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Rund um die Sanierung des Staatstheaters Augsburg scheint keine Ruhe einzukehren: Nachdem die Stadt sich im Frühjahr vollständig von dem bisherigen Architekten getrennt hatte, hat sie mit dem Architekturbüro Henn einen neuen Partner gefunden. Dieses hat nun neue Pläne für das Kleine Haus, die vergangene Woche veröffentlicht wurden. Von der SPD-Fraktion und der Fraktion Bürgerliche Mitte (Freie Wähler, FDP und Pro Augsburg) kommt dafür deutliche Kritik. Die Stadt Augsburg wehrt sich dagegen.
Das Kleine Haus soll eine halbdurchsichtige Glasfassade statt eine gelochte Betonfassade bekommen. Auch die funktionalen Besucherflächen sollen verändert werden: Das Erdgeschoss soll ein großes, lichtdurchflutetes Foyer bekommen, inklusive Bar. Das Treppenhaus wird geöffnet, die Wegführung soll klarer werden.
Die Stadtratsfraktion der SPD befürchtet, dass durch die neuen Pläne Mehrkosten entstehen. „Fakt ist, dass ungeachtet aller Aussagen der Stadtregierung diese Umplanung zu weiteren Kosten führen wird, bei einer Theatersanierung, die längst zu einem Fass ohne Boden geworden ist“, sagt Florian Freund, SPD-Fraktionsvorsitzender im Augsburger Stadtrat. Er kritisiert, dass gleichzeitig kein Geld für die Sanierung der Schulen und den Hitzeschutz in die Hand genommen werde. „Eine solche Umplanung dann auch noch am Stadtrat vorbei zu entscheiden, ist schlicht eine Unverschämtheit.“
Die Umplanung widerspreche den bisherigen Aussagen der Stadt: Laut SPD habe die Stadt bisher gesagt, dass alle Planungen schon abgeschlossen seien, der neue Architekt werde sich nur um deren Ausführung kümmern. „Wieder einmal wird der Stadtrat von dieser Stadtregierung vor vollendete Tatsachen gestellt – seit der Kündigung des Architekten im letzten Sommer hat das Methode“, kritisiert Freund weiter.
Die Fraktion Bürgerliche Mitte wirft der Stadt Augsburg ebenfalls vor, dass die Umplanungen des Kleinen Hauses ohne Auftrag des Stadtrates geschehen sind. Baureferent Steffen Kercher habe zugesichert, dass mit einem neuen Architekten nur Detailveränderungen aus bautechnischen oder konstruktiven Gründen kommen sollten. „Wenn wie jetzt die gelochte Betonfassade durch eine Glasfassade ersetzt werden soll, ist das aber keine bloße Detailveränderung“, sagt Lars Vollmar (FDP). Vollmer befürchtet, dass dadurch zudem Mehrkosten entstehen.
Die Stadt Augsburg hat nun in einer Pressemitteilung die neuen Pläne für das Kleine Haus verteidigt: „Dass die ursprüngliche Fassade technisch noch nicht gelöst war und hier Optimierungsbedarf bestand, war bekannt“, sagt Baureferent Kercher. Dies sei im Baukunstbeirat und im Stadtrat diskutiert und bei einer Infoveranstaltung den Stadträten vorgestellt worden. „Dass das Interesse daran sehr gering war, liegt nicht in der Verantwortung der Stadt“, sagt Kercher weiter.
Zudem seien in der Ausschreibung für den neuen Architekten die Prüfung der bisherigen Pläne und Verbesserungsvorschläge ausdrücklich Auftrag gewesen.
Kercher betont, dass es für den Veranstaltungssaal und die Betriebsflächen keine neuen Pläne gebe. Bezüglich der befürchteten Mehrkosten heißt es in der Mitteilung, dass die Kosten für das Kleine Haus nur 15 Prozent des gesamten Budgets ausmachen. Die Kosten, die durch den Architektenwechsel entstanden sind, hätten zudem nichts mit den allgemeinen Baukostensteigerungen zu tun, wegen denen der Stadtrat im vergangenen Herbst die Mittel erhöht hatte.