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Auf dem Ausbildungsmarkt kriselt es. Doch nicht etwa bei den Jugendlichen, sondern bei den betrieben. Denn obwohl sich die Jugendlichen inzwischen ihren Ausbildungsplatz aussuchen können, können viele Unternehmen ihre offenen Stellen nicht mehr besetzen. Und dieser Trend wird weiter zunehmen. Die IHK Schwaben und HWK für Schwaben zeigen sich besorgt.
von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion
Vor 10 Jahren gab es noch 50 freie Ausbildungsstellen auf 100 Bewerber. Heute sieht es völlig anders aus auf dem Ausbildungsmarkt. Heute kommen rein rechnerisch 114 Ausbildungsstellen auf 100 Bewerber – Jugendliche können sich demnach aussuchen, wo und in welcher Branche sie arbeiten möchten. Für die Unternehmen in Schwaben stellt das allerdings ein großes Problem dar. Zum Stichtag 30. September 2014 waren noch 425 Ausbildungsstellen in Augsburg und Umgebung unbesetzt. Für die Betriebe kommt das einer Katastrophe nahe: Wer keine jungen fachkräfte hat, tut sich mit der Unternehmensnachfolge entsprechend schwer. Jeder fünfte Handwerksbetrieb sucht aktuell eine Nachfolge.
Mit dualer Ausbildung in Führungspositionen
Das zeigt: Mi einer Ausbildung und vor allem im Handwerk ergeben sich große Karrierechancen. Eine Weiterbildung zum Fachwirt oder Meister öffnet viele Türen auf der Karriereleiter. Vielen Jugendlichen ist das aber nicht bewusst und dieses Problem wollen die Agentur für Arbeit, die IHK Schwaben und die HWK für Schwaben gemeinsam anpacken. „Eine duale Ausbildung bringt ein enormes Potenzial für eine berufliche Entwicklung mit sich. Zahlreiche Firmen haben ihre Führungspositionen mit Leuten besetzt, die mit einer dualen Ausbildung begonnen haben“, weiß Oliver Heckemann, Leiter Geschäftsbereich Bildung bei der IHK Schwaben.
Trend zur akademischen Ausbildung steigt
Doch um die duale Ausbildung in der Gesellschaft, bei Jugendlichen und auch in weiterführenden Schulen attraktiver machen zu können, muss auch die Politik mitspielen. Denn die hat sich ganz der akademischen Ausbildung beschrieben, bemängeln die Wirtschaftsvertreter der regionalen Institutionen. Der Trend zu höheren Schulabschlüssen und der anschließende Trend zu einer akademischen Ausbildung führen dazu, dass den Firmen zu wenige geeignete Schulabsolventen zur Verfügung stehen. Dabei trifft dies vor allem kleinere und mittlere Unternehmen. Sie haben im Hinblick auf ausbildungsreife Bewerber das Nachsehen.
Studienabbrecher und Flüchtlinge werden zunehmend interessanter für Ausbildungsbetriebe
Deshalb sind Unternehmen dazu aufgerufen, neue Wege zu gehen. Beispielsweise werden auch Studienabbrecher eine immer interessanter werdende Zielgruppe für auszubildende Unternehmen. Hier gilt es, ihnen die Ausbildung schmackhaft zu machen, denn ein völliger Wechsel im Berufsleben ist oft schwierig und kostet Überwindung. Auch die berufliche Bildung von jungen Flüchtlingen wird in nächster Zeit ein interessantes Thema – gerade bei den stetig steigenden Flüchtlingszahlen in Deutschland und auch der Region. Die IHK Schwaben hält das System der beruflichen Bildung als geeignetes Instrument für die Integration junger Flüchtlinge. Allerdings gibt es hier noch einen großen Bedarf an Rechtssicherheit für die jungen Menschen und auch die Ausbildungsbetriebe im Hinblick auf die Abschiebungsmodalitäten.