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Bei dem Rohstoff, den die Spinnerei Gebrüder Otto und das ITA beschäftigt, handelt es sich um Alttextilien, deren Menge mit aktuell rund 1,6 Millionen Tonnen stetig steige. Die jährliche Erntemenge von Baumwolle bleibe hingegen seit Jahren konstant; ihr Anbau erfordert zudem viel Wasser und Energie und ist nur unter den passenden klimatischen Bedingungen möglich. Ein Garn aus abgelegten Textilien, der sogenannten Post-Consumer-Baumwolle, bringe dagegen eine deutlich bessere Umweltbilanz mit. Das Entwicklungsprojekt wird seit diesem Herbst durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.
Das aktuelle deutsche Ressourcenreservoir sei bisher noch schlecht genutzt, so der Leiter des Recycling Ateliers des ITA, Dr. Georg Stegschuster. „Derzeit landen knapp dreiviertel der 1,6 Millionen Tonnen Alttextilien auf der Deponie oder werden verbrannt. Gerade mal ein Prozent der Alttextilien kommt in einem geschlossenen Kreislauf, das heißt, aus einem alten Shirt wird ein neues. Unser Ziel muss es sein, diesen Anteil deutlich zu erhöhen“. Dies sei euch in der Dietenheimer Spinnerei auffällig, wo regelmäßig Anfragen von Kunden eintreffen, die maßgeschneiderte Kreislauflösungen suchen.
Seit Frühsommer 2024 arbeiten die Projektpartner daran, ein sogenanntes PCR-Baumwollgarn herzustellen. Dieses Garn soll zur Hälfte aus wiederaufbereiteten Fasern bestehen und eine mittlere Feinheit aufweisen, wie sie beispielsweise für ein Handtuch ideal ist. Eine Machbarkeitsstudie des Recycling Ateliers habe ergeben, dass ein solches Garn technisch zu realisieren sei. Die Augsburger Textilexperten hätten außerdem dargestellt, wie groß die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile eines solchen Garns aus PCR-Baumwolle sind.
„Um Baumwolle anzubauen, braucht es sehr viel Wasser. Im Durchschnitt fließen 10.000 Liter Wasser in ein Kilo neuer Baumwollfasern. Arbeiten wir ausschließlich mit wiederaufbereiteten Baumwollfasern, liegt der Wasserverbrauch bei einem Bruchteil dessen: bei 600 Litern“, geht Dr. Stegschuster näher auf die Problematik ein. Weitere Vorteile sind in puncto Energieverbrauch und CO₂-Äquivalenzwert zu erwarten. Bei einem recycelten Baumwollgarn, das ausschließlich auf Alttextilien basiert, liegen die Werte bei einem Zehntel dessen, was für ein neues Baumwollgarn nötig wäre. Mit diesen Ergebnissen konnte sein Institut auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt überzeugen, die das Projekt seit Herbst dieses Jahres für zwölf Monate fördert.