Kommt die M+E Industrie gut durch die Coronakrise? Dazu fing die Sommerumfrage von bayme vbm ein Stimmungsbild der bayerisch-schwäbischen Industrie ein. So steht es derzeit um die Branche.
Die Coronakrise hat die bayerisch-schwäbische Metall- und Elektroindustrie fest im Griff. Wie die Aussichten der Unternehmen aus der Region sind, soll die aktuelle Sommer Umfrage von bayme vbm beantworten. Die Grundstimmung ist dabei insgesamt pessimistisch. Dennoch zeigen sich manche Unternehmer auch bereit zu investieren.
Jürgen Weiß: Die Krise wird noch nachwirken
Jürgen Weiß, Vorstandsvorsitzender der bayme vbm Region NordWest Schwaben, stellte die Ergebnisse der Sommerumfrage am vergangenen Freitag vor. Sein Fazit: So schlecht waren die Ergebniswerte der Umfrage noch nie ausgefallen. Durch die starken Einbrüche der weltweiten Absatzmärkte bewerteten fast dreiviertel der befragten Unternehmen den Auslandshandel als schlecht. Doch auch der Handel im Inland wurde von 70 Prozent als schlecht bezeichnet. Dennoch habe sich die Lage geringfügig gebessert, sodass gut ein Drittel mit Verbesserungen in absehbarer Zeit rechnet. Weiß ist sich aber auch sicher: Die Krise wird noch eine Weile nachwirken. Dass die Wirtschaft wieder auf Vorkrisenniveau steigt, setzt er frühestens Anfang 2022 an. Denn die derzeitige Schwäche – das belegen auch die Umfragewerte – hemmt die Investitionsfreudigkeit der Unternehmer. Zwei Drittel möchten in nächster Zeit eher wenig Gelder investieren, insgesamt ein Drittel nur in Ersatzteile. Lediglich 15 Prozent der Befragten planen, neue Erweiterungspläne umzusetzen.
Was muss jetzt passieren?
Um die Situation aufzubessern, sei nun flexibles Handeln gefragt, erläuterte Weiß. Die Möglichkeit auf Kurzarbeit zu setzen, begrüßte er sehr. Wenn dies von staatlicher Seite verlängert würde, erklärte er, würde besonders den Mitarbeitern geholfen werden. Denn lediglich 1,3 Prozent der befragten Unternehmen sind derzeit bereit, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Ebenso notwendig sei es, Bürokratie abzubauen, um Hilfen zu beschleunigen. Besonders wichtig seien günstige Kredite, schloss Weiß, denn dadurch könne der Standort Bayerisch-Schwaben dauerhaft stabil bleiben.