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von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion
Das Weltbild-Filialgeschäft (Weltbild Plus Medienvertriebs GmbH & Co. KG) wird aus dem Vertriebsverbund DBH Buch Handels GmbH & Co. KG herausgelöst. Alleiniger Gesellschafter von Weltbild Plus wird die Verlagsgruppe Weltbild (zuvor: 50 Prozent). Alleiniger Gesellschafter der DBH Buch Handels GmbH & Co. KG mit sämtlichen weiteren darin befindlichen Gesellschaften wird Hugendubel (zuvor: 50 Prozent). Ausnahme ist Pubbles: An dem e-Book-Großhandel werden die Verlagsgruppe Weltbild und die DBH zu je 25 Prozent beteiligt sein (zuvor: DBH-Anteil 50 Prozent). Die Weltbild Filialen bei Karstadt verbleiben zu 100 Prozent bei Hugendubel. Für den Markenauftritt werden hier einvernehmliche Lösungen gesucht.
Weltbild Plus hat Schutzschirmverfahren beantragt
In dieser neuen Konstellation hat die Geschäftsführung von Weltbild Plus beim Amtsgericht Augsburg ein Schutzschirmverfahren beantragt. Zum vorläufigen Sachwalter von Weltbild Plus hat das Amtsgericht den Rechtsanwalt Christian Plail von der Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner ernannt. Arndt Geiwitz, der vorläufige Insolvenzverwalter der Verlagsgruppe Weltbild, begrüßt die Vereinfachung der Gesellschafterstruktur und bezeichnet diese als wegweisend: „Die Entflechtung der Gesellschafterstruktur erhöht die Chance, eine Gesamtsanierung von Weltbild zu erreichen, da Weltbild so seine Marktstellung als Multichannel-Unternehmen mit Versandaktivitäten über Katalog und Internet sowie dem stationären Handel in den Filialen behält.“ Geiwitz zeigt sich davon überzeugt, dass auch Investoren diesen Wettbewerbsvorteil erkennen.
Für Kunden ändert sich nichts
In den sehr kooperativen Gesprächen wurde auch deutlich, dass Hugendubel und Weltbild weiterhin in Teilbereichen zusammenarbeiten werden. Im Marktsegment „Digitales Lesen“ sind dabei insbesondere die tolino-Produkte hervorzuheben. Kooperiert wird auch weiter bei Einkauf, Logistik und IT-Themen. Der Vertriebsgeschäftsführer von Weltbild Plus, Hans-Jürgen Junker, hat die Mitarbeiter der Filialen bereits am Vormittag über die Änderungen informiert. „Unsere Mitarbeiter werden ihr Geld pünktlich zum Monatswechsel auf dem Konto haben. Für unsere Kunden ändert sich nichts durch die neue Gesellschafterstruktur. Der Verkauf in den Filialen geht ganz normal weiter“, sagt Junker. Auch in Schutzschirmverfahren erhalten die Mitarbeiter ihren Gehaltsanspruch für drei Monate über das Insolvenzgeld ausbezahlt.
Sanierung soll vorangetrieben werden
Die Weltbild-Plus-Filialen werden in Eigenverwaltung saniert. Diese spielt in Schutzschirmverfahren eine wichtige Rolle. Mit der noch recht jungen Form des Schutzschirmverfahrens verfolgt der Gesetzgeber die Absicht, dem Management die Sanierung des Unternehmens zu ermöglichen, und zwar unter Nutzung der Mechanismen des Insolvenzrechts. Gleichzeitig soll der Anreiz geschaffen werden, die Sanierung des Unternehmens frühzeitig, vor allem aber rechtzeitig zu betreiben, bevor eine Zahlungsunfähigkeit eintritt. Die Besonderheit ist, dass die Sanierung in Eigenverwaltung vorbereitet und umgesetzt wird, das heißt, sie erfolgt selbstbestimmt: Das Management bleibt weitgehend verwaltungs- und verfügungsbefugt und verantwortet die wesentlichen operativen und strategischen Entscheidungen. Zur Kontrolle und Unterstützung des Managements bestimmt das Gericht einen vom Unternehmen ausgewählten Sachwalter.
Die dargestellten Veränderungen im Bereich des Weltbild-Filialgeschäfts haben keine Auswirkungen auf das Auslandsgeschäft der Verlagsgruppe Weltbild sowie alle weiteren Gesellschaften der Verlagsgruppe.