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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Was sagen Sie zum Lockdown über Ostern?
Andreas Gärtner: Der radikale Osterlockdown von Gründonnerstag bis Ostermontag ist nachvollziehbar und trifft "nur" zwei verkaufsoffene Tage, da Karfreitag und Ostermontag Feiertage sind. Doch dieser Beschluss wird durch den Wegfall eines der verkaufsstärksten Tage im LEH die Gefahr von Kundenschlangen vor den Lebensmittelgeschäften unnötig erhöhen.
Wie bewerten Sie die Ergebnisse des Corona-Gipfels für den Handel?
Im Grundsatz sind die Perspektiven nach den Osterferien zu begrüßen. Bis dahin verharren wir in Schwaben jedoch im hausgemachten Versäumnislockdown. Wir erwarten nun, dass die Regierenden bis zum 12. April die Versäumnisse bei der Test- und Impfstrategie endlich aufarbeiten, um den Menschen nach den Osterferien die längst überfällige, verlässliche Perspektive zu geben.
Finden Sie die Regelungen verhältnismäßig?
Die jetzt bis 11. März 2021 verlängerten Regelungen sind für Händler und Kunden gleichermaßen schwer nachzuvollziehen. Hochfrequenzstandorte und körpernahe Dienstleistungen sind erlaubt und die Boutique der wenige Kunden am Tag zum Überleben reichen würde muss schließen. Für noch unverständlicher halte ich jedoch die Entscheidung, dass in Bayern, die Ausengastronomie und die Beherbergungsbetriebe weiterhin, ohne Änderung der Inzidenzstrategie, perspektivlos geschlossen bleiben, aber 10tausende problemlos in den Osterurlaub fliegen können.
Was ist Ihre Meinung dazu, dass die Öffnung des Handels von Inzidenzwerten abhängig ist?
Die ständig wechselnden Regelungen mit Click & Meet, kompletter Öffnung und Notbremse sind wirtschaftlich nicht darstellbar, da in der Regel volle Kosten anfallen, die Umsätze zumindest bei Click & Meet jedoch bei weitem nicht die Erwartungen erfüllen. Leider hatte die Politik bei diesen Regelungen auch die Überbrückungshilfe III nicht im Blick, so dass sich die Lage bei einigen Betrieben durch die wenigen, geöffneten Tage sogar deutlich verschlechtert hat. In einer aktuellen Umfrage bei unseren Mitgliedsbetrieben sehen 42 Prozent der Unternehmer Ihre Betriebe ohne weitere Hilfen in unmittelbarer Existenzgefahr.
Was fordern Sie konkret?
Die Politik muss sich, endlich von den starren Inzidenzen lösen und stattdessen weitere Parameter wie die Auslastung der Intensivbetten und die höheren Testquoten, berücksichtigen. Ebenso unberücksichtigt bleiben aktuell die überdurchschnittlichen Inzidenzwerte bei den 5-19 Jährigen. Die Ansteckungsgefahr im Handel ist gering, dies hat unter anderem das Robert-Koch-Institut bestätigt.