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„Wo es einen Nachfolger gibt, gibt es auch einen Frontläufer“, begrüßte IHK Schwaben Präsident Dr. Andreas Kopton über 150 Teilnehmer in der Industrie- und Handelskammer. Sie alle waren gekommen, um sich über das Thema Nachfolgeregelung zu informieren – und wie diese gelingen kann. Ein besonders aktuelles Thema für den bayerisch-schwäbischen Mittelstand, denn bis 2021 stehen allein hier in der Region über 17.000 Unternehmen vor der Übergabe. Nicht alle haben einen Nachfolger.
Scheitern, Stress und Politik als Hindernis
Warum das so ist, machte Kopton an verschiedenen Faktoren fest. Zum einen sei es vielleicht etwas Kulturelles. Wer Verantwortung übernimmt, könne immer scheitern. Etwas, dass in Deutschland als Makel gilt. Anders in den USA. „Wenn Sie sich im Sillicon Valley vorstellen und nicht schon mindestens viermal gescheitert sind, nimmt Sie dort keiner ernst. Scheitern heißt dort, Erfahrungen zu sammeln“, vergleich der IHK Präsident. Aber auch der Gedanke, Unternehmertum sei nur stressig, schrecke viele Menschen ab. Weiter mache es die Politik einem nicht leicht. Unternehmer stehen dort unter einer Art Generalverdacht, erklärte Kopton.
Best Practice Beispiel: BWF Group aus Offingen
Nichts desto trotz: Etwas schöneres als Unternehmer sein, das könne sich Andreas Kopton nicht vorstellen. Doch wie gelingt eine erfolgreiche Übergabe an die nächste Generation? Dazu hatte die IHK Stefan und Maximilian Offermann von der BWF Group aus Offingen eingeladen. Vater und Sohn erzählten, wie die Staffelstabs-Übergabe bei ihn lief und läuft:
Gedanken zur Übergabe, das habe sich Stefan Offermann bereits vor zehn Jahren gemacht. Damals war er Anfang 50. Zehn Jahre, so lange habe es auch gedauert. Eine gute Zeit, wie er und sein Sohn finden. Man müsse das Thema rechtzeitig angehen. Die beiden Töchter hatten nie Interesse daran, das Unternehmen zu übernehmen. Anders Maximilian. „Ich habe das Unternehmen Zuhause nie als Last empfunden“, erinnert er sich. Im Bachelor-Studium habe er sich dann mit der Frage beschäftigt: Was muss ich tun, um in das Unternehmen zu kommen? Darauf setzte er noch ein Master-Studium, das sich auf Nachfolge in Familien-Unternehmen spezialisiert hat, am Bodensee.
„Die Mitarbeiter müssen wissen, was passiert“
Noch während des Studiums bereiteten sich beide Seiten auf die Übergabe vor. Maximilian lernte das Unternehmen Schritt für Schritt kennen. Außerdem wurde ein gemeinsamer Zeitplan erarbeitet, die Aufgaben definiert und verteilt. Die Verantwortung dafür wurde ihm dann nach und nach übertragen. Eine Tabelle listete auf, welche Bereiche von wem betreut werden. Ganz wichtig dabei: Transparenz. Nicht nur zwischen den Führungskräften, sondern auch hin zu den Mitarbeitern. „Die Mitarbeiter müssen wissen, was passiert“, betonte Stefan Offermann. Dies sei das entscheidende Kriterium. Jedes Jahr gab es ein Rundschreiben im Intranet, das die geänderte Aufgabenverteilung enthielt.
Bald schon wird Stefan Offermann sein Unternehmen nun ganz verlassen und sein Amt an die fünfte Generation übergeben. Nicht weil er sich zu alt fühle, betonte er. Sondern weil er wisse, dass sein Sohn für die BWF Group bereit ist und diese für ihn.