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Dort, wo etliche Bäume aus dem Boden ragten, werden schon bald Anlagen und Betriebe der Stahlverarbeitung entstehen. So sieht es der Bebauungsplan des „Sondergebietes am nördlichen Lohwald“ vor. Dieser wurde im Oktober 2021 vom Meitinger Marktgemeinderat abgesegnet. Ein möglicher Umsetzungsbeginn wurde gegen Ende dieses Jahres angekündigt. Für Gegner des Projekts kam der Start nun dennoch unverhofft früh. Gemeinsam mit dem Bund Naturschutz hatte das Augsburger Klimacamp eine Normenkontrollklage gegen den letztjährigen Beschluss eingereicht. Weil das Verfahren noch läuft, wollen die Klimaaktivsten nun die Rechtmäßigkeit der Rodung prüfen.
In einer Stellungnahme wehrt sich die Marktgemeinde gegen die losgetretene Kritik. Die beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof angebrachten Einwände hätten keine aufschiebende Wirkung auf die Pläne. Darauf stützt sich auch die Max Aicher Unternehmensgruppe als Mutterkonzern der Lech-Stahlwerke. Für Martin Kießling ist die Rodung ein „sauber ausgewogenes Ergebnis“ zwischen „der Ökonomie und Ökologie“. Der technische Geschäftsführer der LSW weist dabei auf eine Berücksichtigung des „Forst-, Natur- und Artenschutz“ hin.
Das Augsburger Klimacamp sehe im Lohwald den Schutz der Anwohner vor Lärm und Emissionen des Stahlwerks gefährdet. Während die Firmenchefs von einer Stärkung des Wirtschaft- und Stahlstandorts Meitingen sprechen. Der freigeräumten Naturfläche stehen bereits 23 Hektar neu aufgeforsteter Wald gegenüber. Der Vorsitzende des Bund Naturschutz, Richard Mergner, hält dagegen: „Ein neu angepflanzter Wald könnte die Waldfunktionen erst in vielen Jahrzehnten erfüllen.“ Die Planung sei jedoch in stetiger Absprache mit den Behörden anhand von Fachgutachten erfolgt. Mit der Rodung im Oktober entspreche die Max Aicher Unternehmensgruppe so unter anderem dem Fledermausschutz. Auf die erste Baumaßnahme hin, soll nun Lebensraum für Tiere geschaffen werden.
Die Erweiterung des Werksgeländes erzürnt Klimaaktivsten, weil das Gebiet im Lohwald als Bannwald ausgewiesen ist. Eine als solche ausgewiesene Fläche gelte als unersetzlich und müsse daher erhalten werden. Die LSW versprechen hingegen diese zukunftsorientiert und klimafest weiterzuentwickeln. Obwohl das Unternehmen „den Gedanken einer erhaltenswerten und schützenswerten Umwelt“ teile, hat der Streit sich mit der Rodung verhärtet.