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Siemens in Augsburg: „Unsere MitarbeiterInnen erwarten diese Flexibilität“
Montags-Interview

Siemens in Augsburg: „Unsere MitarbeiterInnen erwarten diese Flexibilität“

Stefan Weber und Felix Petermann (von links) von Siemens in Augsburg. Foto: Angelina Märkl/B4BSCHWABEN.de

Siemens ist Anfang des Jahres in den Toni Park gezogen. Der alte Augsburger Standort hat nicht mehr den Anforderungen an die neue Arbeitswelt entsprochen. Im Interview erklären Felix Petermann und Stefan Weber, was das„New Normal“ von Siemens ist und wieso ein Obstkorb alleine noch keine gute Unternehmenskultur ausmacht.

B4BSCHWABEN.de: Was macht Siemens hier in Augsburg?

Felix Petermann: Wir sind hier in der Niederlassung Augsburg in zwei Geschäften tätig. Zum einen Smart Infrastructure mit den Schwerpunkten Brandschutz, Sicherheitstechnik und Gebäudeautomation. Unser Ziel ist es, Gebäude sicherer und vor allem nachhaltiger zu machen.

Stefan Weber: Zum anderen ist Digital Industries der andere große Zweig, der alle Industriekunden bedient. Wir unterstützen unsere Kunden mit Lösungen und Technologien für Automatisierung und Digitalisierung auf ihrem Weg der digitalen Transformation. Wir sind in Sachen Vertrieb und Service der erste Ansprechpartner für Kunden und Partner in Schwaben.

Anfang 2023 sind Sie und Ihre rund 200 Mitarbeiter in den Toni Park umgezogen. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Felix Petermann: Wir wollten ein Umfeld schaffen, in dem sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohlfühlen können. Die Flächen im Sigma Technopark in der Werner-von-Siemens-Straße, unserer langjährigen Heimat, waren nicht mehr zeitgemäß. Daher befanden wir uns schon länger auf der Suche nach einer neuen Arbeitsumgebung, die einerseits unserer Philosophie von modernem Arbeiten und zugleich auch unserem Unternehmensziel, bis 2030 klimaneutral zu sein, entspricht.

Das Parkhaus im Toni Park ist begrünt. Foto: Angelina Märkl/B4BSCHWABEN.de

Aber hat das Büro überhaupt noch Zukunft? Sie bieten Ihren Mitarbeitern auch Homeoffice an.

Stefan Weber: Für die Mitarbeiterbindung und auch die langfristige Identifizierung mit dem Unternehmen, ist es unserer Meinung nach unerlässlich, dass man sich persönlich trifft und regelmäßig im Büro arbeitet. Nichtsdestotrotz kann im Rahmen unseres „New Normal“-Arbeitsmodells natürlich auch im Mobile Office gearbeitet werden. Das wird sich in Zukunft auch nicht ändern. Unsere MitarbeiterInnen erwarten diese Flexibilität.

Felix Petermann: In dieser Hinsicht hat uns die Pandemie sogar geholfen. Siemens hat bereits 2020 beschlossen, die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten auch nach der Krise weiter anzubieten. Wir sind in Augsburg überzeugt von dem „New Normal“- Arbeitsdmodell“. Unsere MitarbeiterInnen sollen von dort arbeiten, wo sie es am besten können. Das macht es einfacher, Familie und Job unter einen Hut zu bekommen. Es gibt aber Kolleginnen und Kollegen, insbesondere im Service, denen können wir kein mobiles Arbeiten anbieten, weil ihr Job kaum oder keine Büroarbeit beinhaltet. Umso besser, wenn wir auch für sie einen Ort haben, an dem sie Projekte mit ihren Kolleginnen und Kollegen persönlich durchsprechen können. Für mich hat das Büro definitiv eine Zukunft. Es wird aber immer wichtiger, Flächen für die Zusammenarbeit und als Treffpunkt zu haben.

Einblick in die neuen Büroräume von Siemens. Foto: Angelina Märkl/B4BSCHWABEN.de

Sie haben bereits das neue Arbeitskonzept von Siemens angesprochen, das „New Normal“. Was beinhaltet das genau?

Stefan Weber: „New Normal“ ist so definiert, dass unsere Beschäftigten zwei bis drei Tage die Woche mobil, das heißt nicht im Büro, arbeiten können. Alle unsere Arbeitsmittel sind auch darauf ausgerichtet und auch die Technik im neuen Büro ist komplett auf hybride Meetings und Besprechungen ausgelegt.

Felix Petermann: Somit ist es möglich, sich mobil zu einem Termin zuzuschalten oder beispielsweise am 9 Uhr-Termin noch von zuhause aus teilnehmen, um die Rush Hour im Verkehr zu meiden.

Was war denn Ihnen bei der Einrichtung noch wichtig, außerhalb der Technik? Auf was haben Sie da Wert gelegt?

Stefan Weber: Die Arbeitsumgebung sollte ansprechend und zudem identitätsstiftend sein. Ich glaube, das ist uns in Augsburg auch gut gelungen.  Zum Beispiel sind die Meetingräume nach Augsburger Sehenswürdigkeiten benannt und auch entsprechend gestaltet. Ansonsten gibt es sehr viele Flächen zum Austausch und zum gemeinsamen Arbeiten sowie eine Fläche, auf welcher wir auch Teamevents oder Kundenveranstaltungen durchführen können. Gerade in neuen Büros ist es oft steril, deshalb haben wir viel in die Ausstattung investiert und uns in manchen Bereichen eher an einer Hotellounge als an einem klassischen Großraumbüro orientiert. Unser Ziel war, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, die zugleich effizientes Arbeiten ermöglicht.

Es gibt ja keine festen Arbeitsplätze mehr. Haben das alle akzeptiert?

Stefan Weber: Es gibt nach wie vor Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die am liebsten immer den gleichen Platz nutzen. Und wenn das für alle in Ordnung ist, dann steht da auch nichts dagegen. Allgemein gilt die „Clean Desk Policy“. Das heißt, man verlässt den Arbeitsplatz so, dass am nächsten Tag jemand anders dort sitzen kann.  Das klappt bisher wirklich gut.

Wie schaffen Sie es, dass die MitarbeiterInnen auch gerne ins Büro kommen und nicht nur von zuhause aus arbeiten wollen?

Felix Petermann: Aus meiner Sicht helfen Rituale, die die Menschen zusammenbringen, ungemein. Wir machen wöchentlich unseren Weißwurstdonnerstag oder jetzt im Hochsommer den Datschi-Donnerstag.  Da setzen wir uns bei Kaffee und Kuchen zusammen und besprechen aktuelle Themen aus dem Business Alltag. Klingt altmodisch, wird aber sehr geschätzt und hat sich etabliert. Auch gemeinsame Events sind essentiell für starke Teams wie die Teilnahme am M-net Firmenlauf, im Winter unser Siemens Ski Tourenabend oder der jährliche Betriebsausflug in die Allgäuer Berge.

Am Ende wollen wir, dass sich unser Team immer wieder zusammenfindet und auch außerhalb des Geschäftsalltags tolle, gemeinsame Momente verbringt. Im Büro macht ein Obstkorb alleine noch keine gute Unternehmenskultur aus, wenn sich aber Mitarbeiterinnen bei einem Apfel über das letzte AEV-Spiel oder das Wochenende austauschen, trägt das dazu bei. Respekt, Diversität und Familienfreundlichkeit werden bei Siemens wirklich gelebt. Und das funktioniert auch wirklich gut.

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