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Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, sind die Unternehmen in Bayerisch-Schwaben der Bezirksgruppe Schwaben der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. auf ein modernes Arbeitsrecht und flexible Arbeitszeitmodelle angewiesen, die den Anforderungen von Arbeitgebern und Beschäftigten Rechnung tragen. Auf einem Online-Kongress informiert die Vereinigung über die bestehende Rechtslage und diskutiert mit Experten aus Wirtschaft und Politik aus der Region über eine Anpassung des Arbeitsrechts an die aktuellen Herausforderungen.
vbw fordert Arbeitsrechts-Reform
Dr. Frank Rahmstorf vbw-Geschäftsführer Leiter Grundsatzabteilung Recht betont: „Die Digitalisierung ist eine Chance für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, jedoch entspricht das deutsche Arbeitsrecht den aktuellen Entwicklungen nicht.“ Die vbw fordere deshalb eine Reform des Arbeitsrechts – diese soll verschiedene Punkte umfassen, im Vordergrund stehe aber vor allem eines: die Flexibilität.
Mehr Freiheit in der Arbeitszeit-Einteilung
„Wir brauchen eine Reform des starren Arbeitszeitrechts, die örtliche Flexibilisierung der Arbeit muss zwingend auch eine zeitliche Flexibilisierung nach sich ziehen. Die gesetzlich vorgeschriebene tägliche Höchstarbeitszeit von zehn Stunden passt überhaupt nicht mehr in die neue Realität – wir müssen sie durch eine Wochen-Betrachtung ablösen. Auch die Beschäftigten wünschen sich mehr Freiheit in der Arbeitszeit-Einteilung. Wir brauchen auch in Zukunft Home-Office aber wir brauchen kein Recht auf Home-Office. Die Frage, wo und wie die Arbeit zu erledigen ist, bleibt eine Sache der unternehmerischen Grundentscheidung zur Organisation der betrieblichen Abläufe. Wir müssen Befristungen erleichtern, anstatt sie zu erschweren, denn diese leisten einen wichtigen Beitrag zur Flexibilisierung der Wirtschaft“, so Rahmstorf weiter.
Kreative Lösungen unverzichtbar
Martin Döring, Geschäftsführer, J. N. Eberle & Cie. GmbH aus Augsburg fügt hinzu: „Das Arbeitsrecht hängt massiv hinterher. Die Digitalisierung birgt viel Potenzial und diese Möglichkeiten müssen zukünftig auch genutzt werden“. Er betont, dass digitales Arbeiten zwar mehr Flexibilität bringe, das bedeute jedoch, dass von den Arbeitnehmern auch mehr Eigenverantwortlichkeit übernommen werden müsse. „Wenn wir die Wirtschaft nachhaltig stärken und die Krise überwinden wollen, sind kreative Lösungen unverzichtbar“, betont Döring.
Diese Experten aus Wirtschaft und Politik waren mit vor Ort
In der folgenden Diskussionsrunde äußerten Ulrike Bahr, Bezirksvorsitzende, SPD Schwaben Bezirksverband, Augsburg, Stephanie Schuhknecht, Landtagsabgeordnete für Augsburg und Schwaben, Bündnis 90/Die Grünen, Augsburg, Johann Häusler, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Freie Wähler, Augsburg, Stephan Thomae MdB, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, FDP-Bundestagsfraktion, Kempten und Dr. Volker Ullrich, Bezirksvorsitzender, CSU, Augsburg ihre Meinung.
Kommt das Recht auf Home-Office?
Schuhknecht betont: „Ich bin für das Recht auf Home-Office, denn es gibt zwar viele Unternehmen, die sich bemühen, aber auch viele Arbeitnehmer, die in ein Großraumbüro gezwungen werden.“ Thomae widerspricht hier und sagt: „Es muss die Möglichkeit geben, dass der Arbeitgeber die Regeln aufstellen darf.“ Auch Häusler spricht sich gegen die Pflicht aus: „Es soll angeboten werden, aber die Pflicht ist schwierig.“ Bahr betont: „Eine Flexibilität hat immer zwei Seiten – die gute und die schlechte. Ich bin für das Recht, denn insbesondere für Frauen ist das eine gute Möglichkeit zur Erwerbstätigkeit.“ Ullrich sagt. „Die Arbeitswelt ist nicht nur schwarz und weiß, sondern Flexibilität.“ Für Rahmstorf gebe es für nach der Pandemie noch keine Lösung. Beim Boom des Home-Office beisen seiner Meinung nach vor allem Arbeitgeber in den sauren Apfel.