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Stadtsparkasse Augsburg: Vorstand zufrieden, Bilanz mit Kratzern
Geschäftszahlen für 2016

Stadtsparkasse Augsburg: Vorstand zufrieden, Bilanz mit Kratzern

Die Vorstände Corneial Kollmer, Rolf Settelmeier und Dr. Walter Eschle. Foto: B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN
Die Vorstände Corneial Kollmer, Rolf Settelmeier und Dr. Walter Eschle. Foto: B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN

2016 stand ganz im Zeichen der „Nullzins-Politik“, die das Handeln der Sparkasse bestimmt. Geschäfts- und Privatkunden bleiben indes von Auswirkungen weitgehend verschont.

Die anhaltende Niedrig- und Nullzins-Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB) hinterlässt weiter kräftige Spuren in der Bilanz der Stadtsparkasse Augsburg. „Aus Verantwortung für unsere Gesellschaft“ will das kommunale Kreditinstitut dennoch auch künftig davon absehen, die Konsequenzen daraus seinen Kunden aufzubürden – „so lange wir können, auch wenn uns das Geld kostet“, wie Vorstandsvorsitzender Rolf Settelmeier bei der Bilanzpressekonferenz bekräftigte.

Zins-Überschuss sinkt um 5,1 Prozent

In Zahlen ausgedrückt heißt das: Der Zins-Überschuss bei der Nummer 5 unter Bayerns Sparkassen, ein zentraler Indikator für die Wirtschaftskraft eines Geldhauses, ist 2016 auf 122,2 Millionen Euro zurückgegangen; das entspricht einem Minus um 6,5 Millionen Euro oder 5,1 Prozent. Auf Dauer löst dies signifikante Abnahmen beim Gewinn und damit auch bei der Steuerleistung der Stadtsparkasse aus. Die Kämmerer in Augsburg und Friedberg, die für 2016 noch 8,3 Millionen Euro beziehungsweise 0,5 Millionen Euro Ertragssteuern einbuchen durften, müssen sich auf schrumpfende Beiträge in ihre Haushalte einstellen.

Stadtsparkasse zahlt Strafzinsen

Die Stadtsparkasse selbst ist von den Nullzinsen doppelt getroffen. Denn selbst bei den gesetzlich verordneten eigenen Rücklagen (Anstieg von 274 auf 636 Millionen Euro in den vergangenen zehn Jahren) sind nennenswerte Anteile von Verwahr-Entgelten – sprich: „Strafzinsen“ – betroffen, weil sie eben nicht „riskant“ angelegt werden dürfen, sondern „sicher“ deponiert sein müssen. „Wir haben es geschafft, das überschaubar zu halten“, sagte Settelmeier, der zusammen mit seinen Vorstandskollegen Cornelia Kollmer und Dr. Walter Eschle die Strategie des Hauses bekräftigte, Kunden zu alternativen Anlageformen zu ermutigen, um ihnen einen Ausweg aus der „Zinsfalle“ zu weisen.

Die Bilanz-Zahlen der Stadtsparkasse Augsburg im Überblick

Warum der Stadtsparkassen-Vorstand dennoch mit der Bilanz für 2016 „zufrieden“ war, zeigt sich beim Blick auf weitere Details der Bilanz:

  • Warum der Stadtsparkassen-Vorstand dennoch mit der Bilanz für 2016 „zufrieden“ war, zeigt sich beim Blick auf weitere Details der Bilanz:
  • Das Kundengeschäftsvolumen, bestehend aus Einlagen und Ausleihungen, liegt mir rund 9 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.
  • Das Gesamtkreditvolumen stieg um 36 Millionen Euro auf 4,4 Milliarden Euro, wobei die Kreditausfälle „auf erfreulich niedrigem Niveau“ lagen, so Settelmeier. Es sei „ruhig an der Front der Insolvenzen“ in der Region, die Risiken „unproblematisch“.
  • Neue Darlehen in Höhe von 683 Millionen Euro wurden an Kunden ausgereicht, davon weit mehr als die Hälfte an Unternehmen und Selbständige.
  • Im privaten Kreditgeschäft lag mit 90 Prozent der Kredite der Wohnbau einsam an der Spitze. Grund: „Die gute Mietnachfrage und das niedrige Zinsniveau treiben neue Vorhaben bei gewerblichen Immobilien-Investoren voran“, so Eschle.
  • Im Einlagengeschäft nahm die bilanzierte Summe um 245 Millionen Euro auf rund 4,4 Milliarden Euro zu – „ein großer Vertrauensbeweis unserer Kunden“, wie Kollmer anmerkte. Viele dieser Kunden setzen nach wie vor auf kurzfristige Sichteinlagen, „um im Fall einer Zinswende oder anderen Investitions-Möglichkeiten schnell umzuschichten“.
  • Mit 326 vermittelten Objekten und einem Objektwert von rund 73 Millionen Euro (plus 18 Prozent) bleibt die Stadtsparkasse der größte Immobilien-Vermittler in Augsburg und bietet Kunden über hauseigene Makler nun einen Rundum-Service an.
  • Trotz eines Rückgangs auf nunmehr 1.119 Mitarbeiter vollzieht die Stadtsparkasse den Personal-Abbau bisher ohne Einschränkung „sozialverträglich“ und gehört mit 75 Auszubildenden weiterhin zu den größten Ausbildungs-Betrieben am Standort.
  • Das eigene Standortkonzept mit der Neustrukturierung des Geschäftsstellen-Konzepts und dem Aufbau von Kompetenz-Zentren „gehen die Kunden ganz gut mit“ (Kollmer), wobei Beratungs- und Öffnungszeiten durchweg getrennt betrachtet werden, weshalb für vereinbarte Termine weiter ein 12stündiges Zeitfenster zwischen 7:30 Uhr und 19:30 Uhr gesichert ist.

Stadtsparkasse springt auf Innovations-Zug auf

Beim Thema „Digitalisierung“ sieht sich die Stadtsparkasse im gleichen Umfang betroffen wie ihre Kunden und Geschäftspartner. Settelmeier zeigte sich erfreut, dass der in der Vergangenheit etwas schwerfällige Innovations-Zug der bundesweiten Sparkassen-Finanzgruppe nunmehr Fahrt aufgenommen hat. Das Geldübertragen von Smartphone zu Smartphone namens „Kwitt“ wecke in der jungen Zielgruppe neue Begeisterung fürs eigene Angebot. „Das junge Klientel braucht junge Kanäle“, sagte Settelmeier. „Dennoch bleibt für uns als Sparkasse der Service ,face to face‘ weiterhin wichtig.“

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