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Liquidität der regionalen Unternehmen ist weiterhin gut
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Liquidität der regionalen Unternehmen ist weiterhin gut

Symbolbild. Laut IHK starten mehr als 1.000 junge Menschen zum 1. September eine Ausbildung in Westschwaben.  Foto: IHK Schwaben
Symbolbild. Laut IHK starten mehr als 1.000 junge Menschen zum 1. September eine Ausbildung in Westschwaben. Foto: IHK Schwaben

Die IHK-Mitgliedsunternehmen im Wirtschaftsraum Augsburg sind robust finanziert, zeigen die Zahlen der IHK Schwaben. So steht es um die wirtschaftlichen Herausforderungen und das hat sich in den letzten Monaten geändert.

Die Zahl der bayerisch-schwäbischen Unternehmensinsolvenzen hat sich im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Im Wirtschaftsraum mussten 79 Unternehmen in den ersten sechs Monaten des Jahres Insolvenz anmelden. 2023 waren es 78 gewesen. Reinhold Braun, Präsident der IHK Schwaben, führt diese Zahlen auf die Weitsichtigkeit der überwiegend durch mittelständische Familienunternehmen geprägten Wirtschaft zurück und erklärt: „Die bayerisch-schwäbischen Unternehmen verfügen trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen über eine gute Kapitalausstattung, die ihnen bei Bedarf auch den Zugang zu Fremdkapital erleichtert. Dennoch nehmen die Finanzierungsrisiken zu, da immer mehr Unternehmen gezwungen sind auf ihre Rücklagen zuzugreifen.“

Bereits im vergangenen Jahr war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Bayerisch-Schwaben nach Angaben des statistischen Landesamts auf 335 angestiegen. Im Wirtschaftsraum Augsburg gab es 2023 180 Insolvenzen. Schwabenweit lag die Zahl damit erstmals wieder über dem Niveau der Corona-Jahre. Zahlen liegen dennoch nach wie vor nur leicht über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre von 318 Unternehmensinsolvenzen und zum Teil deutlich unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit.

Unternehmen verfügen über ausreichend Eigenkapital

Eine Umfrage der IHK-Schwaben zur Kapitalausstattung der regionalen Wirtschaft unterstreicht die überwiegend gute Eigenkapitalausstattung der Unternehmen. 87 Prozent der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistung berichteten im Frühjahr 2024 von einem guten oder befriedigenden Liquiditätsstatus. Lediglich zehn Prozent gaben an, dass ihre Liquidität schlecht sei. Von einer existenzbedrohenden Kapitalausstattung sprachen sogar nur drei Prozent. Damit ist der Liquiditätsstatus der bayerisch-schwäbischen Unternehmen in den vergangenen Jahren konstant geblieben. „Das unterstreicht die krisenresiliente Kapitalausstattung der heimischen Wirtschaft“, betont Braun.

Jedes vierte Unternehmen benötigt kein Fremdkapital

Um fit für die Zukunft und bereit für nötige Investitionen zu sein, sind die Unternehmen zum Teil auf Fremdkapital angewiesen. Laut der IHK-Umfrage ist es für 61 Prozent der bayerisch-schwäbischen Unternehmen kein Problem, eine Fremdfinanzierung zu erhalten. 28 Prozent erklärten, dass sie gar kein Fremdkapital benötigten, weil sie z. B. über ausreichend eigene Mittel verfügten. Lediglich elf Prozent fällt es schwer, fremde Mittel zu akquirieren – wegen zu hoher Zinsen (64 Prozent), fehlender Sicherheiten (61 Prozent) oder zu hohen Eigenkapitalanforderungen (30 Prozent).

Politik muss strukturelle Probleme angehen

Doch all das dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage für die Unternehmen in Bayerisch-Schwaben schwieriger wird, erläutert der IHK-Präsident. „Die regionale Wirtschaft hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Unternehmensinsolvenzen sind nur die Spitze des Eisbergs. Die meisten Unternehmen sterben leise, beispielsweise weil es keine Nachfolge gibt“, so Braun. „Ärgerlich ist, dass viele der Probleme, mit denen die Unternehmen zu kämpfen haben, hausgemacht sind.“ So sind die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen laut IHK-Konjunkturumfrage für fast zwei Drittel der Unternehmen das größte Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung – noch vor der schwachen Inlandsnachfrage (60 Prozent). „Die Politik muss daher endlich die strukturellen Probleme wahrnehmen und auch lösen“, fordert Braun.

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