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Unerfreuliche Wetterbedingungen sorgten für einen holprigen Start auf dem Augsburger Herbstplärrer. Während der Freitag noch weitestgehend trocken verlief und auch der Plärrer-Umzug wie geplant stattfinden konnte, mussten die Schausteller gegen Samstagnachmittag den Betrieb einstellen. Im Eiltempo verständigten Sicherheitskräfte die Verantwortlichen vor Ort über das nahende Gewitter, sodass umgehend alle Fahrgeschäfte und Stände stillgelegt wurden. Besserung blieb jedoch zunächst aus, da auf den Sturm tagelanger Dauerregen folgte. Weil seit Dienstag der Andrang aber wieder groß ist und die Aussichten weiterhin sonnig sind, herrsche unter den Standbetreibern Zufriedenheit. „Unser Konzept mit einer größeren Freilauffläche und unseren neuen Artisten-Show geht auf. Der Plärrer ist wie schon zuletzt ein echter Besuchermagnet“, sagt Joseph Diebold, Vorstandsvorsitzender des schwäbischen Schaustellerverbands. Sorgen bereitet jedoch ein bestimmtes Klientel.
Ein Volksfest bringt alle Gesellschaftsschichten zusammen. Ob groß oder klein, jung wie alt und insbesondere die, die einfach Spaß haben wollen: Sie alle strömen auf das Festgelände. Aber eben auch diejenigen, welche sich mit ihrem Verhalten unerwünscht machen. Früher zählten Schlägereien in Bierzelten fast schon zur Volksfesttradition. Heuer müsse die Plärrerwache allerdings in der Regel nicht mehr als Schlichter zwischen betrunkenen Streithähnen fungieren. Vielmehr stehen nun rivalisierende Jugendgruppen auf der Tagesordnung. Diese, so ist sich Stefan Meier von der Polizeiinspektion Augsburg-Mitte sicher, kommen nur zum gegenseitigen Kräftemessen auf den Plärrer. Es gehe für sie darum, die Rangordnung unter den Gruppierungen festzulegen. Dem Sicherheitspersonal sollen sie bei Konfrontationen ebenfalls höchst „polizeifeindlich und aggressiv“ entgegentreten.
Obwohl die Motive lächerlich erscheinen, seien diese Auseinandersetzungen weitaus ernster zu nehmen. „Teilweise“, so rekapituliert Meier, finden die Beamten bei den Kontrollen und Festnahmen sogar Stichwaffen bei den Jugendlichen vor. Selbst eine täuschend echte Pistole habe die Polizei bereits einem der Unruhestifter abgenommen. „Zum Prahlen ausgerüstet“, wie Stefan Meier meint. Etwa 200 bis 300 Personen seien es laut ihm, die sich auf dem Plärrer nicht zum Konsum einfinden. Durch die Polizei lassen sich diese allerdings kaum beirren. Stattdessen sollen Festgenommene von ihren Freunden wie „Helden“ gefeiert werden und schon am nächsten Tag da weitermachen, wo sie aufgehört haben. Erschreckend ist, dass sich die Plärrer-Pöbler in einer Altersgruppe zwischen gerade mal 14 bis 18 Jahren bewegen. Aber nicht nur männlichen Plärrergästen soll dabei die Pubertät zu Kopfe steigen. Auch unter den weiblichen Gruppenmitgliedern gebe es wiederholt Anfeindungen sowie Auseinandersetzungen.