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Kuka baut in Augsburg 560 Arbeitsplätze ab
Stellenabbau

Kuka baut in Augsburg 560 Arbeitsplätze ab

Der Stammsitz des Augsburger Roboterhersteller Kuka. Foto: B4B
Der Stammsitz des Augsburger Roboterhersteller Kuka. Foto: B4B

Das Robotikunternehmen plante zunächst, 400 Stellen am Augsburger Stammsitz abzubauen. Jetzt steht fest: Der Einschnitt fällt deutlich größer aus.

Kuka steht vor einem der größten Einschnitte der vergangenen Jahre. Bereits Anfang 2025 hatte Kuka angekündigt, rund 300 Stellen in der Roboterproduktion und 100 in der Holding zu streichen. Jetzt wurden die Pläne erheblich ausgeweitet: Statt 400 sollen 560 Vollzeitstellen wegfallen. Insgesamt arbeiten rund 3.200 Beschäftigte am Stammsitz in Augsburg.

Schwacher Auftragseingang und Preisdruck belasten das Unternehmen

Kuka begründet die Erweiterung des Stellenabbaus mit einem massiven Rückgang an Neuaufträgen. Im Robotikgeschäft fehlen dem Unternehmen inzwischen Aufträge im Wert von deutlich über 100 Millionen Euro. Bereits Anfang 2025 hatte der Konzern deshalb begonnen, rund 400 Arbeitsplätze abzubauen – davon etwa 300 im Produktionsbereich und weitere 100 in der Augsburger Holding. Dieser erste Schritt sollte bis Ende 2026 ohne betriebsbedingte Kündigungen umgesetzt werden. Dafür wurde ein umfassender Sozialplan erarbeitet.

Die jetzt zusätzlich vorgesehenen Kürzungen hängen mit einer weiter verschlechterten Marktsituation zusammen. Besonders die Automobilindustrie, einer der wichtigsten Abnehmer von Industrierobotern, hält sich mit neuen Projekten zurück. Dadurch ist der Auftragseingang im Jahr 2025 um weitere rund 100 Millionen Euro eingebrochen. Weil Kuka entsprechend weniger Roboter fertigt, sinkt auch der Personalbedarf und der Abbau fällt größer aus als ursprünglich geplant. Gleichzeitig wächst der Wettbewerbsdruck: Anbieter aus Asien drängen mit günstigeren Preisen in den Markt, was die Position des Augsburger Herstellers zusätzlich schwächt. Das Unternehmen gehört seit mehreren Jahren dem chinesischen Midea-Konzern.

Investitionen sollen Standort langfristig sichern

Trotz des Stellenabbaus bekräftigt Kuka seine langfristige Bindung an den Standort Augsburg. Der neue CEO Christoph Schell plant laut Augsburger Allgemeine Investitionen von bis zu 110 Millionen Euro, unter anderem in modernisierte Produktionsabläufe, neue Logistikstrukturen, digitale Prozesse sowie den Ausbau der Software- und KI-Entwicklung. Neben den Entlassungen sei es auch möglich, Stellen "für bestimmte Bereiche" nach Ungarn auszulagern, um Kosten zu senken, heißt es von Schell laut Augsburger Allgemeine. In Ungarn würden derzeit bereits etwa 1500 Menschen für das Unternehmen arbeiten.

Kuka-CEO Christoph Schell. Foto: KUKA Group
Kuka-CEO Christoph Schell. Foto: KUKA Group

Bayern will unterstützen, aber nicht ohne Bedingungen

Eine neue Dimension erhält die Situation durch politische Unterstützung: Der Freistaat Bayern prüft finanzielle Hilfen, um möglichst viele Arbeitsplätze am Standort zu erhalten. Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger haben dazu bereits Gespräche mit dem Unternehmen geführt. Die Staatsregierung signalisiert Bereitschaft, insbesondere Forschungsvorhaben und Transformationsprojekte zu fördern. Gleichzeitig stellt sie klar, dass staatliche Mittel an Gegenleistungen geknüpft sind, vor allem daran, dass ein möglichst großer Teil der Arbeitsplätze in Bayern bestehen bleibt. Details sollen in weiteren Gesprächen zwischen Wirtschaftsministerium und Unternehmensführung geklärt werden.

Fortsetzung eines sozialverträglichen Abbaus geplant

Wie schon bei früheren Umbauprogrammen betont Kuka, den erweiterten Abbau ohne betriebsbedingte Kündigungen umsetzen zu wollen. Das Unternehmen befindet sich hierzu in Gesprächen mit dem Betriebsrat und der IG Metall. Vorgesehen sind Modelle wie Altersteilzeit, Aufhebungsverträge, Umschulungen und das Nicht-Nachbesetzen frei werdender Stellen. Die endgültigen Regelungen sollen im Rahmen eines neuen Interessenausgleichs und Sozialplans festgelegt werden.

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