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Der Rüstungszulieferer Renk mit Hauptsitz in Augsburg richtet seinen Fokus in den kommenden Jahren klar auf das militärische Geschäft aus. Beim Capital Markets Day in Augsburg stellte der Vorstand ein Wachstumsszenario vor, das in erster Linie vom weltweiten Anstieg der Verteidigungsbudgets getragen wird. Bis 2030 soll der Konzernumsatz, ohne zusätzliche Zukäufe, auf 2,8 bis 3,2 Milliarden Euro steigen.
CEO Alexander Sagel begründete den strategischen Kurs mit den langfristigen Markttrends im Rüstungssektor. Der Anteil des Defence-Geschäfts am Gesamtumsatz werde „bis 2030 in einen Bereich von ca. 90 Prozent steigen“. Bereits heute ist dieses Segment das mit Abstand wichtigste Standbein des Konzerns. Grundlage für das starke Wachstum sei ein globaler „Superzyklus“ im Verteidigungssektor, der Renk langfristig Rückenwind verschaffe.
Ab 2028 rechnet Renk mit einer deutlichen Beschleunigung des organischen Wachstums. Neben laufenden Beschaffungsprogrammen soll die Erweiterung des Produktportfolios zusätzliche Impulse geben. Im Zentrum steht die Entwicklungsinitiative NextGen Mobility, mit der Renk seine Mobilitätslösungen für das Gefechtsfeld der Zukunft ausrichtet. Im Mittelpunkt steht die Weiterentwicklung der Mobilitätslösungen, hinsichtlich ihrer Elektrifizierung, Hybridisierung sowie der Digitalisierung und Autonomisierung der bestehenden Produktplattformen. Kernprojekte sind das neue modulare HSWL-406-Getriebe für künftige Kampfpanzerplattformen sowie der Einstieg in leichtere Kettenfahrzeuge und unbemannte Bodenfahrzeuge (UGVs) über das neue HSWL 076.
Eine zentrale Rolle spielt der Hauptstandort Augsburg. Dort hat der Konzern bereits im September 2025 ein neues modulares Produktionskonzept in Betrieb genommen. COO Emmerich Schiller erklärt: „Mit der Inbetriebnahme unseres modularen Produktionskonzepts in Augsburg im September 2025 haben wir den Grundstein gelegt, um unseren Betrieb auf die nächste Stufe zu heben.“
Die Produktionsstrategie sieht vor, die Fertigung von aktuell etwa 700 Getrieben pro Jahr auf über 1.800 Einheiten zu erhöhen. Das neue Konzept soll als Blaupause für das gesamte Produktionsnetzwerk dienen und eine höhere Effizienz sowie bessere Margen ermöglichen.
Renk plant zudem, seine internationale Präsenz auszubauen. Durch die Erweiterung seiner Produktionsstätten auf Indien, Osteuropa und Italien stärkt Renk im Rahmen seiner Lokalisierungsstrategie die Kunden- und Marktorientierung vor Ort. Auch Renk America Marine & Industry – die frühere Cincinnati Gearing Systems – wird weiter integriert, um den Zugang zum US-Marinegeschäft zu stärken.
Für das wachsende Aftermarket- und Servicegeschäft plant Renk zudem eine stärkere Lokalisierung, vor allem in Osteuropa. Der Ausbau von MRO-Aktivitäten (Maintenance, Repair & Overhaul) soll dort zum wichtigsten Hebel der regionalen Expansion werden.
Finanzvorständin Anja Mänz-Siebje präsentierte ambitionierte Kennzahlen: Renk strebt eine EBIT-Marge von über 20 Prozent, eine Cash Conversion von rund 80 Prozent, einen ROCE von mehr als 20 Prozent und eine Leverage Ratio unter 1,5 an. Die Investitionsquote soll langfristig bei rund drei Prozent des Umsatzes liegen.
Für das laufende Jahr bestätigt der Vorstand die Prognose: Umsatz über 1,3 Milliarden Euro, bereinigtes EBIT 210 bis 235 Millionen Euro. Der Auftragsbestand von 6,4 Milliarden Euro sorgt laut Unternehmen für eine hohe Visibilität der kommenden Jahre.