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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Was wollen Sie in den nächsten fünf Jahren (eine Amtszeit) erreichen?
Dr. Andreas Kopton: Ich habe damit geworben, dass wir fünf Themen in den nächsten fünf Jahren in den Vordergrund stellen: Fachkräftesicherung, Internationalisierung, Digitalisierung, Energie und Mobilität. Wir wollen diese bis Mitte des Jahres als Programm ausarbeiten und die regionalen Gesichtspunkte mit hereinbringen.
Gerade bei der Digitalisierung. Wie ist Schwaben da Ihrer Meinung nach aufgestellt? Man sagt Deutschland oft nach, wir hinken bei diesem Punkt hinterher.
Als geborener Optimist frage ich mich immer, wer denn dafür den Maßstab setzt. Wir haben starke Unternehmen mit vielen Ideen. Wir hatten erst letzte Woche in der IHK eine Konferenz zur Künstlichen Intelligenz. Wir sind ganz nah an dem Thema dran. Warum? Alles, was wir bisher als Digitalisierung empfinden, ist B2C. Das sind Plattformen wie Facebook, Instagram und Co. Aber B2B, das bauen wir hier auf. Die Amerikaner sind nicht stark darin, wir aber schon. Von daher glaube ich nicht, dass wir unser Licht unter den Scheffel stellen müssen.
Was sind gerade die aktuell größten Probleme in Schwaben?
Wir zerreden gerade die Konjunktur. Das ist jammerschade, weil das eine Stimmung ist. Diese darf nicht kippen. Ich vergleiche die Konjunktur mit einer Autobahn. Sie kennen alle die Beschleunigungsstreifen auf diesen. Da fahren Sie darauf und werden schneller. Dann fädeln Sie sich auf die Autobahn ein und fahren hoffentlich mit hoher Geschwindigkeit weiter. Wir habe neun Jahre Beschleunigungsstreifen hinter uns.
Jetzt sind wir auf der Autobahn und haben eine hohe Reisegeschwindigkeit erlangt. Plötzlich kommen die Ersten und sagen, dass wir stehen oder sogar rückwärts fahren. Und wenn dann die Stimmung kippt, dann bremsen wir alle und fahren auf den nächsten Parkplatz und warten ab. Das ist eine der größten Gefahren. Wir müssen die Stimmung aufrechterhalten.
Wenn wir schon bei Autos sind: Wie stehen Sie zur aktuellen Diesel-Thematik?
Ein weiteres Thema ist, wie die Wirtschaftspolitik mit bestimmten Themen umgeht, wie zum Beispiel mit dem Diesel. Wir leben vom Fahrzeugbau, zumindest zum Teil. Was wir dort machen, ist meines Erachtens geplanter Selbstmord und zwar in allen Punkten: Das fängt mit den Schadstoffen an. Reden wir überhaupt über den richtigen Schadstoff? Diese Frage geht über zum Grenzwert. Wo kommt dieser her? Der Grenzwert ist willkürlich festgelegt – von Politikern, nicht von Wissenschaftlern.
Wo messen wir diese Werte? Sie messen die Temperatur auch nicht am Ofen, wir aber in diesem Fall schon. Es geht auch darum, dass ein Abmahnverein uns plötzlich in Geiselhaft nimmt. Die Deutsche Umwelthilfe stellt ein paar Klagen und die Richter stellen Verbote aus. Die Richter sind dazu aber nicht gezwungen. Wir können auch eine City-Maut oder Zertiftikate empfehlen. Was wir jetzt machen, ist einfach unmöglich.
Wir hatten zuletzt einige Schließungen in Augsburg. Wie schätzen Sie die Lage und die Wirtschaft ein?
Wir können uns einfach die Arbeitslosenzahlen anschauen. Diese gehen nach wie vor runter. Ich bin überzeugt davon, dass die Menschen, die jetzt einen neuen Job brauchen, auch einen finden. Natürlich tut das weh, wenn sie plötzlich die Kündigung in der Hand halten. Aber aufgeben gilt nicht.
Wenn Sie nun zurückschauen auf Ihre letzten zwei Amstzeiten. Was sind Ihre größten Meilensteine?
Einer unserer Leuchttürme ist natürlich der Innovationspark. Den gab es vor zehn Jahren noch nicht. Es wird auch immer weiter gebaut. Einer der jüngsten Meilensteine ist die Universitätsklinik mit der medizinischen Fakultät. Wir haben insgesamt eine Wirtschaftstrukur in Schwaben, die fast schon krisenfest ist.
Mussten Sie lange überlegen,ob Sie noch einmal zur Präsidentschaftswahl antreten?
Nein. Wir wissen, dass wir jetzt in eine Periode hineinlaufen, die interessant und spannend wird. Daher ist es ganz gut, wenigstens an einer Stelle Kontinuität zu zeigen. Das Amt macht auch nach wie vor Spaß.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Amt am besten?
Sie interessieren sich plötzlich für Themen, die Sie als normaler Unternehmer vielleicht nie auf den Tisch bekommen. Sie kriegen eine Horizonterweiterung gratis dazu, die ihresgleichen sucht. Und schließlich reden Sie mit Menschen, mit denen Sie sonst kaum zusammen kommen.