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UPM und Sappi planen gemeinsames Unternehmen
Joint-Venture

UPM und Sappi planen gemeinsames Unternehmen

Archivbild. Das UPM Werk in Augsburg. Foto: B4BSCHWABEN.de
Symbol-/Archivbild. Das UPM Werk in Augsburg. Foto: B4BSCHWABEN.de

Der Papierhersteller UPM plant, sein Geschäft mit grafischen Papieren mit dem Konkurrenten Sappi zusammenzulegen. Für Augsburg, wo UPM rund 500 Beschäftigte hat, könnte der Zusammenschluss weitreichende Folgen haben.

Der Papierhersteller UPM plant eine weitreichende Neuordnung seines Geschäfts mit grafischen Papieren und will diesen Bereich gemeinsam mit dem Konkurrenten Sappi in ein neues Gemeinschaftsunternehmen überführen. Beide Unternehmen haben dafür eine nicht-bindende Absichtserklärung unterzeichnet. Die geplante Struktur würde nahezu alle europäischen und US-amerikanischen Aktivitäten von UPM Communication Papers sowie das europäische Grafikpapiergeschäft von Sappi umfassen.

Davon betroffen sind auch die UPM-Werke in Augsburg und Schongau. In Augsburg arbeiten derzeit rund 500 Menschen, in Schongau rund 275.

Marktrückgang zwingt Branche zu strukturellen Antworten

Der Zusammenschluss ist eine Reaktion auf die anhaltend schwierige Marktsituation. UPM-CEO Massimo Reynaudo beschreibt die Lage klar: „Das geplante Joint Venture würde eine entschlossene Antwort auf die strukturellen Veränderungen in der europäischen Grafikpapierindustrie sein. Es würde einen Weg bieten, die Widerstandsfähigkeit der Branche zu stärken und den Kunden langfristige Verlässlichkeit und Versorgungssicherheit zu bieten.“

Der Markt für grafische Papiere – vor allem Zeitungs- und Zeitschriftenpapier – befindet sich seit Jahren im Rückgang. Laut UPM leidet die Branche unter „sinkender Nachfrage, strukturellen Überkapazitäten und hohen Energiekosten“. Auch der zunehmende Importdruck außerhalb Europas spielt eine Rolle.

Das Joint Venture soll diese Herausforderungen durch eine koordinierte Produktion, effizientere Auslastung der modernsten Anlagen und gemeinsame Beschaffung besser abfedern.

Struktur und Finanzierung des Joint Ventures

Das Gemeinschaftsunternehmen soll einen Unternehmenswert von rund 1,42 Milliarden Euro haben und zu gleichen Teilen UPM und Sappi gehören. UPM würde zusätzlich 613 Millionen Euro in bar erhalten, Sappi 139 Millionen Euro. Um diese Ausschüttungen zu finanzieren, müsste das neue Unternehmen Kredite in Höhe von etwa 750 Millionen Euro aufnehmen.

UPM erklärt, dass die Transaktion eine klar strategische Bedeutung hat. Reynaudo betont: „Das geplante Joint Venture würde die beste Zukunft für das Geschäft von UPM Communication Papers bieten, das Portfolio von UPM schärfen und unsere Bilanz stärken.“

Die erwarteten Synergien beziffert UPM auf rund 100 Millionen Euro pro Jahr, insbesondere durch Anlagenoptimierung, Logistik, Beschaffung und die Rationalisierung des Produktportfolios.

Langfristig soll das Joint Venture als eigenständiges Unternehmen agieren. Beide Gesellschafter sollen nach drei Jahren die Möglichkeit haben, ihre Anteile zu veräußern.

Was bedeutet das für den Standort Augsburg?

Welche konkreten Folgen der Zusammenschluss für Augsburg haben wird, ist derzeit offen. Die Pressemitteilung macht jedoch deutlich, dass die zukünftige Einheit auf Effizienz und langfristige Auslastung setzt. Durch die „strategische Allokation von Produktionsmengen auf die effizientesten Papiermaschinen“ will das Gemeinschaftsunternehmen seine operative Leistung steigern.

Für den Standort könnte das ein Vorteil sein, da Augsburg zu den modernisierten Werken im UPM-Portfolio zählt. Gleichzeitig bleibt die Branche im Wandel – Beschäftigte und regionale Zulieferer blicken aufmerksam auf die kommenden Monate.

UPM betont außerdem die Bedeutung des Standorts für den Klimafahrplan des Unternehmens. Das Joint Venture soll die bereits ambitionierten Klimaziele unterstützen. „Durch Optimierung der Kapazitätsauslastung, Steigerung der Effizienz und weitere Investitionen in die Dekarbonisierung könnte das Joint Venture seine Klimaauswirkungen reduzieren“, heißt es in der Mitteilung.

Kartellprüfung bis Ende 2026

Bevor es zur Gründung kommt, muss der Zusammenschluss umfangreiche kartellrechtliche Prüfungen durchlaufen – in der EU, den USA, China und Großbritannien. Die finalen Verträge sollen im ersten Halbjahr 2026 stehen, ein Vollzug wird nicht vor Ende 2026 erwartet.

Bis dahin betont UPM, dass „das grafische Papiergeschäft… gemäß allen gesetzlichen und behördlichen Anforderungen als separate und unabhängige Unternehmen weitergeführt“ wird.