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Mercosur-Abkommen: Die schwäbische Wirtschaft könnte vom Südamerika-Abkommen profitieren
Internationale Märkte

Mercosur-Abkommen: Die schwäbische Wirtschaft könnte vom Südamerika-Abkommen profitieren

Symbolbild. Südamerika ist ein wichtiger Absatzmarkt für schwäbische Unternehmen. Foto: Rainer Kaupil / pixelio.de
Symbolbild. Südamerika ist ein wichtiger Absatzmarkt für schwäbische Unternehmen. Foto: Rainer Kaupil / pixelio.de

Südamerika ist ein wachsender Markt. Deshalb wird seit geraumer Zeit am Mercosur-Abkommen verhandelt. Eine schnelle Einigung ist notwendig, findet die IHK Schwaben.

Die Zeit drängt bei den Verhandlungen um das Mercosur-Abkommen. Auch in der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft wächst die Sorge, dass der wirtschaftliche Schulterschluss mit Lateinamerika auf der Zielgeraden scheitern könnte. „Den heimischen Unternehmen würden damit wichtige Marktchancen genommen, ebenso die Möglichkeit, die Lieferketten und Rohstoffversorgung weiter zu diversifizieren“, sagt Dieter Weidner, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses International bei der IHK Schwaben. Seit mehr als 20 Jahren wird an dem Abkommen gefeilt. Das Zeitfenster für einen erfolgreichen Abschluss könnte sich nächste Woche endgültig schließen.

Was steckt hinter dem Mercosur-Abkommen?

Mit dem Mercosur-Abkommen soll die größte Freihandelszone der Welt begründet werden. Mercosur steht für die Wirtschaftsgemeinschaft im südlichen Lateinamerika. Ihr gehören derzeit Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay als Vollmitglieder an. Venezuela wurde 2016 aus dem Bündnis aufgrund der schlechte Menschenrechtslage im Land ausgeschlossen.

Das Abkommen zwischen dem Mercosur und der EU sieht vor, mehr als 90 Prozent aller Zölle abzuschaffen und damit den Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen beiden Wirtschaftsräumen massiv zu erleichtern. Laut Berechnungen der Europäischen Kommission ergeben sich allein durch den Zollabbau für bayerische Exporteure jährliche Einsparungen in Höhe von 329 Millionen Euro.

Südamerika wird für schwäbische Unternehmen immer interessanter

Auch für Bayerisch-Schwaben ist Südamerika von enormer Bedeutung. Rund 300 bayerisch-schwäbische Unternehmen – das sind 12,5 Prozent aller auslandsaktiven Betriebe – sind derzeit in den Mercosur-Staaten aktiv. Besagte Firmen kommen vor allem Unternehmen aus dem Bereich Maschinenbau, dem Ingenieurswesen sowie aus der Agri- und Foodtech-Branche setzen auf den Handel mit Lateinamerika. Mehr als 50 Unternehmen sind bereits jetzt mit eigenen Niederlassungen vor Ort vertreten. Und auch viele andere Betriebe richten den Blick in die Region: In einer IHK-Umfrage gaben 13,6 Prozent der befragten bayerisch-schwäbischen Unternehmen an, dass Süd- und Mittelamerika für sie als Markt wichtiger werde. Angesichts der derzeit herrschenden geopolitischen Unsicherheiten – von den Kriegen in der Ukraine und Nahost über Handelsstreitigkeiten zwischen USA und China bis hin zu Lieferengpässen – könnte sich dieser Trend weiter verstärken. „Für Unternehmen ist das Gebot der Stunde, ihre Lieferketten zu überprüfen und zu diversifizieren. Neue, aufstrebende Märkte wie in Lateinamerika werden in diesem Kontext zunehmend interessanter und sind echte Chancen für uns Europäer“, sagt Weidner.

Schwaben darf in Südamerika den Anschluss nicht verlieren

Doch noch immer steht die Ratifikation des Handelsabkommens mit dem Mercosur aus. Es wäre auch für die heimischen Unternehmen ein wichtiger Eckpfeiler für eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit. „Wir könnten so noch besser an der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung der Region teilhaben“, sagt Weidner. „Vor allem innovative kleine und mittlere Unternehmen hätten durch das Abkommen eine höhere Rechtssicherheit bei ihren unternehmerischen Aktivitäten.“ Paraguay hat den EU-Staaten nun eine Frist bis zum 6. Dezember gesetzt. Auch der Amtsantritt des neuen argentinischen Präsidenten könnte einen erfolgreichen Abschluss gefährden. „Die EU muss daher dieses enge Zeitfenster unbedingt nutzen“, sagt Weidner. „Andernfalls gefährden wir große ökonomische Potenziale. Denn dann werden andere Wirtschaftsmächte wie China in diese Lücke vorstoßen“, warnt der Ausschussvertreter.

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