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Derzeit sind sechs Parteien im Bayerischen Landtag vertreten. Die Regierung stellen CSU und Freie Wähler. SPD, Grüne, FDP und AfD sind in der Opposition. Für die kommende Landtagswahl am 08. Oktober stellen sich allerdings weitere Parteien zur Wahl. Ein Überblick über die Wahlmöglichkeiten auf Basis der Wahlprogramme.
Die konservative Partei stellte in Bayern seit der Nachkriegszeit fast ausnahmslos die Ministerpräsidenten des Landes. Für die Landtagswahl 2023 wirbt die CSU damit, auf Vollbeschäftigung zu setzen und keine neuen Schulden aufzunehmen. Außerdem möchte sie sich laut ihrem Wahlprogramm für einen Industriestrompreis einsetzen und einen dauerhaft niedrigen „Mittelstandsstrompreis“ realisieren. Außerdem tritt die Partei für eine Senkung der Stromsteuer, sowie der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel ein. Den Solidaritätszuschlag will die CSU abschaffen und besonders kleine Unternehmen dabei unterstützen, die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern.
Seit 2018 regieren die Freien Wähler gemeinsam mit der CSU in Bayern und stellen mit Hubert Aiwanger den stellvertretenden Ministerpräsidenten sowie den Wirtschaftsminister. Die wertkonservative Partei möchte laut ihrem Wahlprogramm Hightech-Land sein, als auch traditionelle Handwerksberufe aus der Lebensmittelbranche, wie Metzger oder Bäcker stärken. Systemrelevante Produkte, wie etwa Medikamente und Schutzkleidung, wollen die Freien Wähler in Deutschland produziert wissen. Für bestimmte Ressourcen wie beispielsweise Seltene Erden oder Lithium möchte die Partei internationale Rohstoffpartnerschaften ausbauen.
Die SPD ist derzeit nach den Grünen die zweitgrößte Oppositionspartei im Bayerischen Landtag. Laut ihrem Wahlprogramm möchte die sozialdemokratische Partei die bayerische Wirtschaft sozial ausgewogener und klimaneutral gestalten. Die SPD positioniert sich als Anwältin der Beschäftigten in Bayern und wirbt deshalb für attraktive Standortbedingungen für Betriebe, Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Um die Veränderungen in Wirtschaft und Arbeitswelt praxisnah zu gestalten, wollen die Sozialdemokraten gemeinsam mit Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und der Bundesagentur für Arbeit eine Transformationsagentur einrichten. Diese soll künftig schneller auf Veränderungen am Arbeitsmarkt reagieren können.
Die links-liberale Partei stellt derzeit mit 38 Abgeordneten die größte Fraktion in der Opposition. Das traditionell größte Thema von Bündnis 90/Die Grünen ist ökologische Politik. In ihrem Wahlprogramm sprechen sich die Grünen für Investitionen unter anderem in klimafreundliche Mobilität, saubere Energieversorgung und Digitalisierung aus. Unternehmen möchten sie mit dem „Bavarian Green Deal“ dabei unterstützen, umweltfreundlicher zu wirtschaften. Dafür soll ein Transformationsfond in Höhe von 300 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. In den Ausbau der Infrastruktur soll in Bayern jährlich eine Milliarde Euro fließen. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken streben die Grünen regionale Bildungsagenturen an und wollen die duale Ausbildung stärken.
Die wirtschaftsliberale FDP bildete in Bayern von 2008 bis 2013 gemeinsam mit der CSU die Regierung. Die FDP kritisiert in ihrem Wahlprogramm, dass die Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre nicht „innovativ und international“ ausgerichtet war. Um die Energieversorgung für Unternehmen günstiger zu gestalten, wollen die Liberalen Stromtrassen ausbauen und die Wasserstofftechnologie fokussieren. Steuern und Bürokratie will die FDP für Unternehmen abbauen und gleichzeitig die Ausbildung neuer Fachkräfte stärken. Außerdem will die Partei Bayern ausdrücklich als Automobilstandort erhalten.
Die rechtsextreme AfD ist seit 2018 im Bayerischen Landtag vertreten. In ihrem Wahlprogramm wirbt sie damit, die Abwanderung der Wirtschaft ins Ausland zu stoppen und die Kassenbonpflicht abschaffen zu wollen. Der Bayerische Rundfunk soll unter dem Motto „Grundfunk statt Propaganda“ verschlankt werden. Die Energiewende will die Partei stoppen. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt will die AfD durch „bayerische Kinder statt ‚Fachkräfte‘-Zuwanderung“ beheben.
Im Bayerischen Landtag bislang nicht vertreten ist Die Linke. Die dem demokratischen Sozialismus zugewandte Partei scheiterte bei der Landtagswahl 2008 knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Linke wirbt damit, dass in der Wirtschaftspolitik der Mensch im Mittelpunkt stehen müsse. Die Partei will sich deshalb dafür einsetzen, dass es mehr landeseigene Betriebe und öffentliches Eigentum gibt. Die Linke will regionale Kreisläufe fördern und langlebigere Produkte in der Industrie herstellen. Außerdem wirbt sie damit, ländliche Regionen in Bayern strukturell zu stärken, um dort die Attraktivität von Wirtschaftsstandorten zu steigern.
Die Bayernpartei war zuletzt 1962 im Bayerischen Landtag vertreten. In ihrem Wahlprogramm will sie sich vom „Berliner Wahnsinn“ lossagen und strebt die Unabhängigkeit Bayerns an. In der Wirtschaftspolitik möchte die Bayernpartei politische motivierte Eingriffe in Märkte und Lieferketten unterbinden. Unter dem Motto „Innovation statt Ideologie“ positioniert sich die Bayernpartei für eine politikfreie Gestaltung der Wirtschaftslandschaft. Die Gewerbesteuerumlage will die Partei abschaffen.
Die ÖDP ist bislang nicht im Bayerischen Landtag vertreten. In ihrer Grundausrichtung positioniert sie sich im konservativen Spektrum grüner Politik. Die Partei fordert einen Masterplan zum Ausstieg aus der Nutzung aller fossiler Energieträger. Elektrische Geräte sollen eine Mindestgarantie von fünf Jahren haben. Außerdem fordert die Partei eine effiziente Kreislaufwirtschaft, um weniger Ressourcen zu verschwenden. Die Freihandelsabkommen CETA und TTIP lehnt die ÖDP ab und fordert stattdessen Handelsverträge, in denen unter anderem Umwelt- und Verbraucherschutz im Vordergrund stehen.
„Die PARTEI“ geht als Satireprojekt bei der Landtagswahl in Bayern 2023 an den Start. Ein Mandat konnte sie in diesem Gremium bislang nicht erringen. Ein spezielles Wahlprogramm für den Bayerischen Landtag gibt es nicht.
Die V-Partei³ sieht ihre Zielgruppe bei Vegetariern und Veganern. Ein explizites Wahlprogramm für die Landtagswahl in Bayern hat die Partei nicht online gestellt. Die Bundespartei positioniert sich aber in deren Wahlprogramm für eine ressourcenschonende Wirtschaftspolitik und die Förderung regenerativer Energien. Den Welthandel möchte die Partei umweltfreundlicher und ethischer gestalten.
Als „rational, liberal und fortschrittlich“ bezeichnet sich die Partei der Humanisten. Die soziale Marktwirtschaft bezeichnet sie als „die einzige Wirtschaftsordnung, die mit humanistischen Werten wie individueller Freiheit, fairem Interessenausgleich und Hilfe zur Selbsthilfe vereinbar ist“. Die Wirtschaft möchte die Partei digitaler und automatisierter gestalten. Investitionen sollen für Unternehmen erleichtert werden. Arbeitgeber möchte die Partei dazu ermuntern, Arbeitnehmern Beteiligungen an Unternehmen zu ermöglichen
Die Partei Volt versteht sich als europäische Partei. Wirtschaftlich instabile Gebiete will Volt wieder aufbauen, um als gemeinsame „soziale EU“ zu agieren. Die Partei will in intelligente und nachhaltige Wirtschaftskonzepte investieren und setzt sich laut ihrem Wahlprogramm für ein einheitliches europäisches Steuersystem ein.
dieBasis wurde 2020 aus einer Protestbewegung gegen die Corona-Politik gegründet. dieBasis strebt einen freiheitlichen Markt an, der den Werten der Gesellschaft dienen soll. Viele Corona-Maßnahmen bezeichnet dieBasis als „fragwürdig“ und urteilt, dass derlei „unkalkulierbare politische Entscheidungen mehr schaden als nutzen.“ Die Energieversorgung für Bayern möchte dieBasis regional, nachhaltig und spekulationsfrei gestalten.