Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) beugt als Betreiber des regionalen Stromverteilnetzes auch in diesem Winter aktiv Stromausfällen vor: Die Ausastarbeiten stellen die Versorgungssicherheit der Region sicher. Welche speziellen Anwendungen die LEW dabei benutzt und was die Bürger beachten sollten.
Mit Motorsäge und Astschere werden Bäume und Sträucher entlang der Stromleitungen zurückgeschnitten – beziehungsweise je nach Gehölzart ebenerdig gekürzt. Auf diese Weise vermeidet LVN, dass Äste zu nah an Leitungen wachsen und dadurch aufgrund von Stromüberschlag oder bei schlechter Witterung die Stromversorgung beeinträchtigen können.
Zusätzlich zu regelmäßigen Leitungskontrollen und kontinuierlichen Erneuerungsarbeiten im gesamten LVN-Netz spielen die Ausastarbeiten eine wichtige Rolle, um den Stromkunden hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Daher investiert LVN in die Arbeiten jährlich mehr als zwei Millionen Euro. Die Summe geht an 17 Betriebe aus der Region, darunter Garten- und Landschaftspflegebetriebe sowie Forstbetriebe. Jeder dieser Betriebe durchläuft bei LVN ein Qualifizierungsverfahren und wird umfassend geschult.
Die Maßnahmen finden im Einklang mit den geltenden Bestimmungen des Natur- und Vogelschutzes statt. Daher werden die Trassenpflegearbeiten in der vegetationsarmen Winterzeit und vor Beginn aller relevanten Vogelbrutzeiten durchgeführt. Die Spezialfirmen sind von Oktober bis Februar im LVN-Netzgebiet unterwegs, um die Ausastarbeiten vorzubereiten und umzusetzen.
Bevor das tatsächliche Zurückschneiden der Bäume und Sträucher entlang der Trassen beginnen kann, muss in jedem Jahr eine Bestandsaufnahme gemacht werden. Dafür nutzen die Partnerunternehmen von LVN seit mehreren Jahren eine Computeranwendung, die LVN eigens hierfür entwickelt hat und laufend optimiert. Die Anwendung ist auch auf mobilen Geräten wie Laptops und Tablet-Computern nutzbar, mit denen die Mitarbeiter der Firmen die Leitungsstrecken abgehen. Die Informationen über den Zustand von Bäumen und Sträuchern können direkt vor Ort in das Programm eingegeben werden. Dieses errechnet dann, an welchen Stellen ein Rückschneiden nötig ist.
„Der Vorteil ist, dass die so gesammelten Daten den Firmen auch in den Folgejahren noch zur Verfügung stehen. Außerdem werden sie an LVN übertragen. Wir können die Ausastarbeiten auf diesem Wege direkt prüfen und steuern“, erläutert Martin Thoma, Leiter Prozesse und Services bei LVN. Er hat das Programm ursprünglich entwickelt.
Anwohner merken von den Arbeiten in der Regel nichts In der Regel können die Ausastarbeiten durchgeführt werden, ohne dass die Leitungen abgeschaltet werden. Falls trotzdem einmal vorübergehend einzelne Leitungsabschnitte spannungslos geschaltet werden müssen, informiert LVN betroffene Haushalte vorab. Die Abschaltungen dauern zumeist nur wenige Minuten. Aus Sicherheitsgründen warnt LVN Grundstücksbesitzer davor, Bäume, die zu nahe an Stromleitungen herangewachsen sind, selbst zurückzuschneiden. Stattdessen sollte sie sich an LVN werden.