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So will die Stadt Augsburg den Bahnpark retten
Finanzierungs- und Trägermodell

So will die Stadt Augsburg den Bahnpark retten

Eine Dampflock vor dem Übernachtungsgebäude im Bahnpark Augsburg. Foto: Markus Hehl
Eine Dampflock vor dem Übernachtungsgebäude im Bahnpark Augsburg. Foto: Markus Hehl

Die Bahnpark gGmbH steckt nach wie vor in finanziellen Schwierigkeiten. Nach intensiven Planungen und Gesprächen hat Oberbürgermeister Dr. Gribl nun ein strukturelles und finanzielles Rettungskonzept vorgestellt.

„Der Bahnpark ist alleine nicht in der Lage, sich am Leben zu erhalten“, so der OB zu seinen Überlegungen. „Auch kann und darf die Stadt nicht wahllos Finanzspritzen geben. Deswegen haben wir uns in den vergangenen Wochen ein Konzept mit starken Partnern überlegt und Markus Hehl von der Betreibergesellschaft vorgeschlagen“, so Gribl.

Neues Konzept soll den Bahnpark retten

Dieses sieht vor, den eingeschränkten Betrieb bis zum Jahresende 2017 trotz laufender Genehmigungsverfahren durch monetäre Hilfen zu sichern. Zeitgleich soll ein nachhaltig tragfähiges Gesamtkonzept zur Sicherung von Bestand und Betrieb des Bahnparkmuseums entwickelt werden. Selbiges gilt für die Fortsetzung von museumsbezogenen Veranstaltungen wie beispielsweise Dampflokfahrten. Daraus soll ab 2018 ein neues Nutzungskonzept unter dem Dach einer Kooperative von Beteiligten umgesetzt werden, in der auch der Bahnpark eine tragende Rolle spielen kann. Auch ein Betreiber wurde ausfindig gemacht, der die finanzielle Tragfähigkeit sicherstellen soll.

Strukturelle Probleme stellen den Bahnpark vor Schwierigkeiten

Der Bahnpark steht vor einem strukturellen Problem: Die Kosten für die Sicherung und den Betrieb des Museums sind trotz verschiedener Einnahmequellen wie Events und bisheriger erheblicher öffentlicher Zuschüsse nicht tragfähig. Dies hat die Analyse des Steuerbüros der Bahnpark gGmbH ergeben. Hinzu kommt, dass für die Fortführung des Event-Betriebes verschiedene teure Maßnahmen wie beispielsweise für den Brandschutz umgesetzt werden müssen.

Wirtschaftlichkeit des Bahnparks auf der Kippe

Um den Bahnpark wirtschaftlich zu betreiben zu können, wurden bereits verschiedene Szenarien durchdacht. Dennoch ist nach Einschätzung der Stadt auch dann ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich. Überlegt wurde unter anderem, dass ein Studentenwohnheim oder ein Hotel im ehemaligen Übernachtungsgebäude errichtet werden könnten. Das beantragte Studentenwohnheim ist jedoch aus zwingenden rechtlichen Gründen nicht genehmigungsfähig. Das bislang nicht beantragte Hotelprojekt müsste in einem weiteren Planfeststellungsverfahren geklärt werden. Langfristige Erfolgsaussichten gelten jedoch aufgrund verschiedener Faktoren als äußerst gering.

Finanzierungs- und Trägermodell könnte den Bahnpark retten

Das künftige Bahnpark-Konzept sieht deshalb strukturelle Veränderungen auf der Basis eines seriösen Finanzierungs- und Trägermodells vor. Dieses fußt im Wesentlichen auf zwei Teilbetriebsarten: Zum einen dem Museumsbetrieb, dessen Trägerschaft sich verändern soll. Nach Gesprächen mit der Bayerisch-Schwäbischen Museumsbahn e.V. hat sich diese bereit erklärt, hier in Verantwortung zu treten. Sie will auch die Durchführung von Ausflugsfahrten und museumsbezogenen Veranstaltungen beibehalten und weiter ausgestalten.

Zum anderen soll die bahnbetriebliche Nutzung der Dampflokhalle tragfähig ausgestaltet werden. Die erzielbaren Erträge sollen sowohl Bestand als auch Betrieb des Bahnparkmuseums sichern.

Stadt unterstützt den Bahnpark finanziell

Die Stadt will das geänderte Nutzungskonzept mit Wirkung zum 1. Januar 2018 umsetzen. Unter verschiedenen Voraussetzungen gewährleistet die Stadt Augsburg eine Liquiditätshilfe für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2017 in Höhe von maximal 60.000 Euro. Der Betrag ist entsprechend der Liquiditätserfordernisse in diesem Zeitraum abrufbar. Dafür soll die Bahnpark gGmbH mit dem künftigen Betreiber des Bahnparkmuseums sowie dem der Dampflokhalle bis zum 30. September 2017 Verträge abgeschlossen haben. Diese sollen Bestand und Betrieb des Bahnparkmuseums auf der Grundlage eines tragfähigen Deckungskreises sichern.

Zusätzlich wird die Stadt Augsburg eine Aufwandserstattung an die Bahnpark gGmbH für Instandhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen am „Übernachtungsgebäude“ in Höhe von 50.000 Euro leisten. Gleichzeitig wird diese Liegenschaft an die Stadt Augsburg übertragen.

Letter of Intent unterzeichnet

Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl und Markus Hehl als Geschäftsführer der Bahnpark Augsburg gGmbh haben nun einen Letter of Intent unterzeichnet, der diesen Weg fortschreibt. Bereits diese Woche wird ein weiterer Termin zwischen Stadt, Bahnpark gGmbH und den möglichen neuen Kooperationspartnern stattfinden. In diesem Rahmen werden weitere Details besprochen und gegebenenfalls Problemstellungen diskutiert. Auch Bahnpark Geschäftsführer Markus Hehl zeigte sich angesichts der aufgezeigten Struktur erleichtert, sieht aber noch einen weiten Weg: „Die Struktur steht. In trockenen Tüchern ist sie erst, wenn die festgelegten Ziele in Verträge gegossen sind“.

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