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Seit geraumer Zeit schon sorgt das Parkhaus am Kongress am Park für Ärger. Denn Autos parken hier keine, dafür ist das Gebäude Keimzelle einer großen Diskussion zwischen Unternehmer Jürgen Wowra und der Stadt Augsburg geworden. Letztere möchte nämlich durch eine Abrissverfügung den Überbau des Gebäudes entfernen. Grund seien herabfallende Ziegel und Bauteile, die Passanten gefährden. Wowra, der Geschäftsführer der Tower Living GmbH und Miteigentümer des Parkhauses, gibt zu bedenken, dass ein Abriss des Überbaus das Parkhaus irreparabel beschädigen könnte. Ihm wäre eine zeitnahe Sanierung deshalb lieber.
Um die Abrissverfügung zu verhindern hat Jürgen Wowra nun Anwälte und einen Gutachter beauftragt. Das Gutachten, das unserer Redaktion vorliegt, stellte Dr.-Ing. Ralf Heidelberg von der HBI Ingenieurgesellschaft mbH aus. Nach der aktuellen Rechtslage, erklärt er, sei eine Abrissverfügung die ultima ratio, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt, Gefahren – im Falle des Parkhauses herabfallende Ziegel – zu beseitigen. Ebensolche Möglichkeiten gibt es nach Auffassung des Gutachters aber. Er formuliert vier Stück. Wörtlich heißt es:
Netze oder Fanggitter: Anbringung von Netzen oder Fanggittern, die herunterfallende Ziegel oder andere Bauteile auffangen. Diese Maßnahme wäre besonders effektiv, um unmittelbare Gefahren für Passanten in der öffentlichen Grünanlage abzuwenden.
Entfernung loser Ziegel und Bauteile: Durch eine professionelle Überprüfung und gegebenenfalls Entfernung von losen Ziegeln und Bauteilen könnte die unmittelbare Gefahr deutlich reduziert werden. Diese Maßnahme erfordert eine genaue Untersuchung der Bausubstanz durch Experten.
Stabilisierung des Überbaus: Ergänzende bauliche Maßnahmen könnten die Stabilität des Überbaus erhöhen und somit das Risiko von herabfallenden Teilen minimieren. Hierzu könnten zum Beispiel Verstärkungen der tragenden Strukturen oder eine Verbesserung der Verbindungselemente zwischen Überbau und Parkhaus gehören.
Regelmäßige Inspektion und Wartung: Die Einführung eines regelmäßigen Inspektions- und Wartungsplans könnte dazu beitragen, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und präventiv zu beseitigen. Dies würde auch die langfristige Sicherheit des Überbaus sowie des Parkhauses gewährleisten.
Dr. Heidelberg kommt in seinem Gutachten zu einem klaren Schluss. In seinem Fazit empfiehlt er: „Unter Berücksichtigung der oben genannten Maßnahmen erscheint es möglich, die von der Stadt Augsburg identifizierte Gefahr zu beseitigen, ohne den Abriss des Überbaus anordnen zu müssen. Die genannten Sicherungsmaßnahmen könnten eine effektive Alternative zur Abrissverfügung darstellen, indem sie die Sicherheit erhöhen, ohne die Notwendigkeit eines Abrisses und der damit verbundenen Risiken für das darunterliegende Parkhaus.
Nach aktuellem Stand wird das Kongress-Parkhaus aber weder saniert, noch abgerissen. Zwar bevorzugt Jürgen Wowra die Sanierung. Selbst entscheiden kann er das als Miteigentümer des Gebäudes jedoch nicht. Und genau deshalb ist die Situation auch so verfahren. Denn Mehrheitseigentümer Bernhard Spielberger, erklärt Wowra gegenüber dem Augsburg Journal in einem Interview, wolle das Parkhaus eben nicht sanieren, sondern lieber abreißen, um dort ein neues Immobilienprojekt zu realisieren. Dies stößt aber nicht nur bei Wowra auf Widerstand sondern, so mutmaßt er, auch beim Miteigentümer Pandox, dem auch das Dorint im Hotelturm gehört.