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Als im März 2021 das Frachtschiff Ever Green im Suez-Kanal auf Grund lief, blockierte der Frachter sechs Tage lang die Wasserstraße. Dadurch wurden unzählige Lieferketten massiv verzögert. Eine Studie der Universität Augsburg möchte nun dabei helfen, Versorgungswege robuster zu gestalten. Ein objektives Verfahren soll die Störanfälligkeit von Lieferketten bewerten, wodurch nicht nur Schwachstellen identifiziert werden können, sondern auch zentrale Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz ergriffen werden können. Veröffentlicht wurde die Studie über die Zeitschrift „Computers & Industrial Engineering“.
Firmen versuchen bereits seit langem, Lieferketten möglichst effizient und kostengünstig zu gestalten, verrät Prof. Dr. Axel Tuma vom Lehrstuhl für Production and Supply Chain Management der Universität Augsburg und Mitglied des Zentrums für Klimaresilienz. „Sie bauten beispielsweise teure Lagerkapazitäten ab. Stattdessen setzten sie auf just-in-time-Konzepte, bei denen die einzelnen Komponenten genau dann geliefert werden, wenn sie benötigt werden.“ Die Auswirkungen eines solchen Ereignisses ließe sich mathematisch mit einer Resilienzkurve beschreiben, erklärt Dr. Andrea Thorenz vom Institut für Materials Ressource Management der Universität Augsburg. Dies ließe sich am Beispiel des Brückeneinsturzes in Baltimore demonstrieren, denn hier landen unter anderem Komponenten an, die viele Automobilhersteller in den USA für ihre Produktion benötigen. Durch die Hafenschließung ging die Zahl dieser Lieferungen deutlich zurück. Wenn das eine Auswirkung auf Zahl der hergestellten Pkw hat, zeigt sich in der entsprechenden Resilienzkurve eine „Performance-Delle“.
In der Studie sollen Metriken vorgestellt werden, mit denen sich diese und andere Parameter für eine hypothetische Störung berechnen lassen, so Axel Tuma. „Damit lässt sich beurteilen, wie stark eine bestehende Lieferkette durch Ereignisse wie diese beeinträchtigt wird. Außerdem können wir so Empfehlungen ableiten, mit denen sich ihre Resilienz – also ihre Unempfindlichkeit – steigern lässt. So können wir etwa berechnen, wie sich größere Lager auswirken.“ Die erarbeiteten Metriken erlauben es Unternehmen zum einen, zentrale Schwachpunkte innerhalb der Lieferketten zu identifizieren und deren Auswirkungen bei einer hypothetischen Störung zu ermitteln, zum anderen helfen sie bei der Bewertung von Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten im Falle einer nötigen Gegenmaßnahme. Dadurch können sich Firmen passend auf einen solchen Fall vorbereiten. Außerdem lasse sich die Methodik auf öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser oder ganze Volkswirtschaften übertragen.