leichter eine Arbeit oder Ausbildung beginnen können, hat die vbw konkrete Forderungen. So sollen etwa potenzielle Arbeitgeber frühzeitig über vorhandene Qualifikationen und Berufserfahrungen der Geflüchteten informiert werden. Ob Geflüchtete eine Beschäftigungserlaubnis bekommen, solle maßgeblich davon abhängen, ob sie bereits eine Arbeitsstelle oder Ausbildung haben könnten. Als wichtigen Baustein sieht die vbw auch Integrationskurse und eine bedarfsgerechte Sprachförderung, die auch berufsbegleitend stattfinden solle.
Weiter fordert die vbw, dass Asylverfahren beschleunigt, Migration begrenzt und Menschen schneller abgeschoben werden sollen, die kein Asyl bekommen, straffällig wurden oder deren Identität nicht geklärt ist. Asylverfahren sollen beschleunigt werden und so zur Planungssicherheit der Unternehmen beitragen.