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Arbeit ist ein wichtiges Thema für uns alle. Es ist ein Zeichen von Unabhängigkeit und definiert unser Leben. Gerade für behinderte Menschen ist es oft schwierig, eine Arbeitsstelle zu finden. Teilweise kann das natürlich an den Vorurteilen der Unternehmer selbst liegen. Oft liegt es aber auch daran, dass bürokratische Hürden oder schlicht und einfach Unwissenheit die Einstellung von Arbeitskräften mit Handicap erschweren. Um hier für Aufklärung zu sorgen, wurde die bundesweite Konferenzreihe „Unternehmen Inklusive Arbeit – Mehrwert durch Beschäftigung von Menschen mit Behinderung“ ins Leben gerufen. Diesmal machte die Veranstaltung in Augsburg halt, um vor allem kleineren und mittleren Unternehmen Erfahrungsberichte aus der Region und Informationen zu präsentieren. Die Veranstaltung fand in der Handwerkskammer Schwaben statt.
Firmen brauchen einen Ansprechpartner
Bei seinem Grußwort betonte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Schwaben, Ulrich Wagner, die Bedeutung der Handwerkskammer bei der Beratung von Unternehmen zu diesem Thema. Die Kammer wäre eine wichtige Anlaufstelle für das Handwerk. Dabei hilft sie bei der Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, der Vermittlung von Auszubildenden sowie auch bei der Gründung von eigenen Betrieben und dessen Erhalt. Bei der Vermittlung von behinderten Menschen ist die Behinderung selbst nebensächlich. „Letztlich zählt die Fachkompetenz“, so Wagner. Auch Hubert Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, hob die wirtschaftliche Komponente hervor. Behinderte können auch leistungsfähige Wirtschaftsfaktoren für das Unternehmen sein, egal ob körperliche Beeinträchtigung oder Lernbehinderung.Vor allem die kleinen und mittleren Betriebe benötigen hier Hilfe und brauchen einen verlässlichen Ansprechpartner. Behinderte müssen mehr in den Arbeitsalltag eingegliedert werden. Vor 15 Jahren waren 150.000 in Werkstätten beschäftigt. Heute sind es zirka 300.000, Tendenz steigend. „Wer Inklusion will, sucht Wege. Wer nicht Inklusion will der sucht nach Gründen“, fügte Hüppe abschließend hinzu.
Zuverlässig und Konzentriert
Wer Chancen gibt hat Aussicht auf Erfolg. So wie Malermeister Jürgen Rabenbauer. Er gibt jetzt schon seit sieben Jahren Jugendlichen mit Handicap die Möglichkeit auf ein Langzeitpraktikum in seinem Betrieb. Auch David Treib, der eine Lernschwäche besitzt, gab er so eine Chance, um sich zu beweisen. Davids Noten waren wegen seiner Behinderung schlecht, vor allem in Mathe. In seinem Praktikum blühte der Jugendliche auf, zeigte sich als ein überaus engagierter und gründlicher Arbeiter. Obwohl er anfangs immer etwas länger braucht, verrichtet er seine Arbeit sauber und ordentlich. Jetzt macht er eine Ausbildung in dem Malerbetrieb. „In behinderten Werkstätten wäre ich untergegangen“, so David. Rabenbauer kann sich jederzeit auf seinen Auszubildenden verlassen. Auch als bei einem Job in Königsbrunn mehrmals bis nachts um drei gearbeitet werden musste, war David konzentriert und mit einem Lächeln auf den Lippen dabei, bis zur letzten Minute.
Der Weg war nicht leicht
Dass David so weit gekommen ist, hat er nicht nur der Unterstützung seiner Familie und harter Arbeit zu verdanken. Auch der Integrationsfachdienst und Claudia Bröll-Ostler, der Verantwortlichen der Handwerkskammer Schwaben für Arbeitnehmer mit Schwerbehinderung, haben ihn auf seinem Weg begleitet. Als wichtiger Kontakt koordinierte Bröll-Ostler die Kommunikation mit den verschiedenen Instituten. Rabenbauer hat dadurch eine verlässliche und vor allem wirtschaftliche Fachkraft erhalten. David zeigt mehr praktisches Verständnis als so mancher Realschüler mit sehr guten Noten. Angst, dass sein Auszubildender die Gesellenprüfung nicht bestehen könnte, hat Rabenhofer nicht. Mittlerweile schreibt David in der Berufsschule sehr gute Noten.