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„Natürlich bin ich optimistisch. Das ist schon immer meine Art gewesen“, sagt Ramona Meinzer, als der offizielle Teil der Pressekonferenz vorüber ist. Es sind ungewohnte Töne in Anbetracht der Lage, in der sich die Unternehmen in der Region derzeit befinden. Traditionell lädt die IHK Schwaben regelmäßig im Jahr zu einem Pressegespräch ein und informiert darin über die Lage unserer Wirtschaft. Krisengespräche gehören dabei auch dazu. Zumal die Wirtschaft im Ruf stehe, immer zu jammern, sagt Jens Walter Regionalgeschäftsführer Wirtschaftsraum Augsburg der IHK Schwaben. Doch diesmal ist die Situation anders.
Mit am Tisch der Pressekonferenz sitzt auch Niklas Gouverneur. Er ist einer der Verantwortlichen für die Erstellung und Analyse der Konjunkturumfrage bei der IHK Schwaben. Zum Jahresende kann er 2023 nur ein trübes Fazit präsentieren. Bei einem Umfrage-Index von 100 Punkten verzeichnen die Unternehmen eine glatte Null. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre lag der Index bei 119 Punkten – also Wachstum. Nun aber liegt er bei 96 Punkten. Dabei unterscheidet die IHK zwischen den einzelnen Branchen. Dem Dienstleistungssektor geht es derzeit noch verhältnismäßig gut. Und auch dem noch von Corona angeschlagenen Tourismus geht es wieder besser. Abgestürzt ist dagegen die schwäbische Industrie. Ein Alarmsignal für die Region, da sie einer der stärksten Pfeiler in Bayerisch-Schwaben ist.
Krisen mussten sich Unternehmen in der Region bereits öfter stellen. Vor der Inflation waren es teure Energiepreise, davor Corona, davor die Finanzkrise. Trotzdem denkt Ramona Meinzer nicht ans Aufgeben. Im Gegenteil. Sie ermuntert die Unternehmer in der Region, positiv in die Zukunft zu blicken und neue Märkte zu erschließen. Aumüller Aumatic habe beispielsweise derzeit einige große Projekte in Asien am Laufen. Trotzdem wolle Ramona Meinzer dem Standort Thierhaupten weiterhin die Treue halten. Von einem gänzlichen Umzug nach Asien sei niemals die Rede gewesen, wenngleich eine Tochtergesellschaft zu gründen nicht ausgeschlossen sei.
Die Umfrage der IHK lotete auch aus, welche Herausforderungen die Unternehmen der Region besonders beschäftigen. Aktuell sind dies vor allem die Faktoren „Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen“ und „Energie- und Rohstoffpreise“. Der Fachkräftemangel rutscht auf den vierten Platz der Auswahl. „Das heißt aber nicht, dass wir den Mangel an Personal überwunden haben“, klärt Ramona Meinzer auf. Es habe sich lediglich die Gewichtung verschoben. Mit den neuen Herausforderungen gebe es nun „Großbaustellen“, denen sich Unternehmen stellen müssen. Ramona Meinzer sieht hier auch die Politik in der Pflicht, die Situation zu entspannen. Sie fordert etwa zum Bürokratieabbau auf. Regelungen wie das Lieferketten- oder Whistleblowergesetz befürworte sie zwar – momentan müssen sich Unternehmer aber mit anderen, zeitdringlicheren Themen auseinandersetzen können müssen. Aumüller Aumatic hat übrigens ein System für Whistleblower etabliert. Genutzt werden musste es von den Mitarbeitern bislang kein einziges Mal.