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Hotels und Freizeitparks sind geschlossen, Allgäuer Skilifte stehen still und die Gastronomie darf nur noch außer Haus verkaufen. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise haben die Tourismusbranche zum Jahreswechsel fest im Griff. „Jeder fünfte Hotel- und Gastronomiebetrieb fürchtet um seine Existenz“, stellt Martin Neumeister, Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Freizeitwirtschaft, mit Blick auf die Ende Februar von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger vorgestellte Tourismusbilanz 2020 fest. Er bezieht sich dabei auf die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage und die Rückmeldungen aus der Branche.
Zahl der Arbeits- und Ausbildungsplätze stark gesunken
2.500 Beherbergungs- und 6.000 Gastronomiebetriebe gibt es in der Region. Jeder fünfte Betrieb im Freistaat hat seinen Sitz in Bayerisch-Schwaben. Fast 27.000 Menschen finden hier ihr Auskommen. Und rund 1.500 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Neumeister warnt: „Die Zahl der Arbeits- und Ausbildungsplätze im Gastgewerbe ist im Vorjahr bereits deutlich gesunken. Und der Start ins neue Jahr lässt wenig Hoffnung zu, dass es 2021 besser wird.“
Umsätze brechen ein
Im Vergleich zum Vorjahr, mussten im Jahr 2020 95 Prozent aller Unternehmen im Tourismus sinkende Umsätze hinnehmen. 75 Prozent mussten sogar mit mehr als einem Viertel weniger Umsatz auskommen. Damit steht die Branche ganz am Ende der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen, was sich auch in der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage widerspiegelt: So beurteilen 93 Prozent diese als schlecht. „Im Vergleich zum Frühjahr 2020 hat sich damit nichts geändert. Die besseren Geschäfte im letzten Sommer und Herbst haben sich leider als Strohfeuer erwiesen“, bewertet Neumeister die Lage.
Erwartungen sind düster – Insolvenzen drohen
Die Erwartungen für das laufende Jahr seien ähnlich düster wie die aktuelle Lage. Rund jeder vierte Betrieb gehe sogar davon aus, dass sich seine Geschäftslage sogar noch weiter verschlechtern wird. Das schlage sich auch in der Umsatzerwartung und in der Sorge vor Insolvenzen nieder. So bewerten 20 Prozent der Unternehmen im Tourismus ihren Liquiditätsstatus als existenzbedrohend.
Wirtschaftshilfen müssen schneller fließen
Aus diesem Grund ist neben dem Kurzarbeitergeld die Nachfrage nach weiterer Unterstützung ebenfalls sehr hoch. Um ihr Unternehmen zu retten, nutzen diese die Wirtschaftshilfen des Bundes. „Nach der Corona-Soforthilfe des letzten Frühjahres war die Nachfrage besonders nach der November- und Dezemberhilfe groß. Umso ärgerlicher war es für viele Betriebe, dass Sie mehrere Monate auf ihr Geld warten mussten“, berichtet Branchenexpertin Ulrike Weber aus den Rückmeldungen, die die IHK Schwaben bei Beratungen der letzten Tagen erreicht haben.
Lockdown-Verlängerung „hat Situation weiter verschärft“
Neumeister abschließend: „Die Verlängerung des Lockdowns hat die Situation weiter verschärft. Die Wirtschaftshilfen sind ein wichtiger Schritt, doch allein reichen Sie nicht aus, um die drohende Insolvenzwelle zu verhindern. Die Unternehmen haben gezeigt, dass sie den Gesundheitsschutz und ihre unternehmerischen Interessen in Einklang bringen können. Daher ist es unverzichtbar, dass die Politik jetzt schnell eine gemeinsame Diskussion über eine konkrete Öffnungsperspektive zulässt. Denn ein weiter so der bisherigen Lockdown-Strategie führt unweigerlich zum Verlust von Unternehmen, Arbeits- und Ausbildungsplätzen im bayerisch-schwäbischen Tourismus.“