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Politiker schweigen: Ehrenamtliche enttäuscht
Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen

Politiker schweigen: Ehrenamtliche enttäuscht

Die Ehrenamtlichen sind enttäuscht vom Schweigen mancher Kommunalpolitiker. Foto: Sergey Nivens - Fotolia.com
Die Ehrenamtlichen sind enttäuscht vom Schweigen mancher Kommunalpolitiker. Foto: Sergey Nivens - Fotolia.com

365 Tage im Jahr sind die Ehrenamtlichen der Augsburger Hilfsorganisationen im Einsatz. Nicht nur bei Katastrophen wie dem Hochwasser in Deggendorf, sondern auch bei FCA-Spielen sind die Helfer vor Ort. Enttäuschend, dass Kommunalpolitiker sich kaum für das Ehrenamt interessieren.

Auch die Bürger und Bürgerinnen Augsburgs werden Mitte März an die Wahlurne gebeten. Die anstehenden Kommunalwahlen entscheiden, wer in den nächsten sechs Jahren Oberbürgermeister und Stadtrat sein wird. Zahlreiche Wähler werden auch durch die Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen vertreten. 1.200 aktive Ehrenamtliche sowie rund 42.000 Mitglieder gehören dem Verbund an. Das Bündnis der fünf großen Hilfsorganisationen hat sich die Frage gestellt, ob und inwiefern die Bürgermeister- und Stadtratskandidaten sich für das Ehrenamt einsetzen.

AFD, Polit-WG und Die Linke reagieren nicht auf Augsburger Hilfsorganisationen

Mit Fragen an alle antretenden Parteien und Gruppierungen haben die Hilfsorganisationen und ihre Mitglieder sich ein Bild vom Interesse der Kommunalpolitiker machen können. Das Ergebnis war ernüchternd: Einige Parteien haben verspätet, andere überhaupt nicht geantwortet. Günter Gsottberger, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen, ist enttäuscht: „Dass Parteien wie die `Alternative für Deutschland´, `Die Linke´ sowie die `Polit-WG´ die Fragen unserer Helferinnen und Helfer überhaupt nicht beantwortet haben, ist eine große Enttäuschung und zeigt eine gewisse Ignoranz gegenüber unseren Ehrenamtlichen.“

Parteien zeigen wenig Verständnis für Augsburger Hilfsorganisationen

„Wir haben stets den Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern gesucht“, betont Gsottberger, „und so Manches auch erreicht – insbesondere in der Wertschätzungs- und Anerkennungskultur. Dennoch erwarten sich unsere Helferinnen und Helfer zu Recht mehr Unterstützung.“ Entsprechend der geforderten Hilfestellung, die der Verbund und seine Mitglieder sich erhoffen, wurden auch die Fragen formuliert. Die Augsburger Parteien und Gruppierungen konnten ihre Konzepte und Haltungen wie zum Beispiel zur möglichen Einführung der Ehrenamtscard erläutern. „Wenig konkret, zum Teil nicht verstanden“, so lautet das Fazit der Augsburger Arbeitsgemeinschaft.

„Augsburg Hilft“ ist 365 Tage für Bürgerinnen und Bürger im Einsatz

Auch die finanzielle Unterstützung seitens der Stadt ist für die Augsburger Hilfsorganisationen nicht zufriedenstellend. Der Verbund fordert eine dauerhaft gesicherte Finanzierung durch die Kommune. Die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen von „Augsburg Hilft“ sind 365 Tage im Jahr für die Kommunen im Einsatz. Zuletzt haben die Hilfsorganisationen 6.000 Euro für notwendige Investitionen erhalten. So genannte „Freiwillige Zuschüsse“ der Stadt. Doch der Betrag wurde nicht pro Organisation, sondern gemeinsam für fünf Verbände mit 1.200 Ehrenamtlichen ausgezahlt.

Augsburger Hilfsorganisationen brauchen Unterstützung von Kommunalpolitik

„Wir wissen um die schwierige Haushaltslage, in der die Verteilung der Ressourcen nach Prioritäten erfolgen muss“, schränkt Gsottberger die Erwartungen ein. „Die Politiker sollen aber auch wissen, wie oft unsere Ehrenamtlichen für die Bürgerinnen und Bürger im Einsatz sind. Großschadensereignisse, die immer wieder auftreten, erfordern engagierte Mitbürger – wir erinnern zum Beispiel an den Tram-Unfall in Augsburg im Jahr 2012 oder die Hochwassereinsätze bei Deggendorf 2013, gleichzeitig an jedes FCA-Spiel mit 30 bis 50 Einsatzkräften oder unsere zahlreichen Sanitäter, die im Prinzip jeden Tag bei kleinen und großen Veranstaltungen in der Stadt für Sicherheit sorgen.“ Das Hilfsbündnis braucht planbare und nachhaltige Unterstützung seitens der Kommunalpolitik, um auch in Zukunft ihr Bestes geben zu können, Nachwuchs auszubilden und das System aufrechtzuerhalten.

Wahlprogramme zeigen geringes Interesse für ehrenamtliche Aufgaben

Schon beim Durchsehen der Wahlprogramme sei den Verantwortlichen der Augsburger Hilfsorganisationen ein geringes Interesse der Politik für ehrenamtliche Aufgaben aufgefallen: „Das Ehrenamt in den Hilfsorganisationen hat für viele Parteien letztendlich keine oder zumindest nur eine untergeordnete Bedeutung“, äußert Gsottberger. Nicht nur aktive Augsburger und Augsburgerinnen sind für die Erhaltung der Hilfsorganisation gefragt – auch die Kommunalpolitik muss sich ihrer annehmen.

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