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Nach intensiven Verhandlungen haben sich Vorstand und Arbeitnehmervertreter von MAN Energy Solutions auf ein gemeinsames Eckpunkte-Papier zur Restrukturierung geeinigt. Darin werden Umfang und Art der Maßnahmen festgelegt, die zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens umgesetzt werden sollen. Das Papier sieht einen Abbau von 2.600 Arbeitsplätzen vor.
„Wir haben in diesem Eckpunkte-Papier maßgebliche Forderungen von Arbeitnehmerseite durchsetzen können. Damit sichern wir den Erhalt aller Standorte, konnten allein in Augsburg fast 1.000 Arbeitsplätze retten und den Verkauf von VW für einen längeren Zeitraum abwenden. Leider müssen wir dafür auch Zugeständnisse machen. Aber dafür konnten wir viele Grausamkeiten verhindern und den Weg für ein zukunftsfestes Unternehmen ebnen“, betont Michael Leppek, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Augsburg und Unternehmensbeauftragter.
Der Augsburger Betriebsratsvorsitzende Werner Wiedemann ergänzt: „In intensiven Verhandlungen gelang es uns nicht nur viele Arbeitsplätze, sondern auch wesentliche Kernkompetenzen, am Standort zu erhalten. Dennoch kann es uns natürlich nicht zufrieden stellen, dass immer noch viele verdiente Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Doch die Arbeitnehmervertreter haben auch einiges erreicht.
Die Eckpunkte im Überblick:
Standorte Berlin und Hamburg werden erhalten
Der Standort Berlin soll zwar in der Größe reduziert werden, bleibt aber erhalten. Ebenfalls erhalten bleibt das Servicegeschäft in Hamburg. Die ebenfalls dort angesiedelte Dampfturbinenfertigung werde das Unternehmen allerdings einstellen. Für die Standorte Augsburg und Oberhausen ist eine Umstrukturierung vereinbart und auch die Organisationen in Dänemark, Frankreich, England und der Schweiz sollen gestrafft. werden.
Rund 2.600 Arbeitsplätze baut MAN insgesamt ab
Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird einen Abbau von rund 2.600 Arbeitsplätzen zur Folge haben, davon rund 1.650 in Deutschland und 950 im europäischen und außereuropäischen Ausland. Der Personalabbau soll sozialverträglich erfolgen, betriebsbedingte Kündigungen können aber laut MAN nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Zugeständnisse bei den Personalkosten
Rund 450 Millionen Euro sollen weiterhin eingespart werden. Die Tarifvertragsparteien werden daher Verhandlungen mit dem Ziel von Personalkostensenkungen in Höhe von jährlich insgesamt rund 40 Millionen Euro für den Zeitraum 2021 bis 2023 aufnehmen. „Ein Verlust von Arbeitsplätzen ist leider unvermeidlich, und ich bedauere das sehr,“ äußert sich Dr. Uwe Lauber, Vorstandsvorsitzender MAN Energy Solutions.
Kein Verkauf durch Volkswagen
Der Volkswagen-Konzern unterstützt die im Eckpunkte-Papier getroffenen Vereinbarungen. VW erwartet von MAN, dass die notwendigen Voraussetzungen auf Grundlage des Eckpunkte-Papiers bis Ende 2020 erfolgreich getroffen werden. Wenn dies erfolgt, wird Volkswagen die Pläne zum Verkauf von MAN Energy Solutions für den Zeitraum der Umsetzung der umfassenden Restrukturierung stoppen.
Dies gilt mindestens bis zum Ende des Jahres 2024. Wenn das Renditeziel von 9 Prozent Ebit bis zu diesem Zeitpunkt nachhaltig erreicht wird, sichert Volkswagen darüber hinaus den Verbleib im Konzern bis mindestens Ende 2026 zu.
„Volkswagen hat von Management und Belegschaft bei MAN Energy Solutions ein Konzept erwartet, mit dem es möglich ist, das Unternehmen zukunftsfähig aufzu-stellen und wirtschaftlich unabhängig zu machen“, so Uwe Lauber. „Die Grundlage für dieses Konzept haben wir mit dem Eckpunkte-Papier geschaffen. Volkswagen gibt uns nun Gelegenheit, die vereinbarten Maßnahmen als Teil des Konzerns um-zusetzen.“