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Verhindern die Kunden eine nachhaltige Lebensmittelbranche?
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Wie grün ist unsere Wirtschaft? | Teil 3

Verhindern die Kunden eine nachhaltige Lebensmittelbranche?

Stefan Kaiser, Geschäftsführer der Landkäserei Reißler in Nordendorf. Foto: Michael Ermark / B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN

Viele Lebensmittelhersteller werben mit nachhaltigen Produkten. Denn das kommt beim Kunden gut an. Dennoch gibt es in der Lebensmittelbranche auch Schwierigkeiten noch umweltfreundlicher zu produzieren. Die Landkäserei Reißler aus Nordendorf gibt B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN einen exklusiven Einblick in die Produktion – und zeigt auf, welche Hürden, insbesondere am Markt, noch bewältigt werden müssen.

Die Landkäserei Reißler in Nordendorf ist kein großer Industriebetrieb. Im Gegenteil. Gut 60 Mitarbeiter produzieren im Jahr rund 600 Tonnen Käse. Zum Vergleich: Ein großer Käseproduzent aus der Bodenseeregion kommt im Jahr auf über 300.000 Tonnen. Für Stefan Kaiser ist das aber kein Marktnachteil. Der Geschäftsführer der Landkäserei Reißler führt uns durch die Produktion seines Unternehmens und erklärt, mit welchen Konzepten sein Unternehmen in den Supermarktregalen der Konkurrenz standhalten soll.

Bei einer Führung durch die Produktion erklärt der Geschäftsführer der Landkäserei Reißler, Stefan Kaiser, wie Nachhaltigkeit in der Lebensmittelbranche umgesetzt werden kann. Aber auch welche Hindernisse es noch zu bewältigen gilt. Fotos: Landkäserei Reißler

Welche Rolle spielt Regionalität in der Lebensmittelbranche?

Nachhaltigkeit hat in jedem Betrieb mehrere Dimensionen. Eine ganz tragende ist es, Ressourcen und Energie zu sparen. Stefan Kaiser erklärt, dass etwa die Rohmilch zur Käseproduktion ausschließlich aus Bayerisch-Schwaben kommt und keine der Kühe weiter als 40 Kilometer von der Landkäserei Reißler lebt. Dadurch werden Transportwege verkürzt und folgerichtig Treibstoff gespart. Dies umzusetzen war durch eine Kooperation mit der Bissinger Molkerei Gropper relativ einfach. Schwieriger wurde es beim Versand der Waren. „Normalerweise ist es üblich, dass die Produkte beim Unternehmen abgeholt und dann an die Supermärkte verteilt werden. Dabei werden oft lange Strecken in Kauf genommen. Früher wurden unsere Waren zum Beispiel von Nordendorf nach Stuttgart gebracht, um dort an Supermärkte verteilt zu werden, die in unserer Region sind“, erklärt Kaiser und ergänzt: „In unseren Augen ist das verschwendeter Sprit. Deswegen setzen wir darauf, unseren Käse selbst an die Märkte zu liefern.“ Bedient werden dabei Supermärkte und Feinkostgeschäfte im süddeutschen Raum.

Potential liegt in Verpackungen

Eine weitere Säule zum Sparen von Ressourcen sind Verpackungen. Denn diese verursachen viele Abfälle. Besonders schwierig bei Lebensmitteln: Recycelte Ware kann in der Regel aus hygienischen Gründen nicht verwendet werden. Außerdem: Neuartige Kunststoffe auf Weizen- oder Bambusbasis sind (derzeit) für Lebensmittel noch ungeeignet und können von den momentan üblichen Sortiermaschinen noch nicht erkannt werden, erfahren wir bei Multivac. Ein Problem, welches auch Stefan Kaiser sieht: „Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffe sind im Prinzip eine tolle Idee. Allerdings benötigen wir gerade bei Lebensmitteln viele Barrieren. Sonst würde der Käse austrocknen oder es könnten Fremdpartikel in die Verpackung dringen und der Käse dadurch verderben.“

Wenngleich neuartige Kunststoffe also noch nicht die Marktreife erreicht haben, hat Stefan Kaiser beschlossen, die Form der Verpackungen zu verändern. Er verzichtet in seinem Unternehmen komplett auf die von vielen Herstellern verwendeten Schalen-Verpackungen, sondern setzt auf Flowpack-Verpackungen. Diese seien zwar für die Kunden zwar noch nicht ganz so gewohnt, räumt Kaiser ein, sparen aber Ressourcen. „Eine Schalen-Verpackung besteht aus zwölf Mal so viel Kunststoff, wie eine Flowpack-Verpackung“, erklärt er. Zur Warenpräsentation nutzt die Landkäserei Reißler unterdessen Körbchen aus Holz. „Da diese, anders als Karton, stabiler sind und mehrmals verwendet werden können, möchten wir auch hier Ressourcen einsparen“, erläutert der Geschäftsführer.

Es geht nichts ohne Akzeptanz beim Markt

Einen Haken haben jedoch alle Nachhaltigkeitskonzepte: Um erfolgreich umgesetzt zu werden, müssen sie am Markt gut angenommen werden. „In der Lebensmittelbranche hängt natürlich alles vom Endverbraucher ab“, erläutert Stefan Kaiser, „Viele Kunden möchten nachhaltige Produkte konsumieren. Doch die haben ihren Preis. Gerade bei tierischen Produkten. Einige Menschen sind bereit, mehr Geld auszugeben. Andere wollen oder können sich aber schlicht keine teureren Produkte leisten. Das ist ein Problem.“ Auch bei der Verpackung gibt es unterdessen Hindernisse. „Was Ressourcenmanagement angeht sind die Schalenverpackungen wirklich nicht praktikabel. Aber der Kunde kennt sie eben. Die Lebensmittelbranche muss also, wenn sie nachhaltiger wirtschaften möchte, ihre Kunden auch an neue Konzepte gewöhnen. Denn wenn der Griff im Supermarktregal dann zu einem anderen Produkt geht, kann sich auch das nachhaltigste Konzept nicht durchsetzen.“

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