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„Dem Augsburger Theater steht das Wasser nicht bis zum Hals, sondern darüber. Damit ist nicht nur die fehlende zweite Spielstätte gemeint, die schon viel früher hätte angegangen werden müssen“, so Bürgermeister Peter Grab. Grab ist zuversichtlich, dass wenigstens die Interimsspielstätte, die voraussichtlich im Mai 2012 fertig gestellt sein wird, dieses Problem vorübergehend löst: „Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass baldmöglichst ein Neubau erfolgen muss – sowohl die zweite Spielstätte, als auch die Werkstätten und die Verwaltung betreffend. Hinzu kommt die dringend notwendige Sanierung des Großen Hauses und der Freilichtbühne“.
Ein Staatstheater in Augsburg?
Die geplante Sanierung des Theaters steht jetzt jedoch auf der Kippe. Für den Umbau bekommt die Stadt Augsburg Zuschüsse vom Freistaat. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, wird Augsburg ohnehin schon der höchste Zuschuss für eine städtische Bühne gewährt. Grab forderte vom Freistaat eine Erhöhung der Zuschüsse oder gar die Übernahme des Augsburger Theaters als Staatstheater. Nach Angaben der Augsburger Allgemeine ist aus Sicht des Kultusministeriums ein Staatstheater nicht finanzierbar.
Benachteiligung vom Freistaat?
Grab pocht jedoch darauf, dass das Stadttheater Augsburg bei der Finanzierung benachteiligt wurde. Grab macht dies an den jährlich steigenden Betriebskosten fest. Der Zuschuss der Stadt Augsburg für das Theater steigt stetig an. Zudem macht die Kommune laut Grab jedes Jahr einen Ausgleich zum jeweils fünf Jahre zuvor gemachten Defizit des Eigenbetriebs. Grab: „Demgegenüber ist der Zuschuss des Freistaats Bayern seit vielen Jahren relativ konstant, so dass damit noch nicht einmal jährliche Kostensteigerungen, zum Beispiel tarifliche Erhöhungen der Personalkosten, anteilig übernommen wurden.“
13,8 Millionen von der Stadt Augsburg
In Zahlen ausgedrückt bezahlt der Freistaat konstant 5,8 Millionen Euro pro Jahr. Aktuell bezahlt die Stadt Augsburg 13,8 Millionen. Grab sieht hier eine zu große Differenz. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet sieht das die Pressestelle des Kultusministeriums anders. Dort argumentiert man, dass Augsburg den höchsten Zuschuss aller privaten Theater in Bayern bekomme. Ein von Grab angestellter Vergleich mit anderen Städten kann nicht gezählt werden.
Zu wenig Zuschüsse für Augsburg?
Grab hatte zum Vergleich die Stadt Würzburg herangezogen – gemessen an der Einwohnerzahl. Das wesentlich kleinere Würzburg erhält einen Zuschuss von 5,5 Millionen Euro. Der Kulturbürgermeister Grab weiter: „Dies verwundert angesichts der Bedeutung unserer Stadt und unseres Theaters. Augsburg ist die drittgrößte Stadt Bayerns nach München und Nürnberg. Aber nur in Augsburg gibt es kein staatliches Theater.“ Grab betont, dass mit 263.313 Einwohnern Augsburg größer ist als die größten Städte von sieben Bundesländern: Schleswig-Holstein (Kiel), Rheinland-Pfalz (Mainz), Sachsen-Anhalt (Halle), Thüringen (Erfurt), Brandenburg (Potsdam), Mecklenburg-Vorpommern (Rostock) und Saarland (Saarbrücken). „Wir brauchen uns also nicht zu verstecken, wenn wir eine adäquate Bezuschussung unseres Augsburger Theaters fordern bzw. ein Staatstheater mit der Folge, dass wie in Nürnberg der Freistaat Bayern 50 Prozent der Betriebskosten übernimmt“, erklärt Grab.
Ablehnung in München
Grab fordert eine eine 50-prozentige Beteiligung der Betriebskosten am Stadttheater Augsburg wie in Nürnberg.“ In München wird dies jedoch abgelehnt. Laut Augsburger Allgemeine wird in München auf die desolate Finanzlage verwiesen. Grab erhält aktuell die Unterstützung der Stadtpolitik. Grab möchte nun auch noch die schwäbischen Landtagsabgeordneten für das Projekt Stadttheater Augsburg gewinnen.