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Millionen-Auftrag für Renk aus Osteuropa – Aktie dennoch gesunken
Rüstungsindustrie

Millionen-Auftrag für Renk aus Osteuropa – Aktie dennoch gesunken

Foto: B4BSCHWABEN / Angelina Märkl
Foto: B4BSCHWABEN / Angelina Märkl

Das Augsburger Rüstungsunternehmen Renk hat einen millionenschweren Auftrag aus Osteuropa bekommen. An der Börse schwächelt Renk trotzdem.

Die Renk Group AG hat mit einem osteuropäischen Land einen Service-Vertrag geschlossen. Der Auftragswert liegt laut Renk im hohen, zweistelligen Millionenbereich. Trotz des Millionen-Auftrags ist die Aktie deutlich gesunken.

Potenzial im Ersatzteilgeschäft

Renk soll dem Land, das nicht genauer benannt werden darf, Ersatzgetriebe und Motoren für Kampfpanzer, Schützenpanzer, geschützte Transportfahrzeuge sowie Haubitzen liefern. Außerdem sind auch Fahrwerkssysteme der Horstman Group, einer Renk-Tochter, Teil des Vertrages. Die ersten Lieferungen sind noch für dieses Jahr geplant.

„Die bis 2028 vereinbarte Servicevereinbarung belegt deutlich das schnell wachsende Potenzial im Aftermarket-Geschäft, das wir durch unsere Lokalisierungsstrategie weiter unterstützen werden. Osteuropa steht dabei für uns kurzfristig im Fokus der Expansion“, sagt Renk-Geschäftsführer Alexander Sagel.

Rüstungsaktien sinken

Der Renk-Aktie hat der neue Millionen-Auftrag allerdings bislang keinen Aufwind beschert. Laut der deutschen Börse ist die Renk-Aktie Ende November auf das niedrigste Niveau seit April gefallen. Verglichen mit dem Rekordhoch Anfang Oktober von fast 90 Euro sei die Aktie um 46,5 Prozent gefallen.

Lesen Sie hier mehr über Renks Großaufträge:Renk: Riesenauftrag aus Polen und Servicevertrag mit Ukraine

Grund für das Sinken der Rüstungsaktien sind Verhandlungen über ein Ende des Kriegs, den Russland seit bald fünf Jahren gegen die Ukraine führt. „Aktienkurse sind volatil“, erklärt ein Pressesprecher von Renk auf die Anfrage, wie das Unternehmen den gesunkenen Aktienkurs bewertet. „Wir als Renk Group unterstützen die Friedensgespräche und hoffen, dass der Krieg zu einem Ende kommt. Frieden und Menschenleben sollten im Vordergrund stehen.“

Boom der Rüstungsbranche

Auch wenn ein mögliches Kriegsende die Rüstungsaktien derzeit an Wert verlieren lässt, verzeichnet die Branche insgesamt Rekorde. Laut einem Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstituts Sipri sind die Einnahmen der Rüstungsindustrie weltweit auf Rekordhoch. Als Gründe nennt das Institut die Kriege in der Ukraine und dem Gazastreifen sowie generell geopolitische Spannungen. Demnach sind im vergangenen Jahr die Einnahmen der 100 größten Rüstungsunternehmen um 5,9 Prozent auf einen Rekordwert von 679 Milliarden US-Dollar gestiegen.

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Diese Entwicklung zeigt sich auch bei Renk: In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist Renk im zweistelligen Bereich gewachsen: Der Konzernumsatz ist um 19,2 Prozent auf 928 Millionen Euro gestiegen. Zudem hatte Renk in den ersten drei Quartalen einen Rekord-Auftragsbestand von 6,4 Milliarden Euro.

2024 lag der Umsatz bei 1,14 Milliarden Euro. Für dieses Jahr erwartet Renk mehr als 1,3 Milliarden Euro Umsatz. Bis 2030 will das Augsburger Rüstungsunternehmen seinen Umsatz verdoppeln.

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