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Quantron ist insolvent
Spezialist für E-Mobilität in der Krise

Quantron ist insolvent

So sehen die Fahrzeuge der Quantron GmbH aus. Fotoquelle: Quantron GmbH
So sehen die Fahrzeuge der Quantron GmbH aus. Fotoquelle: Quantron GmbH

Der Spezialist für E-Mobilität aus Gersthofen steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Jetzt hat das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt. Der Geschäftsbetrieb soll laut Quantron indes aufrechterhalten werden.

Am Dienstag hat das Augsburger Amtsgericht ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet. Das ist den Bekanntmachungen der deutschen Insolvenzgerichte zu entnehmen. Demnach soll das Vermögen der Quantron AG bis zur Entscheidung über ein Insolvenzverfahren vor nachteiligen Veränderungen gesichert werden. Das soll verhindern, dass sich die Situation von Quantron weiter verschlechtert und das Unternehmen tiefer in die Krise rutscht.

Kommt ein Insolvenzverfahren?

Im Moment braucht das Unternehmen also die Zustimmung seines vorläufigen Insolvenzverwalters Constantin Graf Salm-Hoogstraeten, um über sein Vermögen zu verwalten. Laut Amtsgericht Augsburg betrifft das auch die Einziehung von Außenständen und damit das ausstehende Gehalt der Mitarbeitenden. In den kommenden Monaten entscheidet sich, ob bei Quantron ein Insolvenzverfahren eröffnet wird. 

„Wir müssen uns erst einmal ein genaues Bild vom Zahlenwerk und von der Situation vor Ort machen, bevor wir belastbare Aussagen zu den Fortführungschancen machen können", schreibt Salm-Hoogstraeten in einer Pressemitteilung seiner Kanzlei. Zudem werde derzeit geprüft, ob eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Mitarbeitenden möglich ist. Laut Quantron sollen Kunden und Partner währenddessen weiterhin betreut werden. In einer Mitteilung heißt es: "Im fortlaufenden Zeitraum wird der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten."

Mitarbeitende bekommen kein Gehalt

Vergangene Woche hatten verschiedene Medien darüber berichtet, dass Quantron in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Mitarbeitende sollen demnach kein Gehalt mehr bekommen. Laut kununu, einer Plattform zur Bewertung von Arbeitgebern, habe das Unternehmen bereits seit mehreren Monaten kein Gehalt mehr gezahlt. Auch seien Sozialversicherungsbeiträge betroffen.

Der Augsburger Allgemeine gegenüber bestätigte die Quantron-Finanzchefin Beate Reimann vergangene Woche grundsätzlich, dass Mitarbeitenden kein Gehalt mehr gezahlt wurde. Wie lange, ließ sie unbeantwortet.

Quantron hat Probleme bei der Vorfinanzierung

Laut dem vorläufigen Insolvenzverwalter sind die Hintergründe für die finanziellen Probleme Quantrons bisher unklar. Gegenüber der Augsburger Allgemeinen hatte Quantrons Finanzchefin Reimann vergangene Woche erklärt, dass das Unternehmen einen soliden Auftragsbestand habe. Das Problem sei jedoch die Vorfinanzierung der Aufträge, weshalb Quantron auch Aufträge ablehnen müsse.

Hintergrund sei, dass Quantron nach wie vor ein Start-up ist und damit Kapitaleinlagen brauche, um wachsen zu können. Eine geplante Finanzierungsrunde mit strategischen Investoren sei im vergangenen Jahr gescheitert.

Neue Investoren in Sicht?

Die Nachricht vom Insolvenzantrag rückt jüngste Aussagen von Reimann erneut in den Fokus. Vergangene Woche noch hatte Reimann berichtet, dass Quantron in den nächsten Tagen eine Kapitalerhöhung, einen siebenstelligen Betrag, seitens ihrer Bestandsinvestoren erwarte. Dann sollten auch die Mitarbeitenden ihr Gehalt bekommen. Weiter habe Quantron neue Investoren sowie Partnerschaften in Aussicht.

Donnerstagfrüh teilte Quantron mit, das Unternehmen arbeite an Möglichkeiten zur erfolgreichen Fortführung des Geschäftsbetriebes. Weil sich Quantron-Gründer und CEO Andreas Haller nach einem Herzinfarkt auf Reha befindet, hat das Unternehmen Denis Muratov als neuen Aufsichtsratsvorsitz bestellt. Muratov leitet das Unternehmen als interimsweiser CEO. 

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